Nach meiner Bibelschulzeit im Glaubenszentrum Wolfenbüttel hatte ich den Kopf voll mit Bibelstellen und Lobpreis/Worship-Musik.
Ich arbeitete wieder als Krankenpflegehelfer im Wohnheim für Schwerstbehinderte. (So hieß das damals)
Das Radio lief dort ständig irgendwo.
Ich hätte mich selbst als "Drogen- und Musikfreak" über Pop und (noch schlimmer!) Diskomusik nur absolut abfällig geäußert und niemals zugegeben dass ich irgend einen deutschen Schlager gut fand!
Ich stand auf Classic und Progressive Rock und Fusion.
Diesen "Faible" hatte ich aber für Jesus ganz tief in die Tonne getreten und hörte nur noch christliche Musik.
Und nun das: Diana Ross mit ihrem großen Hit "Upside down" im Radio fuhr mir beim ersten Hören durch Mark und Bein! 😉
Der Fuß begann zu wippen und die Unterlippe fing an zu zittern wie bei John Belushi von den Blues Brothers im Gospel-Gottesdienst mit James Brown als Pastor! 😂
Da meldete sich bei mir sofort die christliche Schere im Kopf: "Pfui, Ralf, so eine fleischliche Musik darfst du nicht gut finden!"
Und ich schaffte es halbwegs, den Song ein bisschen weg zu drücken und zu ignorieren.
Der lief allerdings bei der Arbeit immer wieder im Radio rauf und runter.
Und schließlich meldete sich ein anderer Teil meines christlichen Gewissens: "Immer bei der Wahrheit bleiben Ralf! Keine fromme Heuchelei!
Wenn du den Hit gut findest, dann leugne es nicht ständig und tu nicht so als wärst du schon durch und durch heilig! "
Irgendwie ein innerlicher Zwiespalt.
Aber ich gab mir zumindest selbst innerlich zu, daß ich den Song rattenscharf fand und Bock gehabt hätte dazu zu tanzen. Das hätte ich aber damals wohl niemals jemand erzählt 😉