Dienstag, 30. September 2008

Seelenhungersnot

Dieser Rap ist denen gewidmet, die dabei sind, Gott den Rücken zu kehren. Nicht weil sie den Glauben an ihn verloren hätten, sondern weil ihnen die Kraft fehlt, seinen vermeintlichen Ansprüchen gerecht zu werden.

Seelenhungersnot

Bin aus meinem Boot gestiegen
dir zu folgen auf dem Meer
ich ließ alles stehn und liegen
lief dir einfach hinterher
ich gab alles für dich auf
und nahm jeden Weg in Kauf
nur um diesen Durst zu stillen
der mich quält von Jugend auf

Doch ich krieg meine Seele nicht satt
sie will sich einfach nicht begnügen lassen
ich kriege meine Seele nicht satt
da ist ein Sehnen
und das lässt sich nicht in Worte fassen
und wenn ich dann in all
die andern Augen sehe
dann fühl ich keine Nähe
und ich merk
dass ich selber nicht
den Schmerz in mir verstehe

Was soll ich denn noch tun
hab doch schon so lang verzichtet
hab für dich und deinen Willen
jeden eignen Wunsch vernichtet
und nun sitz ich hier und denke
hat sich alles denn gelohnt
habe mich für dich geschunden
doch du hast mich nicht geschont

Und ich krieg meine Seele nicht satt
sie will sich einfach nicht begnügen lassen
ich kriege meine Seele nicht satt
da ist ein Sehnen
und das lässt sich nicht in Worte fassen
und wenn ich dann in all
die andern Augen sehe
dann fühl ich keine Nähe
und ich merk
dass ich selber nicht
den Schmerz in mir verstehe

Egal wo ich auch bin
selbst inmitten der Gemeinde
wo ich so gerne Freunde fänd
seh ich nur immer Feinde
sie fordern, treiben, drängen mich
und ich geb´ immer mehr
ja ich tu alles für das Lob
nach dem ich mich verzehr

Doch ich krieg meine Seele nicht satt
sie will sich einfach nicht begnügen lassen
ja ich krieg meine Seele nicht satt
da ist ein Sehnen
und das lässt sich nicht in Worte fassen
und wenn ich dann in all
die andern Augen sehe
dann fühl ich keine Nähe
und ich merk
dass ich selber nicht
den Schmerz in mir verstehe

Nun steh ich also hier
bin am Ende angekommen
frage mich ob das das Leben ist
das du für mich ersonnen
hattest du das hier vor Augen
als du starbst für meine Seele
dass ich mich nun für dich quäle
deine Ziele nicht verfehle
das ich demütig und wehmütig
nun meine Sünden zähle..

Nein ich will mich nicht begnügen
will die Hoffnung nicht begraben
es muss das echte Leben geben
und das will ich haben
werf das Joch von meiner Schulter
kämpf nicht mehr um meinen Wert
so ein Dienen ohne Liebe
ist doch durch und durch verkehrt

Und ich frag mich, kann es sein
dass ich schon lange deine Stimme
die mich in deine Nähe ruft
aus Furcht zum Schweigen bringe
und wieder hör ich dich
halte an und halte still
weil ich keine Kraft mehr habe
nicht mehr kann und nicht mehr will
muss endlich Liebe spüren
die im Innern mich berührt
meine Seele aus der Hungersnot
auf frische Weiden führt.
gib mir Leben, ich will leben
führe mich heraus ans Licht
du hast doch dein Herz gegeben
damit meines nicht zerbricht

V.K.

5 Kommentare:

Talitakum hat gesagt…

Das ist die Geschichte, die sehr viele erleben und sich mit identifizieren können.

Manche sind innerlich längst gegangen...

Aber mitten rein spricht Jesus Christus: Ich lebe, und ihr sollt auch leben! (jahreslosung)

Durchhalten, Ausharren und glauben, dass die Leiden nur vorrübergehend sind. Das überfließende Leben lässt niemanden im Stich.

Schönes Gedicht...

Don Ralfo hat gesagt…

ist ein Gedicht von einer guten Bekannten von mir, die ich auch ermutigt habe zu schreiben ;-)
Allerdings hat sie das vorher auch schon getan, ich wusste nur nichts davon.

Talitakum hat gesagt…

anders als bei mir... ich hatte vorher nämlich nur ganz selten mal was geschrieben... und der Blog lag ja echt brach....
rolling rolling rolling....
(der Stein, der ins Rollen kam)

Anonym hat gesagt…

echt klasse gedicht! sehr lebensnah! sag frau vk sie soll weiter schreiben!

Don Ralfo hat gesagt…

@hilde: Na klar, mach ich ;-)