Dienstag, 29. April 2008

Falsche Blickrichtung?

John F. Kennedy prägte einst den berühmten Satz: Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern frage, was du für dein Land tun kannst!
Paulus formulierte ein paar Tage früher als Kennedy diesen Satz: Und für alle ist er gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist. (2Kor 5,15)
Aha, ich soll als Christ also nicht mehr für mich selbst leben, sondern für den König der Könige!
Ich soll danach fragen, was ich für mein Land, das Königreich Gottes tun kann, nicht danach, was mein König für mich tun kann.
Aber wie sehen meine Gebete und Fragen eigentlich meistens aus?
Gimmy, Gimmy, Gimmy, my name is Jimmy?
Oder in deutsch: Lieber Gott, ich heiß Brigitte. Ich will..., ich möcht..., ach gib mir bitte!
Ich brauche Geld, ich brauche Kohle. Herr bitte segne mich hier und dort und immerfort.
Ich bin krank und brauche Heilung. Mein(e) Mann/Frau ist so böse zu mir, kannst Du ihn/sie nicht bitte verändern? Ich brauche einen Job, Auto, Haus, Freund, Freundin, Ehrenplatz in der Gemeinde und einen geistlichen Dienst.
Ich wär so gerne Musiker, Maler oder Dichter. Ich, Ich ich....
Ich, icher, am ichesten!

Jesus sagte, daß wir zuerst nach dem Reiche Gottes trachten sollen, dann würde er uns alles geben, was wir zum Leben benötigen.
Jesus sagte, daß der Vater genau wüsste, was wir so alles zum Leben brauchen und daß wir nicht viele Worte darüber verlieren müssten. (Math.6,7+8)
Kann es sein, daß sich unsere Blickrichtung manchmal still und leise verändert? Weg von Jesus, weg vom Kreuz und weg vom Leben für Gott?
Und hin zu mir, meiner Frau, meinem Haus, meinem Auto, meiner Karriere? Und wenn wir fromm und geistlich sind: Mein Dienst, meine Gaben, meine Gemeinde?
Weshalb ist Jesus nochmal gestorben? Damit die, welche leben nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist!
Also ändern wir den Satz von JFK mal schnell ab und sagen jetzt: Frage nicht was das Königreich Gottes für dich tun kann, sondern frage, was du für das Königreich Gottes tun kannst!
Und der wunderbare König dieses Reiches wird dir all das schenken und hinzufügen, was du zum Leben brauchst. Er wird dich kleiden, wie die Lilien auf dem Felde. Er wird dich speisen wie die Vögel unter dem Himmel, die weder säen noch ernten und auch keine Vorräte für den Winter sammeln.
Und unser himmlischer Vater ernährt sie doch!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Ralf,
beim Lesen Deiner Zeilen stellt sich mir altem Ketzer doch sogleich die Frage, "er" mag ja die Vögel und einige andere, wertvolle Lebensformen ernähren, nur was ist mit den 40 000 Kindern, die auch heute weider verhungert sind, zu schweigen von denen die "nur" hungern, als Sklaven und / oder Prostituierte gequält und geschändet werden oder aber sich gegenseitig, zum Wohle der weltweiten Rüstungsindustrie(auch der Unseren!!) gegenseitig abschlachten??
Sicher ist die Welt verkommen und böse, aber gibt es nicht "elegantere" Wege dies zu demonstrieren als unschuldige Wesen dazu zu benutzen??
Liebe Grüße Jürgen

Don Ralfo hat gesagt…

@Jürgen: Bringt es uns/Dich weiter, diese Frage zu stellen: Was versäumt Gott auf dieser Welt zu tun?
Die revolutionäre Frage wäre im Kontext dieses Artikels: Was kann ICH tun, um die Not der Leidenden auf der Welt zu lindern? Und was versäume ICH zu tun?
Wie kann ich eine Stimme für die Armen sein?
Wie kann ich den Armen helfen?
Wie kann ich die Mächtigen dieser Welt bewegen, etwas im Sinne der Humanität zu tun?
Was kann Ich tun, um die Spirale der Gewalt in meinem Umfeld und darüber hinaus zu stoppen?
Gruß
Ralle

Ps. Schön, daß es so Ketzer wie Dich auf meine Seiten verschlägt ;-))