Geschrieben von einer Frau!
Meine Ehefrau protestierte allerdings lauthals, als ich ihr diesen Artikel aus unserer "HAZ" vorlas ;-)
1.Versuchen Sie nicht unausgesetzt, Ihrem Mann seine Gewohnheiten auszutreiben, es sei denn, es sind sehr schlechte. Nehmen Sie ihn so, wie er ist, und lassen ihn in Frieden.
2. Klagen Sie nicht, weil er eine andere Vorstellung von Arbeit hat als Sie. Wenn er sich in irgendetwas „hineinkniet“, so lassen Sie ihn nach seiner Façon gewähren und seien es zufrieden.
3. Versuchen Sie nicht, ihm seine Steckenpferde abzugewöhnen, weil seine Sachen immer herumliegen oder weil dabei Unordnung entsteht. Lassen Sie ihn in seinen eigenen Räumen nach Herzenslust „schludern“ – räumen Sie ihm genügend Platz für seine Liebhabereien ein, und er wird sie auch nicht in die Wohnzimmer tragen; streng genommen ist ihm dies sogar lieber; denn so sind seine Schätze vor frevelhaften Händen sicher.
4. Zögern Sie nicht, dafür zu sorgen, dass er ein eigenes Zimmerchen hat. Er meint es doch wirklich nur gut, und viele seiner Sorgen sind wie weggeblasen, wenn er die Möglichkeit hat, sich eine Weile zurückzuziehen. Wenn er nicht im Hause ist, gehört das Zimmer ganz Ihnen.
5. Verbieten Sie ihm nicht das Rauchen im Salon, sonst wird er sich darin auch nicht niederlassen.
6. Lassen Sie ihm in jeder Hinsicht seine Freiheit.
7. Erheben Sie keinen Anspruch darauf, die gesamte Korrespondenz Ihres Mannes zu lesen. Wahrscheinlich würde er nicht das Geringste dagegen haben, dass Sie es täten, wenn Sie nicht so sehr darauf pochten.
8. Erlauben Sie Ihrem Mann nicht selbstverständlich, Ihre gesamte Korrespondenz zu lesen. Jeder sollte des anderen Privatsphäre achten.
9. Dämpfen Sie Ihren Mann nicht, wenn er in Hochstimmung ist. Lassen Sie ihn ruhig aus voller Kehle im Badezimmer singen oder auf der Treppe schiefe Melodien pfeifen, und seien Sie dankbar, dass Sie einen frohgelaunten Mann im Hause haben.
10. Dulden Sie nicht, dass Ihr Mann auf dem Teppich im Salon seine Bleistifte anspitzt. Es wird ihn kaum glücklicher machen, und sowohl der Teppich als auch die Stimmung des Hausmädchens werden darunter leiden. Er tut es nicht aus Trotz; es ist nur seine Unachtsamkeit, und ein paar kleine Hinweise werden ihn dazu anleiten, den Kamin oder den Abfalleimer zu benützen. Aber schimpfen Sie darum nicht mit ihm; seien Sie gütig. Die meisten Männer sind in dieser Hinsicht nur große Kinder.
11. Bewahren Sie einen kühlen Kopf, wenn Ihr Mann zur erwarteten Zeit nicht erscheint. Er ist aller Wahrscheinlichkeit nach nicht von einem Automobil überfahren, noch auf dem Heimweg ausgeraubt und umgebracht worden, noch liegt er mit verstauchtem Fuß in irgendeiner Brache, noch steckt er in sonst einer furchterregenden Klemme, wie Sie es sich in Ihrer Phantasie ausmalen. Vermutlich hat er sich nur am Kiosk die Abendzeitung gekauft und deshalb seinen Zug verpasst. Begrüßen Sie ihn daher nicht völlig aufgelöst, wenn er doch eintrifft.
12. Glauben Sie nicht, es sei unter Ihrer Würde, Ihrem Mann die Hausschuhe bereitzustellen. Vor allem an einem kalten Abend hängt sein Wohlbefinden zu einem großen Teil davon ab, dass die Sohlen mollig warm sind.
Dies ist ein Auszug aus: „Das kleine Buch der Ehesünden – für SIE“ von Blanche Ebbutt. Erschienen 1913, aber immer noch aktuell. » Ein Nachdruck ist jetzt bei Bloomsbury, Berlin (94 Seiten, 4,90 Euro) erschienen.
6 Kommentare:
Gibts eigentlich nichts auszusetzen dran, außer der Überschrift, die da lauten muss:
12 Gebote für die Ehefrau - oder,
Wie helfe ich meinem Mann, dass sein Charakter völlig versaut wird....
Ach ja... und das mit dem Pantoffeln hinstellen, überlasse ich dann lieber doch dem Hund!
:-D
Unglaublich...
@Talitha: Irgenwie habe ich damit gerechnet, daß dieser Artikel bei Dir und anderen Menschen weiblichen Geschlechts Stürme der Begeisterung und Zustimmung auslöst! ;-)
jaja... ich sehe, wie Deine Augen bei dem Gedanken vorfreudig geblitzt haben....
ggg
paule paule... da is doch was faule!
@Hilde: Ja, da kannst Du recht haben. Meine Frau sorgt nicht für die warmen Puschen im Salon! Da ist was faul - an dieser Einstellung!
sei froh, dass du eine normale frau hast und nicht so`ne komische, wie die autorin! was willste denn mit warmen puschen, wenn du doch immer nur barfuß läufst?!
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