Montag, 26. Mai 2008

Was NICHT unser Kampf ist...

Es gibt einen geistlichen Kampf in den wir verwickelt sind, ob wir wollen oder nicht. Das habe ich im letzten Artikel dargelegt. Andere Leute auf der Welt lesen auch Bibel und haben Erfahrungen mit dieser Tatsache gemacht. Es ist immer gut, das Wort Gottes ernst zu nehmen.
Allerdings gibt es auch Viele, die aus diesem geistlichen Kampf eine Art Wissenschaft gemacht haben. Der Guru oder Gründer dieser Bewegung ist C.Peter Wagner, ein sehr respektabeler Christ und Bibellehrer. Ich habe kein einziges Buch von ihm gelesen sondern bin in langjährige Berührung mit seinen Adepten und den Adepten der Adepten gekommen.
Stark beeinflusst wurde ich durch Berthold Becker und seiner Organisation "Fürbitte für Deutschland" Berthold ist schon ein starker Typ und ein supernetter Mensch.
Wir und andere sammelten uns unter der Fahne der "geistlichen Kriegsführung", beteten anhaltend für die Errettung von Städten und Ländern. Hauptsächlich aber für Deutschland.
Sehr wichtige Bibelstellen für unsere "geistliche Kriegsführung" entnahmen wir dem Propheten Daniel. Daniel begegnet dem Engel Gabriel, der ihm folgende Botschaft brachte:
Dan 10,11 Und er sprach zu mir: Daniel, du vielgeliebter Mann! Achte auf die Worte, die ich zu dir rede, und steh an deinem Platz! Denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und als er dieses Wort mit mir redete, stand ich zitternd auf. Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! Denn vom ersten Tag an, als du dein Herz darauf gerichtet hast, Verständnis zu erlangen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte erhört worden. Und um deiner Worte willen bin ich gekommen. Aber der Fürst des Königreichs Persien stand mir 21 Tage entgegen. Und siehe, Michael, einer der ersten Fürsten, kam, um mir zu helfen, und ich wurde dort entbehrlich bei den Königen von Persien.
Daniel betete für sein Volk und bat Gott um Vergebung der Sünden des ganzes Volkes Israel. Darufhin wurde der Engel zu ihm gesandt und wurde auf Grund des Kampfes in der Himmelswelt 21 Tage lang mit seiner Botschaft aufgehalten. Ein ungeheuerliches Ereignis mit großen Konsequenzen für jeden, der für sein Land intensiv betet.
Ja Freunde, es ist in der Tat so, daß man nicht nur für sich selber und sein eigenes Wohlergehen beten kann, sondern auch für Andere. Sogar für ganze Städte, Regionen und Länder!
Aber wie kommt es, daß Gott dem Daniel nicht einfach direkt begegnet. ER ist doch der Allmächtige, oder?
Ich weiß nicht viel über die Gründe, aber es ist ein typisches Muster in der ganzen Bibel, daß Gott für alles und jeden seine Boten hat. Erstaunlich aber wahr.
Vielleicht liegt es daran, daß wir Menschen einfach nicht in der Lage wären, Gottes leibhaftige Gegenwart zu ertragen? Zu Mose sprach er folgende Worte auf dessen Bitte, Gottes Herrlichkeit zu sehen:
2Mo 33,20 Dann sprach er: Du kannst es nicht ertragen, mein Angesicht zu sehen, denn kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben.
Zurück zum geistlichen Krieg in der Himmelswelt. Da kämpfen mächtige Engel Gottes gegen Herrscher der Finsternis, die sich über spezifischen Ländern aufhalten und diese geistig beeinflussen. Erschreckend, oder?
Ausgehend von der Bibelstelle in Epheser 6.12, die ja behauptet, daß wir uns im Nahkampf mit derartigen Mächten befinden, fingen wir nun an im Gebet gegen diese unbekannten Mächte vorzugehen. Wir versuchten herauszufinden, warum sie ein Anrecht hatten, über bestimmte Städte und Länder zu regieren.
Wir setzten Mächtige über Städten und Nationen ab und den Geist Gottes und seine Engel ein.
Alles im Namen Jesus. Wir waren so richtige Ghost-Busters.
Überall spürten wir die Machenschaften des Teufels und seiner dunkelen Fürsten auf, um sie im Gebet zu bekämpfen. Aufregend, nicht wahr? Das ist großes Hollywood-Kino!
Wir vergaßen nur ein winziges aber wichtiges Detail bei der Sache: Der Kampf ist die Sache des HERRN!
Er setzt Könige ein und Könige ab - nicht WIR.
In der himmlischen Welt über Ländern kämpfen die Engel Gottes gegen die Engel Satans und wir sollten uns besser nicht unbedacht in diesen Krieg begeben - weil uns Gott überhaupt nicht dazu berufen hat!
Falscher Kampfplatz - die Himmelswelt über Nationen und Städten. Da gehören wir nicht hin!
Unser Kampfplatz ist unsere Gedankenwelt. Dort können und sollen wir gewinnen, denn es ist unser Terrain und unser Privatbesitz. Natürlich verlockt ein kluger Feind seinen Gegner, ihm auf einen Kampfplatz zu folgen, auf dem er im Vorteil ist.
Dort in der Himmelswelt, über Städten und Ländern haben wir keinerlei Chance. Es war alles sinnlos vergeudete Zeit und viele sind in diesem Krieg verletzt und verwundet worden. Wir hätten uns lieber um Menschen und ihre Probleme kümmern sollen. Ich kann nur noch vor dieser gigantischen Irrlehre der "geistlichen Kriegsführung" warnen. Und mich bei denen entschuldigen, die ich durch meine Dummheit mit in einen solchen sinnlosen Kampf gezogen habe. Entschuldigung an Jeden, der von mir in dieser Richtung beeinflusst wurde!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Lieber Ralf,

danke für die klaren und guten Ausführungen. Warum wirst du an einer wichtigen Stelle unlogisch, wenn nicht unbiblisch. Es heißt in dem von dir zitierten Versen in Epheser 6: "Unser Kampf .. ist gegen die pricipalities und powers." Warum soll es denn Gottes Kampf sein? ER hat diesen Kampf doch schon siegreich gewonnen. Jetzt ist es unser Teil die vorbereiteten Werke auf der Erde wirksam werden zu lassen. So, wie mit der Erlösung: Die ist von Gottes Seite auch schon geschehen. Jetzt sind wir dran - das im Glauben zu empfangen/downzuloaden.

Der Kampf gehört dem Herrn ist eine richtige Bibelstelle an der falschen Stelle. Der Kampf in den Gedanken wird auch nicht in Epheser 6 beschrieben.
Warum wechselst du plötzlich den Zusammenhang?

Was unser Kampf nicht ist: Gegen Menschen. Was unser Kampf ist: Im Nahkampf gegen die Mächte und Gewalten ! So sagt es jedenfalls Paulus in Epheser.

Jürgen Klammt
www.barn1.wordpress.com

Don Ralfo hat gesagt…

Hey super, daß Du meinen Blog liest und danke für den Kommentar.
Ein interessanter Gedanke. Natürlich, Jesus hat am Kreuz ja alle Mächte und Gewalten bereits entwaffnet. Aber wir lesen ja in der Offenbarung des Johannes, daß diese Mächte und Gewalten offenbar trotzdem nicht aufgeben und weiter aktiv sind. Irgendwann kommt es ja zu einem dramatischen Endkampf, in dem alle Dämonen und Satan selbst aus der himmlischen welt auf die Erde geworfen werden. Nach einem Kampf mit den "engelischen" Heerscharen. Das liegt ja noch in der Zukunft und dort kämpfen keine Menschen, sondern nur Engel gegen die principalities.
Beim Kampf in der Gedankenwelt bezog ich mich erstmal auf den vorherigen Artikel und die Bibelstelle im 2.Kor.10,4.
Warum auch Epheser 6 über diesen Kampf in der Gedankenwelt spricht wollte ich im nächsten Artikel darlegen, in dem es über die Waffenrüstung gehen soll. (Helm des Heils für die Gedanken etc.) Das kommt noch.