Donnerstag, 29. Mai 2008

Unser Kampf II - Die Waffen

Eph 6,13ff Deshalb ergreifet die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tage zu widerstehen vermöget und, nachdem ihr alles wohl ausgerichtet habt, das Feld behalten könnet.
So stehet nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, und die Füße gestiefelt mit Bereitwilligkeit, die frohe Botschaft des Friedens zu verkündigen. Bei dem allen aber ergreifet den Schild des Glaubens, mit welchem ihr alle feurigen Pfeile des Bösewichts auslöschen könnet. Und nehmet den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, nämlich das Wort Gottes.
Bei allem Gebet und Flehen aber betet jederzeit im Geist, und wachet zu diesem Zwecke in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen,
Den Kampfplatz unseres geistlichen Nahkampfes habe ich im ersten Artikel beschrieben und auch dargelegt, was nicht unser Kampf ist. Vielleicht hätte ich präzisieren sollen: Wo unser Kampf nicht stattfindet, denn entscheidend ist der ORT des Kampfes und der Gegner. Wir sollen nicht gegen Fleisch und Blut (also Menschen) kämpfen, sondern gegen böse Mächte in den himmlischen Regionen.
Aber wir können und sollen nicht dem Widersacher auf seinen Kampfplatz folgen sondern hübsch zu hause bleiben.
1Petr 5,8 Seid nüchtern, wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann.
Wenn Jesus nun am Kreuz alle Mächte und Gewalten entwaffnet und öffentlich zur Schau gestellt hat (Kol.2,15) , wie kommt es denn dann, daß der Teufel immer noch wie ein brüllender Löwe umhergeht? Paradox? Nein, es ist lediglich nicht einfach, geistliche Wahrheiten und Realitäten der unsichtbaren Wirklichkeit einem menschlichen Verstand klar zu machen. Der Verstand ist da schnell überfordert. Geistliche Wirklichkeiten müssen mit dem Geist beurteilt werden, sagt Paulus in 1.Kor.2,13ff.
Unser Verstand gehört aber zum natürlichen Wesen. Unser Geist dagegen ist laut der biblischen Anthropologie übernatürlich, weil er eine neue Schöpfung durch den Geist Gottes ist. Christus lebt in uns. Ja wie denn und wo? Nicht in unserem Körper, dann müsste wohl jeder von uns die Wundmale tragen. Und auch nicht in unserer Seele, denn dann würden wir nur noch reden und handeln wie er. Er wohnt in diesem weitgehend unbekannten Teil unserer Persönlicheit - unserem Geist.

Nun noch mal zu Petrus und seinem "brüllenden Löwen". In Afrika ist es auch heute noch teilweise üblich, das Vieh des Dorfes in einem Kreis aus Dornengebüsch über nacht aufzubewahren. Kein Löwe würde wegen der Dornenhecke dort einbrechen um sich seine Beute zu holen. Aber die Löwen sind nicht dumm. Ihre Strategie ist, in der Nähe der Dornenhecke laut zu brüllen. Schon mal im Zoo aus zwei Meter Entfernung einen Löwen brüllen gehört? Es fährt einem durch Mark und Bein. Mein damals dreijähriger Sohn ist bei dieser Gelegenheit unter Tränen in Panik aus dem Tropenhaus entflohen. Wir konnten ihn nur ganz mühsam beruhigen.
Ähnlich ergeht es dem dummen Vieh in Afrika. Vor Angst brechen einige Rinder aus dem Schutz der Dornenhecke aus und werden draussen eine leichte Beute des Löwen!

Als Paulus in Athen war und in der ganzen Stadt die Götzenbilder und Altäre ihrer Götter sah, ergrimmte sein Geist in ihm - aber er machte keine "geistliche Kriegsführung", in dem er vor die Altäre trat und die geistigen Mächte dahinter direkt ansprach, band und austrieb. Er setzte keine "Fürsten der Himmelswelt" ab, sondern sprach zu den Menschen. Er erzählte von Jesus und der frohen Botschaft. Das war seine Kampfführung!
Was war hier seine Waffe? Das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.
Das Schwert ist die einzige offensive Waffe, die im Epheser 6 genannt wird. Paulus sprach hier in die Gedankenwelt der Zuhörer mit dem Wort Gottes hinein. Das war sein Kampf gegen die Mächte der Finsternis, nichts weiter. Keine Wissenschaft, keine Dämonologie, kein stürzen der Mächtigen vom Thron in der Himmelswelt - einfach nur die Wahrheit verkündigt. Und so setzte er den Sieg des Herrn Jesus auf der Erde durch - etliche wurden gerettet und zu Jüngern des Herrn.

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