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Donnerstag, 26. Januar 2023

Das Kloster

Ich war Zivi im Wohn-und Pflegeheim für Schwerst- Körperbehinderte im Annastift anno 1977.
Es gab ein Zimmer auf der Frauenstation mit vier Bewohnerinnen, die für mich beteten.
Ich war wirklich verloren und es ging mir oft sehr schlecht. Wenn ich die Bewohnerinnen dieses Zimmers pflegte, ging es mir immer nach kurzer Zeit besser - obwohl ich ihren Glauben nicht teilte.
Das Gebet der Mädels hat gewirkt...

 Nachdem ich durch viele Irrungen und Wirrungen zum Glauben an Jesus als meinen Erlöser und Herrn gefunden hatte gab es viel Freude in diesem Zimmer. Ich hatte sie manchmal zu christlichen Konferenzen nach Braunschweig gefahren, war aber trotz herzlicher Einladung nie selbst mit in die Veranstaltungen gekommen. 
"Geschäftsleute des vollen Evangeliums" die in einem feinen Hotel tagten?
"Das ist nichts für mich", pflegte ich zu sagen - "Da passe ich mit meinen langen Haaren und der abgewetzten Jeans nicht rein"!

Als ich nun Christ geworden war hatte ich mehr Mut bekommen mich in ungewohnten und früher vehement abgelehnten gesellschaftlichen Kreisen zu bewegen und kam selbst in die diversen Gottesdienste und Veranstaltungen mit hinein - ein Glücksfall für alle Seiten!

Sonntag, 10. Mai 2020

Verschwörungstheorien, Mythen oder Wahrheit?


2.Timotheus 3,3-4
Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben;
und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.
(Studienbibel Schlachter 2000).

Warum werden diese Art von Christen so angesprochen von Legenden und Mythen?
Legenden sind ja Erzählungen mit einem wahren Kern, um den dann eine erfundene Geschichte gesponnen wird - es werden Vermutungen angestellt, wie es wirklich gewesen sein könnte.
Der Stoff der gesponnen wird, nährt sich von Gerüchten, die man gehört oder gelesen hat, deren Wahrheitsgehalt man aber nur sehr schwer und mit viel Aufwand überprüfen kann!
  • “Nach ihren Lüsten beschaffen sie sich Lehrer“!
Da ist offenbar ein großer Mangel in ihrer Seele vorhanden, ein Mangel, den das Wort Gottes - die “gesunde Lehre“ nicht füllen kann. Ein ungesunder Mangel, der aus unserem “Fleisch“ kommt und nicht vom Geist der Wahrheit! Eine Lust am spekulieren, eine Lust am dunkelen Geheimnis, am Mythos.
Deshalb wenden sie sich von der Wahrheit ab und der Teufel gibt ihnen, was sie vermeintlich brauchen: Irrlehrer, die ihre verborgenen Sehnsüchte derart bedienen, daß ihnen die Ohren davon klingeln!
Wo bei der Masse ein Bedürfnis entsteht - da gibt es auch immer jemand, der die Marktlücke erkennt und sein Geschäft darauf aufbaut.
Das war schon zur Vorzeit so und so ist es auch heute.

Samstag, 6. April 2019

Oh Happy Day

Mein guter Freund Klaus Dietzler war gestorben. Und nun war ich gefragt.
Viele Jahre zuvor kam ich einmal mit meiner Gitarre in die christliche Bücherstube in der Hildesheimer Strasse gegenüber dem Mormonentempel.
Mit den Mormonen hatten die Inhaber der Bücherstube rein gar nichts zu tun - der Laden befand sich nur zufällig dort.

Warum ich meine Gitarre dort auspackte und zu klimpern begann, weiß ich nicht mehr.

Ich fand zwei Akkorde, mit denen sich der Anfang von "Oh Happy day" spielen ließ und ich fing an das Lied so aus dem Stegreif zu singen.., überlegte wahrscheinlich ob man das Lied im Gottesdienst singen könnte und woher ich den ganzen Text wohl bekäme, der mir nur teilweise geläufig war.
Klaus jedenfalls swingte sofort mit und meinte: Dieses Lied mußt du unbedingt auf meiner Beerdigung spielen! Ich lachte über den Scherz und Klaus meinte: "Nein, das meine ich ganz ernst! Ich wünsche mir daß du das tatsächlich machst!"
Ich glaube, daß ich mich vor Lachen eher ausgeschüttet habe, denn Klaus war noch jung und fit und seine Beerdigung noch so weit entfernt - ich hielt es für einen von Klaus Scherzen, sein Humor war öfter recht skurril und ich liebte das. "Und dann sollen wir wohl auf deinem Grab tanzen?" fragte ich höchstwahrscheinlich zurück, "und so richtig Party machen?"
Klaus meinte, der Tag an dem er durch die Himmelstür gehen würde sei doch wohl ein Freudenfest für ihn und er wollte nicht, daß man um ihn trauern solle, sondern sich mit ihm freuen, daß er dann beim Herrn sei - in der himmlischen und ewigen Freude!

Dienstag, 26. Februar 2019

Gottes Arbeit erledigen?

Ich denke ständig über mein Leben nach. Über die Dinge für die ich Gott dankbar bin und noch mehr über die Dinge die schief gelaufen sind. Und ich versuche ständig die Ursachen dafür zu ergründen. Das ist schon zwanghaft bei mir und ich wünschte ich bräuchte nicht so viel über mich nachdenken. 
Sei 1977 habe ich so Einiges mit Gott erlebt und wollte ihm immer mit ganzem Herzen und ganzer Kraft dienen.
Allerdings habe ich den Eindruck gewonnen, daß ich sehr häufig versucht habe schneller voranzugehen als Gott das eigentlich von mir wollte. Sobald ich den Eindruck hatte, daß Gott mich in irgend einer Richtung gebrauchen wollte war ich unter Volldampf, reflektierte nicht großartig darüber und setzte mich in Bewegung wie eine Dampflokomotive. Ob mir andere hinterher kamen interessierte mich wenig. 

Und auch die Zeitpunkte Gottes (kairos) interessierten mich wenig. Gott war ja schließlich im "Wunder-Business" und hatte gefälligst dafür zu sorgen, daß Leute sich bekehren, geheilt und befreit wurden und ihr Leben auf die Reihe kriegten. Und wenn Gott sich mit seiner Arbeit Zeit ließ, wenn die Wunder auf sich warten ließen war ich sehr wohl geneigt ihm ein wenig nachzuhelfen.
Wenn ich zum Beispiel einen leisen Eindruck oder Impuls in meinen Gedanken verspürte, posaute ich diesen gerne auf der Bühne mit dem Anspruch hinaus: "Der Herr hat gesagt!", obwohl eigentlich der Herr gar nichts gesagt hatte.

Montag, 30. Mai 2016

Die Kraft des Segnens

Mt. 5,44  Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und betet für die, die euch beleidigen und verfolgen

1.Petr 3,9 ...und vergeltet nicht Böses mit Bösem, oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern im Gegenteil segnet, weil ihr dazu berufen worden seid, daß ihr Segen ererbet.

Jemanden segnen bedeutet: Gutes über ihn aussprechen, ihm Gutes wünschen - im Namen Gottes und im Namen Jesu Christi. - Das Gegenteil ist ihm zu fluchen, ihm Böses zu wünschen, zu meckern und murren, über ihn zu klagen.

Im Segnen und im Fluchen liegt eine große Macht verborgen - sowohl zum Guten als auch zum Bösen. In den Weisheits-Sprüchen Salomos heißt es: "Tod und Leben steht in der Gewalt der Zunge" (Spr.18,21)


Neulich hatten wir eine gute Gelegenheit zu meckern und zu murren und auf jemanden zu schimpfen und haben es zu Anfang auch getan - ich bin mir der biblischen Weisheit ja nicht unbedingt in jeder Situation bewußt und lebe sie daher auch leider allzuoft nicht in der Praxis aus.

Ein Nachbar mit Fenstern zum gemeinsamen Hof war der Meinung er müsste die ganze Nacht laute Musik laufen lassen - bei geöffneten Fenstern!
Wir dagegen schlafen lieber des nachts - zumindest so ab Mitternacht - und haben dabei auch gern geöffnete Fenster wegen der frischen Luft. Mit geschlossenen Fenstern wird die Luft schnell stickig und verbraucht in dem kleinen Schlafzimmer. Also meckert und schimpft man so einige Zeit, gibt dem unbekannten Nachbarn einige übele Schimpfnamen wie: Blödmann, Affe, Idiot usw. und schließt dann nach ein paar Stunden das Fenster um wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf zu finden.
Bei dem Nachbarn lief die Musik dann noch den halben Tag weiter, es war einige Stunden Ruhe und ging dann abends wieder los. Das Spiel ging auch den zweiten und dritten Tag so weiter - so daß wir dann früher unser Fenster schlossen.

Morgens dachte ich mir dann: Vielleicht sollte ich für den Mann (Natürlich muß es ein Mann gewesen sein) mal beten. 

Ich habe schon vor vielen Jahren die Lektion gelernt daß Fürbitte bedeutet FÜR jemanden zu beten - nicht GEGEN jemanden! Denn Gott liebt alle Menschen gleich und ist grundsätzlich FÜR uns und nicht GEGEN uns. Sooft ich GEGEN Dinge gebetet habe, die mich bei den Anderen stören und die meiner Meinung nach dem Willen Gottes entgegen standen habe ich keine Gebetserhörungen erlebt so weit ich mich erinnern kann.

Also fing ich an den Krachmacher zu segnen und ihm im Gebet gutes zu wünschen. Nach kurzer Zeit hatte ich innerlich den Eindruck daß dieser Mensch ernsthafte seelische Probleme hat. Ich betete daß Gott ihm in seiner Güte begegnet und ihm Heilung schenkt - mir kam der Gedanke daß er vielleicht unter einer Angststörung leidet die er versucht mit der nächtlichen Musik zu kompensieren.
Auch dafür betete ich und bekam richtiges Mitempfinden mit diesem Menschen. Mein Ärger verflog sehr schnell - auch der Gedanke eventuell irgendwann nachts die Polizei zu rufen - und machte Mitgefühl und Sympathie platz.

Ich erwartete nicht daß mein Gebet eine Auswirkung auf die nächtliche Störung hatte - es war mir auch egal geworden. Allerdings warteten wir abends dann vergeblich auf die Beschallung und konnten das Fenster offen lassen. Seitdem ertönt die Musik nur noch sehr sporadisch und auch nie mehr nachts. Ich habe keine Ahnung wer der "Übeltäter" war würde mich aber freuen ihn kennen zu lernen.

Ähnliches habe ich viele Jahre zuvor bei noch wesentlich gravierenderen Ruhestörungen erlebt als nichts half: Keine Beschwerde oder gütliches Zureden und auch kein DAGEGEN beten in dem Namen Jesu Christi und Ausübung meiner geistlichen Autorität gegen die "Mächte der Finsternis".

Ich wohnte damals im Wohnheim für Schwerstbehinderte direkt über der Station wo ich Körperbehinderte pflegte auf dem sogenannten Pflegerflur. Im Zimmer auf der gegenüberliegenden Seite des Flures wurde nacht für nacht lautstark gefeiert, so daß auch kein Ohropax mehr half. Und es war sehr hellhörig dort - die Wände waren dünn. Es waren Schwestern und Pfleger die dort überhaupt nicht wohnten sondern den Raum ausschließlich für ihre Gelage nach Feierabend nutzten.
Die Feiern dauerten nicht selten bis 4:00 Uhr nachts und ich hatte oft am nächsten Morgen Frühdienst und musste um 6:00 Uhr auf der Station antreten.

Ein Christ wohnte direkt im Nebenzimmer und hatte auch schon alles versucht um seine Ruhe zu kriegen. Er war Klassik-Fan und hatte in seiner Verzweiflung schon seine Lautsprecherboxen direkt gegen die Wand gerichtet und Orgelmusik von Bach laut aufgedreht. Es interessierte keinen.

Die Wende kam als wir uns entschlossen unsere geballte Gebetskraft zu vereinigen und mal zusammen für die Lage zu beten: Ich war erstaunt als Andreas anfing meine Kollegen zu segnen und sogar ihre Familien in den Segen Gottes einschloß. Ich stieg sofort darauf ein und segnete mit.
Diesmal kam kein Wort der Anklage oder des Murrens über unsere Lippen - nur Segen und gute Wünsche.
Gegen Mitternacht legte ich mich ins Bett und las vor dem Licht löschen noch einen Psalm. Ich hatte ihn noch nicht zu Ende gelesen als die Tür im Nachbarzimmer aufging und die Leute sich nach und nach verabschiedeten. Man konnte jedes Wort verstehen!

Seit dem war Ruhe. Für immer!

Freitag, 1. Januar 2016

Der Geist der Furcht

 "Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit." (1.Tim.1,7)
Wenn ich auf Facebook die vielen Warnungen vor dem Islam samt vielen dramatischen Artikeln lese, die insbesondere von Christen gepostet werden frage ich mich oft von welchem Geist diese Geschwister eigentlich erfüllt sind - einem Geist der Furcht und Verzagtheit, des Hasses auf die Andersgläubigen oder dem heiligen Geist, der ein Geist der Kraft, Liebe und Besonnenheit ist. (Und das als jemand, der eine amtlich bescheinigte generalisierte Angststörung hat) 

Dienstag, 17. Juli 2012

Der himmlische Stromkreislauf

Damit das Licht in der Glühbirne leuchtet, der Kühlschrank kühlt oder der PC rechnen kann muß er an den elektrischen Strom angeschlossen sein.
Ohne die Kraft des Stroms läuft nichts - kein Fernseher, kein Telefon, kein Elektromotor.

Ohne die Kraft Gottes läuft in gleicher Weise nichts im Hinblick auf Gottes Werk hier auf der Erde. Jesus hat uns, seinen Nachfolgern nicht grundlos geraten ständig mit ihm verbunden zu sein und hat dafür das Bild des Weinstocks und der Reben benutzt. Wenn die Zweige des Weinstocks von ihm abgeschnitten sind, wenn sie nicht ständig von Saft und Kraft des Weinstocks und dessen Wurzel ernährt werden, können sie keine Frucht hervorbringen und verdorren.
Getrennt von mir könnt ihr nichts tun, sagte Jesus zu seinen Jüngern. Viele Christen haben diese Wahrheit für sich selbst, für die Gemeinde oder das vielfältige Werk daß Gott durch sie tun möchte erkannt und strecken sich nach dem heiligen Geist aus, den Jesus verheißen hat.
Der heilige Geist ist uns nicht nur versprochen worden - er wurde zu Pfingsten auch ein für allemal auf die Gemeinde ausgegossen.
Die Kraft des Himmels ist für alle gläubigen Nachfolger von Jesus vorhanden und frei zugänglich - als Geschenk. Es ist kostbar aber völlig kostenlos!
Wer einmal von diesem Wasser des Lebens getrunken hat möchte es nie mehr missen. Und er wird nicht satt und zufrieden davon sondern will immer mehr!

Freitag, 2. März 2012

Die Feinde Gottes

Feinde Gottes gibt es überall, nicht nur bei militanten Atheisten. Auch dort, wo man sie zuerst einmal nicht vermuten würde: In Kirchen und Gemeinden.
Wie bitte? Bei den Frommen und Gläubigen? Bei den Betern und Lobpreis-sängern?
Gestern las ich die Bibelstelle aus Jakobus 4,1ff und ein Panorama aus 35 Jahren Gemeindeerfahrung entfaltete sich vor meinen inneren Augen - ein Panorama voller Machtkämpfe, Zank und Streit! Nicht, daß es keine guten Zeiten gegeben hätte - die gab es auch reichlich. Aber immer garniert und durchwoben von diesen menschlichen Schwächen, auch in den full-power-heilig-Geist-Gemeinden.
Jak 4,1ff  Woher kommen Kriege und woher Streitigkeiten unter euch? Nicht daher: Aus euren Lüsten, die in euren Gliedern streiten?
Ihr begehrt und habt nichts; ihr tötet und neidet und könnt nichts erlangen; ihr streitet und führt Krieg. Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet; ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr übel bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden.
Ihr Ehebrecher/innen, wißt ihr nicht, daß die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer nun ein Freund der Welt sein will, erweist sich als Feind Gottes.
Oder meint ihr, daß die Schrift umsonst rede: «Eifersüchtig sehnt er sich nach dem Geist, den er in uns wohnen ließ»?
Er gibt aber desto größere Gnade. Deshalb spricht er: «Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade.»
Seit den Tagen des Apostels Jakobus hat sich in der Gemeinde offenbar bis auf die äußeren Formen nichts geändert.  Den inneren Kampf Jesus ähnlich zu werden muß jede Generation neu ausfechten.
In manchen Gemeinden gilt es als "weltlich" in die Disko oder ins Kino zu gehen, oder Fersehen zu schauen. Bei anderen ist es "weltlich" wenn Frauen Hosen tragen und im Gottesdienst kein Kopftuch umbinden.
Fortschrittliche Gemeinden schmunzeln über solcherlei "Gottesfürchtigkeit" und haben andere Kategorien für Weltlichkeit oder sie sind so liberal, daß sie mit dem Begriff erst gar nichts mehr anzufangen wissen.
Was bedeutet es denn nun wirklich ein Freund der Welt zu sein? Jakobus gibt uns die Antwort: Wer innerhalb der Gemeinde Grabenkriege um die Macht und das Sagen führt ist ein "Freund der Welt". Wer Streit anzettelt um andere dadurch mundtot zu machen ist weltlich gesonnen.
Das Töten und Morden hat Jesus ja neu definiert:

 Mt 5,21+22 Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber töten wird, der wird dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch, daß jeder, der seinem Bruder zürnt, dem Gericht verfallen sein wird; wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka! (Dummkopf) dem Hohen Rat verfallen sein wird; wer aber sagt: Du Narr! (Gottloser Irrer) der Hölle des Feuers verfallen sein wird.
Und diese Art von Geschwistermord hatte Jakobus sicherlich vor Augen, als er über die Kriege der Gemeinde schrieb. Und die Motivation dafür liefert er gleich mit: Selbstsucht, Gier, Neid und Machtstreben!
Viele sagen dazu: "Nein nein bei MIR ist das alles ganz anders, es geht mir nur darum, daß die Wahrheit in der Gemeinde zum Zuge kommt und der Wille Gottes getan wird!" Wirklich?

Jakobus beschreibt diese Gesinnung als Feindschaft gegen Gott. Ein hartes Wort. Aber mir scheint es wahr zu sein. Gott hat seine Feinde mitten unter seinem eigenen Volk - unter seinen Söhnen und Töchtern! Und diese Feinde widerstehen dem Willen Gottes und weigern sich Jesus und dessen Gesinnung nachzufolgen. Sie wissen es scheinbar besser als Gott!

In der Bibelversion der Losung lautet Vers 5: Oder meinet ihr, daß die Schrift vergeblich rede? Begehrt der Geist, der in uns wohnt, mit Neid? (Wider den Neid begehrt der Geist)

Der Geist Gottes in uns kennt keinen Neid und ist nicht machtsüchtig. Und was von ihm gewirkt ist das ist friedfertig und demütig und nicht rechthaberisch.
Die ganze Kirchengeschichte aber ist voll von Zank und Streit und Kriegen. Wegen dieser Feindschaft gegen Gott existieren auch die vielen Kirchen- und Gemeindespaltungen. Aus diesen Gründen verlassen die Leute ihre Gemeinde und gründen eine neue. (Wobei ich nicht grundsätzlich denen die Schuld gebe, die eine Gemeinde verlassen. Auch wer eine Kirche oder Gemeinschaft unbedingt ohne Änderung der Dogmata beibehalten will kann sich genauso schuldig machen)
 Und Gott höchstpersönlich widersteht diesen unverbesserlichen hochmütigen Feinden.
Aber den Demütigen gibt er Gnade.

Vielleicht ist der Teufel ja gar nicht an Allem Schuld, was wir als Gemeinde so beklagen. Könnte es nicht auch manchmal Gott sein, der unserem Streben widersteht, weil wir unser eigenes Reich bauen wollen und nicht sein Reich?