Freitag, 24. September 2010

Tiefgläubige Sportler

Man erkennt sie sofort auf dem grünen Rasen: Die Tiefgläubigen! Vor dem Spiel stehen sie am Spielfeldrand und beten zum Himmel oder bekreuzigen sich. Wenn sie ein Tor schießen heben sie ihr Trikot hoch worauf zu lesen steht: Joh.3,16 oder Jesus is Lord. Und weil das nicht mehr erlaubt ist zeigen sie zumindest mit Dankesgeste zum Himmel empor und jeder Sportjournalist weiß: Der ist aber TIEFGLÄUBIG.

Ich weiß nicht ob Sportjournalisten eine eigene Rasse sind oder ob sie einfach keinen Kontakt zu politischen Journalisten haben. Denn die bezeichnen die TIEFGLÄUBIGEN meistens kurz und bündig als Fundamentalisten.
Und erheben warnend den Zeigefinger. Aber vielleicht sind ja auch die frommen Sportler eine besondere Rasse, welche sich von den Fundamentalisten und religiösen Terroristen unterscheiden? Die Journalisten werden es wissen.

3 Kommentare:

Sven hat gesagt…

Soweit brauchst du gar nicht auszuholen. Ich finde es schade, dass immer mehr christliche Rituale aus dem Alltag verschwinden. Früher war es selbstverständlich, vor dem Essen zu beten, machst du das heute, stehst du sofort in der fundamentalistischen Ecke.
Und ich muss zugeben, dass mich das in der Tat ab und zu verunsichert und ich dann so bete, dass andere es möglichst nicht mitbekommen. Eigentlich schade in einem Land, das große Stücke auf seine Religionsfreiheit hält. Und irgendwie auch schade, dass mir so wichtig ist, was andere davon halten.

Anonym hat gesagt…

Im Fußball hat sich die Frage erledigt: Dort ist das Zeigen religiöser Bekenntnisse mittlerweile verboten und wird mit der gelben Karte geahndet...

Don Ralfo hat gesagt…

Aber dennoch sind Journalisten zu gläubigen Sportlern weitaus nachsichtiger als zum Rest der bekennenden Christen. Letztens im N3 Sportclub wurde unser Didier Ya Konan zu seinem Glauben auf erstaunlich freundliche Weise angesprochen: Ob es stimme, daß er mit seiner Frau am Telefon bei Auswärtsspielen bete und Bibel lese? (Dieser Fundamentalist!) Und Didier hat auf äußerst sympathische und zurückhaltende Art und Weise bejaht und von seinem Glauben erzählt. Und das gesamte Studio hat freundlichst applaudiert....