Sonntag, 30. März 2008

Gottesbeweis?

Die Vorstellung von Gott sei ein starkes Argument für die Existenz Gottes, so lautet der Grundsatz des Gottesbeweises von Spaemann. Diesen erläuterte der 1927 geborene Emeritus für Philosophie an der Universität München zuletzt in seinem Buch "Der letzte Gottesbeweis", das im Sommer vergangenen Jahres erschienen ist. "Man könnte ja auch sagen, das Vorkommen von Durst ist ein Argument für die Existenz von Wasser", so Spaemann gegenüber "P.M.".

Hier der Link zum gesamten Artikel über diesen gläubigen Philosophen, der aus dem populärwissenschaftlichen Magazin "P.M." stammt.

Samstag, 29. März 2008

Man kann alles übertreiben

Ich wundere mich ein wenig über mich selbst, daß ich in diesem Monat so produktiv am Bloggen bin - es macht mir halt Spaß derzeit.
Heute will ich eine kleine Geschichte vom Übertreiben erzählen.

Gebet ist eine gute Sache, wie ich finde. Viel Gebet ist noch besser , dachte ich damals. Ich war vollzeitig in einer Schule für Gebet und Prophetie angestellt, wo ich den Lobpreis leitete und auch als Bibellehrer fungierte.
Wir hatten häufig größere Konferenzen mit bis zu 350 Besuchern an den offenen Abenden. Sehr oft waren die verschiedenen Arten des Gebets und der prophetische Dienst das Thema.
Eine "normale" Abendversammlung konnte schon mal fünf Stunden dauern - das braucht einiges an Ausdauer für einen Lobpreisleiter, aber auch für die Sprecher und Teilnehmer.
Während der "Toronto-Welle" ging es oft heiß her bei uns. Da wurde richtig gefeiert, bis zum Abwinken gelacht, oder auf dem Boden rumgerollt. Löwengebrüll und Kriegstänze gab es auch schon mal. Ja wir waren des öfteren regelrecht "betrunken" vom Heiligen Geist. Einmal fuhr ich schon fast in Schlangenlinien mit dem Auto nach Hause und musste den ganzen Weg über nur lachen. Jedes Auto und alle Menschen, die ich unterwegs sah, lösten Heiterkeitsstürme bei mir aus. - Ich war ein "Holy-Ghost-Junkie".
Nach der Versammlung kippte ich aber noch ein bis zwei halbe Liter Weizenbier in mich hinein und setzte mich vor die Glotze, um "von der Salbung runterzukommen", weil ich ja am nächsten Morgen wieder auf der Bühne stehen musste. Ich brauchte meinem Schlaf dringend, denn Konferenzen sind sehr anstrengend für Lobpreisleiter.
Es gab allerdings einige Bibelschüler bei uns, die noch jung und unverbraucht waren und die Nächte durchmachten. Nicht mit Weizenbier, um sich abzuregen, sondern mit Gebet und Weissagen.
Als ich davon hörte, fand ich es ziemlich Klasse, wie hingegeben diese jungen Leute an den Herrn waren - war es doch auch mein Traum, beständig mit dem Herrn im Gebet, Lobpreis und Anbetung zusammen zu sein. - Ich will mehr von Dir, Herr Jesus - war das große Schlagwort damals.
Schüler schenkten uns Mitarbeitern zum Abschied des Trimesters mal ein Sweatshirt mit dem Aufdruck: More , Lord. Denn das war unser Standardgebet.

Die junge Schweizerin Antoinette und ihre Schwester konnten den Hals von Gebet, Lobpreis und dem Weissagen auch nicht vollkriegen.
Während einer dieser durchbeteten Nächte passierte es dann: Antoinette rastete völlig aus und ihre Schwester wusste sich nicht mehr zu helfen. Sie rief bei unseren Leitern an, die sofort unsere beste Gebetskämpferin losschickten um zu helfen.
Antoinette kroch auf allen Vieren durch die Wohnung und hatte keinerlei Orientierung mehr. Dabei sah sie nicht glücklich aus, wie die meisten "Erschlagenen im Geist" sondern verzog das Gesicht zu einer animalischen Fratze. Unsere Mitarbeiterin konnte ihr auch nicht weiterhelfen und so kamen der Bibelschulleiter und ich zum Einsatz. Wir brachten sie in die Notaufnahme der Medizinischen Hochschule. Ihr Geisteszustand war beängstigend und so wurde sie stationär in die geschlossene Psychiatrie aufgenommen. Sie murmelte nur unzusammenhängendes Zeug und gab tierische Laute von sich. Irgendwie schien mir ihr Gebaren wolfsähnlich zu sein.
Dabei war sie auch teilweise aggressiv und wehrte sich gegen die Medikamente, die man ihr verabreichen wollte. Durch gutes Zureden meinerseits (sie hatte offenbar Vertrauen zu mir) schluckte sie endlich ihren Cocktail mit Neuroleptika und so kam ich irgendwann nachts nach hause.
Man kann wirklich Alles übertreiben!

Donnerstag, 27. März 2008

Gottesdienste sollten abgeschafft werden!

Nein, ich bin immer noch ein überzeugter Christ! Nein, ich bin immer noch nicht vom Glauben abgefallen! Nein, ich liebe die Gemeinschaft mit anderen Christen immer noch!
Aber was sagt die Bibel eigentlich über den Gottesdienst? - Hier kommt eine Antwort:
Jak 1,27 Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott und dem Vater ist dieser: Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis zu besuchen, sich selbst von der Welt unbefleckt zu erhalten.
Ach was, und ich dachte immer, Gottesdienst wäre, wenn wir alle in die Kirche oder Gemeinde gehen, zusammen singen und beten und dann eine schöne Predigt vom Pastor hören.
Vielleicht noch anschließend Kaffee trinken und ein wenig quatschen oder sich segnen lassen.
So was in der Art wird doch landauf, landab mit der Vokabel "Gottesdienst" bezeichnet.
Ist es aber nicht!
Der wahre Gottesdienst findet während der gesamten Woche statt; und zwar Tag und Nacht!
Am Wochenende kommen wir dann spätestens zusammen, um uns gemeinsam vom Gottesdienst zu erholen. ;-))
Die Bibel nennt das auch gar nicht Gottesdienst, sondern
Versammlung (der Gläubigen).
1Kor 14,26 Was ist nun, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Offenbarung, hat eine Sprache, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung. Wenn nun jemand in einer Sprache redet, zu zweien oder höchstens zu dritt und nacheinander, und einer lege aus.
Wenn aber kein Ausleger da ist, so schweige er in der Gemeinde, rede aber für sich und für Gott.
Propheten aber sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen urteilen.
Wenn aber einem anderen, der dasitzt, eine Offenbarung wird, so schweige der erste.
Denn ihr könnt einer nach dem anderen alle weissagen, damit alle lernen und alle getröstet werden.
Und die Geister der Propheten sind den Propheten untertan. Denn Gott ist nicht der Unordnung, sondern des Friedens. Wie in allen Gemeinden der Heiligen ...
{sollen selbst Frauen nicht dauernd dazwischen quatschen, wenn gerade jemand anders etwas sagt...(Freie Übersetzung nach Don Ralfo)}
Wir gehen am Sonntag oder einem anderen Tag in ein Gebäude, daß fälschlicherweise "Kirche" oder "Gemeinde" genannt wird, um uns zu versammeln und gegenseitig im Glauben zu stärken und zu ermutigen.
Warum fälschlicherweise? Weil nicht das Gebäude die Kirche des lebendigen Gottes ist, sondern
wir selbst, die lebendigen Steine! (1.Petr.2,5)

So, und nun noch einmal zum mitsingen, glauben und bekennen:
Ich gehe nicht zu einem Gottesdienst, sondern
mein ganzes Leben ist ein Gottesdienst! Bei der Arbeit, in der Schule oder Uni, bei der Ausbildung, in der Familie, als Hausfrau oder Hausmann, in der Freizeit, in den Ferien, im Kino oder Konzert...., selbst wenn ich schlafen gehe oder auf dem Pott sitze.
Kol 3,17 Und alles, was ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus, und sagt Gott, dem Vater, Dank durch ihn!
Gottesdienste in der herkömmlichen Form gehören abgeschaft! Und zwar radikal.
Wenn die Gemeinde zusammenkam, hat sie meistens gemeinsam gegessen und getrunken und das Abendmahl gefeiert. Da gab es regen Austausch und Gespräche. Es hat niemand auf einer Bühne gestanden und gepredigt, während die Anderen andächtig zuhörten.
Jeder brachte etwas zur Stärkung und Auferbauung der Anderen mit: Ein Lied (Psalm), eine Lehre (die nicht so lange sein durfte, daß kein Anderer mehr zum Zuge kam), eine Prophetie oder Weissagung, ein Gebet oder Gebetsanliegen. Eine Ermahnung oder Ermutigung. Ein Erlebnis mit Gott. Platz für Fürbitte oder Heilungsgebet gab es sicherlich auch nach Bedarf. Von Heilungsgottesdiensten habe ich in der Bibel nie gelesen! Denn Heilung gehört eher in den täglichen (wirklichen) Gottesdienst - den der 24 Stunden am Tag läuft. Da soll man ja eventuell auch mal die Ältesten zum Heilungsgebet rufen.

Juchuu, ich fühle mich gut! Es tut einfach gut, mal die Wahrheit zu schreiben, auch wenn sie vielleicht vielen Christen auf den Wecker geht. ;-))


Mittwoch, 26. März 2008

Manchmal handelt Gott erst wenn ich aufgebe...

Seit der zehnten Klasse war Horst mein allerbester Freund. Wir hatten den selben Musikgeschmack, die selbe Vorliebe für lange Haare, Experimente mit Drogen und die selbe Abneigung gegen das Establishment, Schlager, Volks- und Popmusik.
Wir hingen jeden Tag zusammen, hörten Musik, rauchten Haschisch warfen manchmal einen LSD-Trip und gingen gemeinsam auf Konzerte.

Als sich Horst und Regina, seine damalige Freundin zu Jesus bekehrten, dauerte es nicht lange, bis Sylvia und ich uns auch bekehrten. - Horst war immer schon der Anführer und Vorreiter von Allem gewesen. So auch jetzt.
Allerdings nahm sein Leben kurze Zeit danach eine Wendung, die ich nicht mitmachen wollte: Er fing eine Beziehung zu einer verheirateten Frau an und rutschte kurz darauf in eine Heroinsucht ab.
Wir beteten als Hauskreis damals wie die Weltmeister für ihn, daß er wieder Vernunft annehmen würde und zu Jesus und unserer Gemeinde zurückkäme.
Wir besuchten ihn als Hauskreis in seiner Wohnung und redeten mit Engelszungen auf ihn ein - doch die Sucht war viel stärker als unser Bemühen.
Dann hatten wir als Hauskreis eine ganz besondere Gebetszeit für ihn. Wir beteten sehr ausdauernd, intensiv und von ganzem Herzen. Plötzlich empfing ich in meinem Herzen eine starke, übernatürliche Gewissheit, daß Gott unser Gebet erhört hatte und das Horst wieder zum Herrn zurückkommen würde. Ich war sehr glücklich und erleichtert. In der Folgezeit erzählte ich jedem, daß Horst sich ganz bestimmt bald bekehren würde und von dem Teufelszeug Heroin loskäme. Ich war mir dessen völlig sicher.
In den folgenden Jahren beteten wir immer wieder für Horst, der einmal sogar für sich beten ließ und versuchte zu hause einen kalten Entzug zu machen. Doch die Entzugserscheinungen waren ihm zu unerträglich. Unter einem Vorwand stahl er sich aus dem Haus und ging wieder auf die Drogenscene.
Zu der einen Sucht kamen noch die Süchte nach verschiedenen Medikamenten und Alkohol hinzu und Horst fing an zu stehlen und zu lügen, daß sich die Balken bogen.
Man muss entweder mit guten Lügen von anderen Geld erschwindeln, Drogen verkaufen oder sonstwie kriminell werden um solche Süchte finanzieren zu können.
Nach zehn Jahren voller Glaubensbemühungen und ständigen Einladungen in unsere mittlerweile neue Gemeinde war ich so Enttäuscht und desillusioniert, daß ich jede Hoffnung auf seine Rettung aufgegeben hatte und nur noch erwartete, seinen Namen eines Tages in den Todesanzeigen zu finden. Einmal las ich ihn dort sogar und erschrak fürchterlich, stellte aber fest, daß das Geburtsjahr nicht stimmte. Er hat einen sehr geläufigen Nachnamen.
Er wurde immer finsterer, zynischer und abgebrühter, je öfter wir ihn trafen. Geld gaben wir ihm schon lange nicht mehr und warnten auch seinen Vater und alle seine Bekannten davor, ihm etwas zu geben, da er alles nur für seine Sucht aufbrauchte. Entzug wollte er nicht mehr machen, schon gar nicht in irgendeine stationäre Therapie gehen.
13 Jahre nach seinem Rückfall vom Glauben stand ich auf der Bühne unserer Gemeinde, um mal wieder den Lobpreis zu leiten. Es war eine Versammlung mit dem Evangelisten Bob Main, der einige Tage bei uns war.
Mein Herz fiel mir völlig in die Hose, als ich plötzlich Horst durch die Gemeindetür kommen sah. Er sah schlecht und richtig elend aus. "Hoffentlich begegnet er heute Jesus", dachte ich bei mir, "hoffentlich schreckt ihn unser Lobpreis nicht ab, und hoffentlich findet Bob Main die richtigen Worte" kam ein ängstlicher Gedanke nach dem Anderen. Ich zitterte innerlich und schickte lauter ungläubige Stoßgebete zum Himmel.
Viele der Gäste kamen beim Altarruf nach vorne und ließen für sich beten - Punker, Kaputte, Normalos und - mein bester Freund Horst!
Alle fielen ausnahmslos unter der Kraft Gottes zu Boden. Horst hatte dabei eine Vision von Jesus am Kreuz, der zu ihm sprach.
Noch am selben Tag ging er in ein Übergangshaus vom "Neuen Land" zum Drogenentzug und danach aufs Land in eine christliche Drogentherapie. Preis dem Herrn!
Und ich hatte schon vor Jahren aufgehört, für ihn zu beten, zu glauben und zu hoffen - ich hatte ihn völlig abgeschrieben!
Aber Gott wohl offensichtlich nicht! Manchmal scheint Gott erst dann zu handeln, wenn ich völlig aufgegeben habe...
Viele Jahre später leiteten Horst und seine Frau dann einige Zeit sogar selbst dieses Übergangshaus für Suchtkranke und zeigten Anderen den Weg zu Jesus und aus der Sucht.

Dienstag, 25. März 2008

Schneeflöckchen, weiß Röckchen

Von der Weltstadt Laatzen komm ich her, ich muß Euch sagen: "Es weihnachtet sehr"!
Allüberall auf der Häuser Spitzen, sehe ich weiße Häubchen sitzen und droben aus dem Himmelstor schüttet es weiße Flöckchen hervor!

Wann werde ich nur verstehen, wie daß mit der Klimaerwärmung funktioniert - Das Klima wird warm und wärmer und mir wird kalt und kälter.

Sonntag, 23. März 2008

Professor Flimmerichs Traumstunde

Hinreissend und kindgerecht erzählt Professor Flimmerich in seiner Kinderstunde von der Entstehung des Universums. Nun verstehen selbst die Kleinsten den Mechanismus des Urknalls und warum Gott völlig überflüssig ist...

Erlebte Heilung

In den frühen 90iger Jahren leitete ich mal den Lobpreis auf einer Konferenz über Gebet. Während ich die Lieder anstimmte hatte ich plötzlich den inneren Eindruck, daß Jesus in unsere Mitte gekommen war. Er ging durch die Reihen und legte Leuten die Hände auf.
Dieser bildliche Eindruck war für mich sehr stark und ermutigend, also teilte ich ihn der Versammlung mit. Es war eine gesegnete Konferenz, obwohl nicht allzuviele Leute gekommen waren.

In meiner Eigenschaft als Gemeindeältester und Prediger hatte ich sehr oft auch für die Kranken gebetet, aber nur sehr selten eine Besserung von Krankheiten durch mein Gebet gesehen. An eine spontale Heilung einer ernsthaften Krankheit durch meine Gebete kann ich mich überhaupt nicht erinnern. Also war ich über diese Erfolglosigkeit meiner Heilungsgebete sehr frustriert, weil ich grundsätzlich an göttliche Heilung glaubte.

Viele Jahre nach der beschriebenen Gebetskonferenz kam eine mir unbekannte Frau nach dem Gottesdienst auf mich zu und erzählte mir fogende Geschichte: "Ich saß in einer der Reihen im Saal, während dieser Konferenz. Ich litt zu dieser Zeit schon jahrelang unter chronischen Rückenschmerzen, und nichts half dagegen. Auch bei dieser Konferenz hatte ich Schmerzen. Als du deinen Eindruck mitteiltest, daß Jesus selbst durch die Reihen gehen würde, um Einzelnen die Hände aufzulegen, hatte ich plötzlich das Gefühl, als ob unsichtbare Hände in meinen Rücken griffen und eine Art durchsichtiger Folie herauszogen, die dort in meinem Rücken steckte.
Sofort hörten die Rückenschmerzen auf und kamen auch niemals wieder. - Es war ca 7 Jahre her.

Ich betete daraufhin mit mehr Freude und Glauben für Kranke, erlebte aber niemals wieder eine so klare und eindeutige Heilung bei irgendjemandem.
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß Gott mir durch dieses Erlebnis etwas mitteilen wollte - wenn ich nur wüsste was?

Freitag, 21. März 2008

Passion

Passion bedeutet Leidenschaft. Vor etwa zweitausend Jahren bewies der Schöpfer des Himmels und der Erde seine Leidenschaft für uns kranke Menschen, indem er seinen Sohn auf diese kaputte Welt sandte, um uns von unserer Krankheit zu heilen.
Unsere große Krankheit - die Sünde!
Was soll das eigentlich sein - Sünde?

Der Begriff hört sich für Viele wahrscheinlich sehr verstaubt an.
Sind hier etwa die "süßen Verführungen" von Schokolade, Schlagsahne und Süßigkeiten gemeint, die uns dazu bringen, zu sündigen?
Oder ist es eher das Parken in der zweiten Reihe, zu schnelles Fahren oder andere "Verkehrssünden", die uns Punkte in Flensburg bringen und den ollen Petrus zum Kopfschütteln bringen, wenn er uns das Himmelstor aufschließt?

Nein das Wort Sünde versucht den tiefen "Sund" zu beschreiben, den tiefen Abgrund im Herzen des Menschen. Es beschreibt den tiefen Abgrund zwischen dem Gott der Liebe und uns, den Menschen.
Es beschreibt den Zustand der Lieblosigkeit, nachdem wir uns vom Gott der Liebe losgelöst haben, um unseren eigenen Weg zu gehen. Denn schließlich wissen wir ja alles besser als das alte Buch, in dem Gott seine Geschichte mit dem Menschen aufschreiben ließ.
Ja, wir wissen alles viel besser, bauen Bomben und Raketen, verpesten die Umwelt, quälen Tiere und foltern Menschen. Wir rotten ganze Völker aus - sogar im Namen der Religion.
Sogar im Namen der Religion des Gottes der Liebe und des Friedens!
Die ganze Welt ist pervertiert und verdreht, aber gottseidank sind ja immer nur die Anderen schuld an der Misere - niemals wir selber. Wir sind doch die Guten und Braven, oder?

Diese verbohrte, stolze und besserwisserische innere Haltung des Menschen - das ist Sünde!

Woher hatte Jesus nur diese Passion, diese feurige Leidenschaft für den Menschen, die ihn bis an den grausamen Foltertod am Kreuz brachte? Wie kam er dazu, die Sünde der ganzen Menschheit auf seine Schultern zu laden?
Es war die Liebe, die ihn antrieb. Die heilige und reine Liebe Gottes, die ihn dazu brachte sein Leben an unserer statt zu opfern.
Du bist es, der da eigentlich ans Kreuz gehört hätte. Wir alle sind es, die diese Strafe für unsere Sünden hätten tragen sollen.
Denn unsere Lieblosigkeit und Perversion hat diesen Planeten zerstört und tut es immer wieder neu. ( Ja, ich weiß - es sind immer die Anderen)

Gott wurde in Jesus ein ganzer Mensch, nahm die gerechte Strafe und Konsequenzen unserer Sünde auf sich und versöhnte uns wieder mit dem Vater.
Der Sund, der tiefe Abgrund zwischen Gott und Mensch ist überbrückt worden durch die Passion eines einzigen Menschen, durch seine leidenschaftliche Liebe, die ihn bis ans Kreuz geführt hat.
Jesus, König der Liebe und des Friedens - ich liebe Dich von ganzem Herzen. Amen.

Mittwoch, 19. März 2008

Ilona und das Gesangswunder

Ich müsste im Keller noch irgendwo ein Foto von ihr haben. Sie war eine Rollstuhlfahrerin, die im Haus Roderbruch lebte, dem Wohnheim für Schwerstkörperbehinderte, in dem ich damals meinen Zivildienst machte.
Ich musste sie und ihre Zimmergenossinnen oft pflegen. Sie wohnte in Zimmer 20 mit Siggi, Heike und der blinden Helga zusammen.
Zimmer 20 war das "Christenzimmer". Alle beteten fleissig für mich und alle anderen Zivis und Pflegekräfte.
Ab und zu musste ich sie mit dem Kleinbus zur Bibelschule nach Wolfenbüttel bringen, oder zu Konferenzen der "Geschäftsleute des vollen Evangeliums" nach Braunschweig.
Die Athmosphäre in Zimmer 20 war auffallend anders, als in den anderen Zimmern. Dort wurde viel gelacht, gesungen und gebetet. Wenn ich mies drauf war und völlig fertig mit mir und der Welt, änderte sich meine Stimmung sofort, wenn ich für dieses Zimmer eingeteilt war. Obwohl ich noch kein Christ war, muß ich schon empfänglich für die heilende Wirkung des Heiligen Geistes gewesen sein. Ich bekam gute Laune, wenn ich Ilona und die Anderen pflegte.
Besonders groß war natürlich die Freude in Zimmer 20, als ich mich nach einiger Zeit zu Jesus bekehrte; schließlich hatten sie schon lange darauf hingearbeitet und gebetet.
Ich fing an, regelmässig in den Gottesdienst zu gehen und lernte dabei natürlich die ganzen Lieder kennen, die man in Zimmer 20 schon lange kannte.
Ilona hatte Muskelschwund und konnte mit den Beinen gar nichts- und mit den Händen nur noch sehr wenig machen. ich legte ihr die Gitarre auf den Schoß und dann zupfte und spielte sie leise auf der Gitarre. Es fiel ihr aber sehr schwer.
Wir sangen oft zusammen in Zimmer 20 und als die Behinderten feststellten, daß ich auch ein wenig Gitarre spielen konnte, verdonnerten sie mich dazu, die Lobpreislieder zu spielen, während sie dazu sangen. Meistens waren es ja nur 2 bis 3 Akkorde, die ich schrammeln musste und Ilona sagte mir, wie die gingen.
Ich hatte vor dieser Zeit jahrelang versucht, zu den Akkorden, die ich kannte, zu singen, aber das hatte nie geklappt. Ich konnte mich einfach nicht gleichzeitig aufs spielen und singen konzentrieren. Es ging nur entweder das Eine oder das Andere.
Das frustrierte mich nun ziemlich, denn ich hätte beim Lobpreis gerne mitgesungen, musste aber die doofen Akkorde schrammeln, damit die Anderen eine gute Zeit mit dem Herrn haben konnten. - Ich sang die Lieder wirklich sehr gern -
Meistens ging ich in meiner Abendbrotpause in Zimmer 20, um mit meinen neuen Geschwistern Gemeinschaft zu haben. Oder ich kam einfach mal vorbei, wenn ich keinen Dienst hatte - ich wohnte ja schließlich nur eine Etage höher auf dem "Pflegerflur".
Eines abends klagte ich Ilona mein Leid: "Ich finde es doof, nur Gitarre spielen zu können, während ihr am singen seid. Das macht mir einfach keinen Spaß mehr!"
Ilona antwortete: "Versuch doch einfach mal beim Gitarrespielen mitzusingen, daß ist gar nicht schwer". Ich kann nicht gleichzeitig spielen und singen", gab ich zurück, "daß habe ich schon jahrelang erfolglos versucht". "Versuch es doch trotzdem noch mal, Du kannst das", war ihre Antwort. "Nein, ich kann es eben nicht"! gab ich schon halb entrüstet zurück.
"Doch Du kannst!" beharrte Ilona hartnäckig auf ihrer Meinung.
"OK", antwortete ich mürrisch, "damit Du mir glaubst, daß es eben nicht geht, versuche ich es Dir zuliebe eben noch mal". Wir suchten ein einfaches Lied aus, ich nahm die Gitarre und spielte , machte meinen Mund auf.... und konnte singen!
Ilona strahlte mich an wie ein Honigkuchenpferd und feixte grimassierend über mich.
Seitdem konnte ich gleichzeitig singen und Gitarre spielen.
Ich wurde Lobpreisleiter in der Gemeinde. Und Ilona (Gott habe sie selig) hat schuld daran.

Montag, 17. März 2008

Multiple Persönlichkeit?

Goethe ließ seinen Dr. Faust mal sagen: "Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust!"
Später wurde dieses spannende Thema von Robert Louis Stevenson in seinem Buch "Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde" auf die gruselige Spitze getrieben.
Doch auch schon unser aller Freund Paulus kannte den Widerspruch zwischen "Geist" und "Fleisch" oder dem "alten" und dem "neuen" Menschen.
Es scheint fast so, als ob in einem Körper zwei völlig verschiedene Persönlichkeiten ihr zuhause hätten: Die eine will das Gute, Wahre, Heilige und Gerechte und die Andere das Böse, das Chaos, die Zerstörung und den Hass.
Paulus gibt uns gute Empfehlungen in seinen Briefen, wie wir mit diesem Dilemma umgehen sollen, aber davon soll hier jetzt nicht die Rede sein.

Das erste mal las ich in einem alten science fiction Roman von jemand, der eine multiple Persönlichkeit gewesen sein soll. Ich fand das recht witzig damals.
In den 80iger Jahren war ich voll mit der Gründung einer charismatischen Freikirche beschäftigt, was damals das Zentrum meines Denkens war. Ich lebte hauptsächlich für die kommende "Erweckung".
Nebenbei hatte ich aber auch noch eine Berufsausbildung und eine Ehe mit damals 3 Kindern zu absolvieren. Eine Ehe mit 3 Kindern kann man allerdings überhaupt nicht absolvieren ;-))
In jener Zeit fiel mir des öfteren auf, daß ich scheinbar noch mehr als nur 2 verschiedene Persönlichkeiten in meinem Körper beherbergte: Bei der Arbeit war ich ein völlig Anderer als zu hause. Und in der Gemeinde war ich widerum ein Anderer als z.B. beim Einkaufen oder Autofahren.
Bei der Arbeit war ich fleissig und gewisenhaft. Zuhause war ich faul und ließ sehr oft fünfe gerade sein. In der Gemeinde war ich ein Heiliger, aber beim Autofahren hätte ich manchmal zum Mörder werden können.
Das klingt vielleicht lustig, ist aber sehr ernst, denke ich.
War ich ein auch so ein Fall von multipler Persönlichkeit?
Waren es gar Dämonen, die in mir wohnten und ihr Spiel mit mir trieben? - Aber ich hatte mich doch von allem Okkulten und Familienbelastungen, Flüchen und dergleichem völlig losgesagt und zigmal für mich beten lassen. Nein - Dämonen waren es sicher nicht.
Ich denke eher, es waren die verschiedenen Rollen, die man in der Gesellschaft zu spielen hat, die sich einfach verselbstständigen können und meine wahre Persönlichkeit zudecken.
Man kann sich in den verschiedenen Rollen möglicherweise total verlieren, wenn man nicht aufpasst.
Eine Rolle hat immer etwas mit Schauspielerei zu tun - und die Welt ist unsere Bühne.
Jesus nannte diese Art von Schauspielerei Heuchelei. Wenn es bei ihm heißt: "Seid nicht wie die Heuchler!", dann steht im Urtext eigentlich: "Seid nicht wie die Schauspieler!"
Ziemlich sicher kannte Jesus damals echte Schauspielerei, da es im alten Israel tatsächlich römische oder griechische Amphitheater gab.
Gott möchte das wir "Eins" sind, daß wir "heil" sind und nicht so eine zersplitterte Persönlichkeit.
Er möchte, daß wir uns selbst kennen und entdecken, wer wir in Wahrheit sind: Eine wunderbare neue Schöpfung in seinem Ebenbild.
Er hat geplant, daß wir "ganz" sind. Leib, Seele und Geist sind
eine Einheit! Ich bin nicht nur Geist, sondern auch ganz Körper und Seele.
Und ich brauche keine Rollen mehr zu spielen, sondern darf
ganz und gar ich selber sein!
Praise the Lord.++++++

Freitag, 14. März 2008

Mitnahmementalität

"In Ost wie West gibt es eine Mentalität bis weit in die Mittelschicht hinein, dass man staatliche Leistungen mitnimmt, wo man sie kriegen kann."

Im letzten Jahrzehnt hat man nicht nur von unserem Ex-Bundeskanzler vorwurfsvolle Töne über diese sogenannte
"Mitnahmementalität" zuhauf gehört. Besonders Vertreter der FDP wie Herr Westerwelle aber auch führende Manager der Wirtschaft haben diese fiese Eigenschaft der schmarotzenden Sozialhilfeempfänger und kleinen Leute immer wieder angeprangert.
Wir müssen alle den Gürtel enger schnallen, damit es Deutschland bald wieder besser geht, hieß es.
Zurückhaltung bei den Lohnrunden und gegebenenfalls auch Lohnverzicht muß sein, hieß es.
Später wurde dann auch die "Geiz ist Geil - Mentaltät" vielfach angeprangert.
Gestern erst wieder mal vom "großen Alten" der Sozialdemokratie: Hans Jochen Vogel bei Maybrit Illner.
Gestern gab es in der Sendung auch ein schönes Schaubild zu sehen: Die Entwicklung der Managergehälter, der Steuern und Abgaben an den Staat in den letzten Jahren (2003-2007) und die Entwicklung der Löhne und Gehälter.
Die Managergehälter stiegen um 47%, die Staatseinnahmen um 22% und die Löhne und Gehälter der Arbeitnehmer um 4,3%.
Oh, kleiner Fehler passiert! Korrektur: Die Löhne der Arbeitnehmer
sanken um 4,3%, Entschuldigung.

Die Zahlen stammen von einer Studie der Bundesregierung.
Ürigens hatte der Topmanager der Firma Grünenthal, Wirtz oder so, im letzten Jahr schon 87 Millionen €uro verdient, als das Jahr noch nicht mal um war. Das wären so etwa 174 Millionen D-Mark gewesen, wenn es diese noch gäbe. Die Abfindung der Firma für tausende von Contergangeschädigten Behinderten ohne Arme und Beine betrug 100 Millionen DM damals.
Durch das Mittel Contergan wurde ein vielfaches dieser Summe als Reingewinn gemacht.
Es wird übrigens immer noch verkauft.
Neulich bekam ich eine mail von Det, in der er darüber Buße tat, für Gerhard Schröder mal Wahlkampf gemacht zu haben.
Als Begründung sandte er einen Link zu diesem Film.
Hier sieht man unseren Herrn (Mitnahmementaltät) Schröder in der schönen Schweiz, wo er eine Firma leitet (Ostsee-Gaspipeline). In der Stadt Zug gibt es neben Schröders Gasfirma noch viele viele Briefkastenfirmen, weil die Steuern da so niedrig sind...
Unsern Gerd sieht man denn auch nur einmal im Jahr in seiner Firma, es reicht ja, wenn er in der Schweiz die Steuern zahlt. Arbeiten kann man auch anderswo.
Ich stelle fest: Schröder hatte recht. Es gibt tatsächlich diese Mitnahmementalität in Deutschland.
Und zwar bei den Managern, großen Wirtschaftsunternehmen und beim Staat!
Und die kleinen Leute werden immer geiziger und kaufen nur noch das Billigste und keine teuren deutschen Produkte mehr. Warum? - Weil sie eben kein Geld mehr für die teuren deutschen Produkte haben.
Geiz ist eben geil...

Donnerstag, 13. März 2008

Was ist mit Hannovers Gemeinden los?

Hannover ist eine Großstadt mit ca. 600.000 Einwohnern und hat ein Einzugsgebiet von etwa 1,5 Millionen Menschen, die eng mit der Hauptstadt des Landes Niedersachsen verbunden sind.
Sie kommen zum Einkaufen in die City, besuchen Theater, Kinos und Konzerte. Wir haben große Messen, viele Kneipen und Clubs mit und ohne live-Musik. Wir haben große Museen, Parks und einen alten Barockgarten. Im ganzen Jahr gibt es große und kleine kulturelle und politische Events. TV und Radio haben hier ihre Studios. Wir haben große und kleine Zeitungen und weit über hundert Verlage in der Stadt.
Bei uns sitzt der Landtag im alten Leineschloss. Wir haben einige Unis und Fachhochschulen und viele Krankenhäuser.
Die Stadt ist bunt und brummt. Sie ist Multikulturell. Ok, man kann sie nicht mit Hamburg oder Berlin vergleichen, aber sie ist ganz bestimmt kein Provinznest, wie böse Zungen manchmal behaupten.

In dieser Stadt gibt es auch viele Kirchen und freie Gemeinden. Im Umland auch. Diese werden jedoch von ihrem Umfeld nur spärlich wahrgenommen. Selten gibt es in den Medien einmal etwas vom (frei)kirchlichen Leben der Stadt zu berichten. Am meisten sicherlich von der evangelischen Landeskirche, ihrer Bischöfin Käßmann und vereinzelten Gospel- oder klassischen Konzerten in der Kirche.

Hin und wieder gab es früher gemeinsame Aktivitäten der charismatischen und evangelikalen Gemeinden wie: Ein gemeinsames Fest zur Ehre Gottes, gemeinsame Evangelisationen oder einen Jesus-Marsch. Es gab mal einen so genannten überkonfessionellen "Gebetsaltar".
In den letzten 10 Jahren sind diese gemeinsamen Aktivitäten sehr geschrumpft.
Das Geld ist allgemein sehr knapp geworden - das liegt wohl im Bundestrend. Jede Gemeinde muss zusehen, wie sie ihre großen Räume und Säle samt Pastoren und Mitarbeitern noch finanzieren kann. Die Spendenwilligkeit schrumpft mit dem schrumpfenden Einkommen der Gemeindemitglieder.
Jede Gemeinde ist mit ihrem eigenen Programm und ihren eigenen Gottesdiensten voll ausgelastet. Überkonfessionelle gemeinsame Aktivitäten kosten Kraft und Geld.

Für diese große Stadt Hannover mit ihrem vielfältigen kulturellen und kirchlichem Angebot gibt es nur EINEN überkonfessionellen christlichen Buchladen, der für Kirchenchristen, Evangelikale und Charismatiker die ganze Woche ganztägig geöffnet ist. Read+meet in der Podbielskistrasse.
Man kann hier Musik hören, in Büchern stöbern und Tee oder Kaffee trinken. Seelsorge geschieht nebenbei. Es werden Karten für christliche Veranstaltungen verkauft. Prospekte und Flyer für christliche Werke und Gemeinden liegen aus.
Christen der verschiedensten Denominationen treffen sich hier und können sich kennen lernen.
Dieser Laden ist am Sterben und es interessiert Niemanden!
Die Notlage wurde der evangelischen Allianz in Hannover geschildert.
Ein Brief mit einem Hilferuf vom Freundeskreis der Bücherstube ging an über 3o Pastoren der Stadt. Nur 2 gaben eine Rückmeldung. Es ist offenbar nicht möglich, daß sich auch nur fünf Pastoren und Leiter von Gemeinden mal zu einem Gespräch zusammensetzen, um über eine Weiterführung der Arbeit zu reden. Offenbar sind noch nicht einmal die Gemeindeleiter der jetzigen Geschäftsinhaber an der Fortsetzung der Arbeit interessiert.
Ein Armutszeugnis!

Und ich dachte mal, die Einheit und Liebe unter den Christen wäre das Wichtigste sichtbare Zeichen für die Nichtgläubigen...
Ich dachte mal, wir wollten unsere Stadt für das Evangelium erobern.
Ich dachte mal, das Reich Gottes wäre wichtiger als die kleine lokale Gemeinde.
Was ist mit den Gemeinden in Hannover los?

Donnerstag, 6. März 2008

Showdown bei Aldi

Heute morgen bei Aldi um 10 vor Acht:
20 Männer mit grimmig entschlossenen Gesichtern warten auf die Öffnung der Türen.
Einige sind schon mit großen Einkaufswagen bewaffnet.
Heimliche und abschätzende Blicke werden ausgetauscht - Wer wird der Schnellere sein?
Hat jemand einen Colt im Ärmel? Wird es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommen?
Stille. Schweigen. Niemand sagt auch nur ein Wort. Bloss nicht in die Karten gucken lassen.
Nur ein unvorsichtiges Greenhorn studiert intensiv den Aushang mit dem Sonderangebot, daß heute startet: Ein Multimedia-PC mit fast unglaublicher Ausstattung wird für 699 € angeboten.
Die Türen öffnen sich, das Hauen und stechen kann beginnen!

Der gößte Schwung eilt sofort wild entschlossen zur nächsten offenen Kasse und ich folge eilig.
Das müssen Eingeweihte sein.
Ich hatte mir vorher überlegt, in den Saal zu stürmen und gleich in die Reihe mit den technischen Produkten zu laufen, vertraue aber lieber der Mehrheit.
Eine Stahltür direkt neben der Kasse wird geöffnet und der Angestellte schiebt den ersten PC richtung Kasse.
Meine Befürchtung wird nicht bestätigt. Es gibt keine Rangeleien oder Gezanke und Geschimpfe.
Keine Gewalt.
Die Männer warten brav einer nach dem Anderen auf ihre Abfertigung. Ich bin schon als Fünfter an der Reihe und blättere 8 Hunderter an der Kasse hin. Einen Drucker mit Scanner und Fax gab es nämlich auch noch.
An der Nebenkasse ordert ein Unverschämter 7 externe Festplatten, die er höchstwahrscheinlich bei Ebay weiterverscheuern will.
Niemand protestiert. ?$!°#?^????

Als ich die Kasse mit meiner Beute passiert habe, grinst mich ein Zukurzgekommener mit polnischem Akzent an. Er hat keine Festplatte mehr abgekriegt und beglückwünscht mich zu meiner erfolgreichen Jagd. "Jetzt sind sie glücklich, nicht wahr?", strahlt er mit einem Funken Neid in den Augen.
Verwirrt strebe ich dem Ausgang zu. Wie kommt es, daß ich als Herzkranker Frührentner unbehelligt mitsamt meiner Beute den Ort des Showdowns verlassen kann?
Beim Öffnen des Kofferraums blicke ich mich verstohlen um, ob da vielleicht doch noch irgendein Bewaffneter aus dem Gebüsch kommt, um mir eins über den Schädel zu ziehen und mit dem PC zu verschwinden. - Nichts dergleichen passiert. -
Als ich mit einem überschäumenden Glücksgefühl davonrase, kommt mir plötzlich die Erleuchtung - Es waren keine Frauen anwesend!
Ich fasse mir an die Stirn und sehe innerlich das Szenario vor mir, wenn sich Frauen keifend und zerrend um die Ware gestritten hätten. Ein wilder Mob, gegen den ich keine Chance gehabt hätte!
Ich habe eine neue Hochachtung vor dem deutschen Manne. Oder ist es einfach nur noch die pure Verweichlichung desselbigen?

Mittwoch, 5. März 2008

Bibelquiz

Also ich habe 39 von 40 Fragen beim Bibelquiz richtig beantwortet. Und wieviel schaffst Du?
Hier gehts zum Bibelquiz bei Focus Online.

Dienstag, 4. März 2008

Ein Psalm - von Ralle. Zur Leier gesungen.

Ich bin wütend!
Wütend auf mich und wütend auf Gott.
Wütend auf mich, weil ich mich nicht ändern kann.
Wütend auf Gott, weil er mich nicht heilt und ich weiter an mir leiden muß.

Wozu dieses sinnlose Leid?

Wozu die ständige Hoffnung auf ein Morgen, wenn sich doch nichts ändert?

Ich wünschte ich könnte schlafen - ewig schlafen - doch ich muß noch Meilen gehn, bevor ich ruhen kann.
Gibt es ein Himmelreich? Dann komme bald, Herr Jesus.

Warum diese ständige Verzweiflung? Immer wiederkehrende Belanglosigkeiten.
Gibt es eine zukünftige Hölle, oder bin ich da schon längst?

Ich bin wie Tantalus, der den Stein immerfort bergauf rollt, aber nie die Spitze des Berges erreicht. Und immer wieder entgleitet er und rollt bergab.
Ich kann nicht mehr und mag nicht mehr.
Macht mir keine neue Hoffnung, die doch nur wieder enttäuscht wird.

Die schlimmste Hölle wäre, wenn es zu den Höllenstrafen gehörte, an einen Erlöser zu glauben, der mich aus der Hölle rettet, um mich dann in das ewige Feuer zurückzuwerfen.
Immer und immer wieder.
Hoffnung auf Erlösung - die dann enttäuscht wird zu ständig tiefer gehender Pein im Sumpf des Verderbens.

Das kann kein Gott der Liebe sein, der sich so etwas ersann!
Nein so etwas gibt es nicht.
Das ewig Böse ist undenkbar und unvorstellbar.
Kein Gott der Liebe würde so etwas zulassen. - Wo ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht erlischt.