So bemerkte ich in der Stille, daß ich ungern "Vater" zu Gott sage. Lieber spreche ich ihn mit "Herr" oder "Herr Jesus" an. Selten sage ich: "Lieber heiliger Geist" oder "lieber Herr Jesus".
Ich fragte Gott: "Warum ist das so? Warum sage ich nicht so gerne "Vater" oder lieber Vater? Geschweige denn "Papa"..
Ziemlich schnell wurde mir klar: Weil ich grundsätzlich Angst vor Strafe habe! - Entgegen all meiner Bibelkenntnisse und Theologie..
Tief in mir drin, an den Wurzeln der Seele, erwarte ich für mein Fehlverhalten von Gott bestraft zu werden.
So wie früher von meinem irdischen Papa mit dem Rohrstock, Missbilligung und Ablehnung. Ich erwarte, mit meinem ganzen Denken und Sein abgelehnt und ausgestoßen zu werden, wenn es zum Tag der Abrechnung kommt..
Seit diesem stillen Gebet und dieser Erkenntnis ist etwas in mir in Bewegung geraten und ich bestellte mir die Bücher von Floyd Mc Clung und Matthias Hoffmann zum Thema "Vaterherz Gottes".
Wenn ich von der Analogie des menschlichen Vaters zum himmlischen Vater ausgehe, die ja selbst Jesus erwähnt hat, dann fällt mir auf, daß ich meinen Kindern immer von Herzen gewünscht habe, daß sie ihren eigenen Weg im Leben finden, ihre eigenen Begabungen entfalten, natürlich immer in enger Gemeinschaft und Beziehung zu Gott und unserer Familie.
Ich wollte ihnen nie irgendetwas Gutes vorenthalten und sie vor allem Zerstörerischen bewahren.
Manchmal habe ich sie auch bestraft, wenn ich dachte dass ihr Verhalten sie auf einen unguten Weg bringt, der möglicherweise zu zerstörerischen Dingen führen könnte.
Immer tat mir so eine Strafe selbst im Herzen weh - ich hatte keinerlei Vergnügen daran sondern dachte, daß es zu ihrem Besten einfach unumgänglich sei.
Rembrandt: Der verlorene Sohn (Wikipedia) |
Niemals hätte ich ein Kind bestraft, wenn es mit einem Fehler oder einer Schuld zu mir gekommen wäre um zu "beichten".
Und ich hätte niemals ein Kind verstoßen, auch wenn es völlig uneinsichtig war. Ich hätte falsches Verhalten abgelehnt, aber niemals die Person! Es blieb und bleibt mein geliebtes Kind.
Und aus dem Wort Gottes weiß ich, daß Gott ein sehr viel besserer Vater ist als ich jemals war! Ein sehr, sehr, sehr viel besserer Vater!
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