Dienstag, 8. April 2008

Sarx - das Fleisch

4561 sarx (nach Strongs Exhaustive Concordance)
ig.: d. was d. Knochen umfasst bzw. verhüllt;
Subst.fem. (147) I.) d. Fleisch
1) d. fleischerne Substanz von lebenden Körpern (Mensch und Tier) welche d. Knochen umhüllt und von Blut durchflossen wird.
2) d. Körper bzw. Leib selbst; d. materielle Teil d. Menschen im Ggs. zum immateriellen Teil.
3) d. Fleisch als d. menschliche, irdische und gefallene Natur losgelöst vom Einfluß Gottes daher Gott entgegengesetzt und d. Sünde unterworfen d.h. ihr willenlos ausgeliefert deßhalb auch Sitz aller sündigen Begierden.
4) d. physische Natur d. Menschen die d. Leiden ausgesetzt ist.
5) als Hebräismus: eine lebendige Kreatur sei es Mensch oder Tier.
Beim Schreiben meines letzten Artikels über unsere tolle Hauskirche ist mir ein wenig von diesem "Sarx" an mir aufgefallen.
Sarx klingt irgendwie wie "Sarg" und stinkt dementsprechend streng und ekelig. Möglicherweise hat mein Fleisch der Kategorie 3) auch dem Herrn gestunken, so daß er mich daruf aufmerksam machte.
Man darf ja ruhig dankbar sein, wenn Gott in der Hauskirche am Wirken ist und uns einen tollen Abend schenkt, aber mein "Fleisch" war damit nicht ganz zufrieden. Es wollte einfach viel mehr!

Z.B. wollte es gern ein explodierendes Wachstum unserer Hauskirche, damit die anderen Gemeinden und besonders deren Pastoren mal auf uns (bzw. MICH) aufmerksam werden!
Bei uns steppt der Bär! Bei uns bekehren sich die schlimmsten Heiden! Hauskirche ist sowieso viel besser als die etablierten Gemeinden. Vielleicht sollte die Hauskirche von ihrer Führungslosen Struktur mal wegkommen und MICH zum Pastor machen.
Vielleicht sollten wir uns dann größere Räume mieten, anstatt die Hauskirche aufzuteilen.
Dann könnten die anderen Gemeinden mal sehen, wie man richtig Gemeinde baut! Und ich würde endlich den Ehrenplatz in der Stadt bekommen, der mir zusteht. Usw. usw. usw.

Schon während die Gedanken in dieser oder ähnlicher Weise durch meinen Kopf strömten, wurde mir ein wenig übel vor mir selbst. "Igitt, wie fleischlich", dachte ich nur noch. "Ogott, was wird der Herr jetzt wohl über mich denken?" folgte der nächste Gedanke.
Ich fing an zu beten, daß Gott mich von solch einer primitiven Denkweise erlösen möge.

Was macht man mit dem Fleisch? Wie soll man es behandeln?
Die Kreuzigung ist der einzig brauchbare Weg, es loszuwerden. Man sollte es töten, killen, umbringen, wo auch immer man es antrifft.
Gal 5,24 Die aber dem Christus Jesus angehören, haben das Fleisch samt den Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.
Ein guter Weg ist auch das Bloßstellen und ans Licht bringen. Das gefällt unserem Fleisch überhaupt nicht!
Eph 5,11 Und habt nichts gemein mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, sondern stellt sie vielmehr bloß
Nee, ich will keine neue fleischliche Gemeinde - ich will das Reich Gottes in Kraft kommen sehen!
Dafür will ich leben und arbeiten.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Und es versteckt sich oft ganz gut hinter vermeindlich edlen Absichten. Man muss schon ganz schön selbstkritisch sein, um es aufzudecken. Ich möchte ja nicht langsam den Eindruck machen, irgendwie verbittert zu sein. Bin ich echt nicht (glaub ich *lol*) Weil ich ja auch in Günters Liebesthread gesagt hab, dass Liebe garnicht so uneigennützig ist, wie es immer scheint... Auch anderen helfen gibt einem SELBER ein gutes Gefühl. Man ist der Held der sieben Waschbecken. Wie siehts dann echt in mir aus? Freue ich mich NUR für den anderen, wirklich nur? So in ganz echt? Sich selber angucken kann komische Dinge zu Tage bringen. Sie dann zu benennen und zu veröffentlichen hat was mit Distanzierung zu tun. Ich hier und meine Gedanken da. Man schämt sich ein bisschen und holt sich damit wieder von der der eigenen Erhöhung runter.
Mir sind so komische Tagträume auch nicht fremd. Wo man irgendwann selber sagt: "Hey! Hallo? Komm mal wieder runter, is ja peinlich..." *g*

Don Ralfo hat gesagt…

@TrülO: Ich habe den Eindruck, wir beide verstehen uns recht gut! ;-))

Anonym hat gesagt…

:)


Ich hatte gerade Gedanken über Gnade und Bedingunslosigkeit.
Wir sind einfach überfordert allein unser "Fleisch" im Zaum zu halten. Das kann zu einer billigen Ausrede werden, weiß ich. Aber wenn man sich um Gnade Gedanken macht, passt es.
Wo ich nicht weiter weiß, ist die Frage: Wo kippt es? Wo beginnt die eigene Verantwortung für Unfähigkeit? Hm.

Anonym hat gesagt…

*ein "g" in die Bedingunslosigkeit nachschieb*

Don Ralfo hat gesagt…

@TrülO: Ich glaube, die Verantwortung für unsere "Unfähigkeit" ist immer vorhanden und "beginnt" nicht erst irgendwann, genau wie die erstaunliche, bedingungslose Gnade!
Sünde ist und bleibt immer Sünde, und wir selbst sind dafür verantwortlich, egal ob wir unwissend sündigen oder absichtlich. Aber solange wir wissen, daß wir SEINE Gnade lebensnotwendig brauchen und sie ständig bei jedem Fehltritt oder jeder Dummheit für uns in Anspruch nehmen, ist sie auch für uns wirksam.
Aber dieses Prinzip gilt hauptsächlich für unsere Beziehung mit Gott.
Da gibt es ja auch noch ein zweites Prinzip, das irgendwie parallel läuft: Was der Mensch sät, daß wird er auch ernten!
Das heißt, daß wir die irdischen Konsequenzen unserer Dusseligkeiten meist selbst ausbaden dürfen. (Obwohl Gott selbst da wohl mit sich reden lässt ;-))