Sonntag, 30. Dezember 2007

Schneeflocken

Keine sieht aus wie eine Andere. Es sind alles Unikate. Jede Schneeflocke ist einzigartig und wunderschön.

Es gibt Billionen und Aberbillionen davon. Jedes Jahr. Weltweit. Immer wieder neu erschaffen!

Welch eine wunderbare Kreativität steckt wohl dahinter?

Als Kind war ich ein "Kreativer". Ich hielt mich für ein verkapptes Genie, daß nur noch nicht entdeckt worden war.
Ich hielt mich für einen Erfinder. Manchmal vermischte ich verschiedene Substanzen zusammen wie: Rasierwasser, homöopathische Medikamente, Zucker, Salz und Essig etc. und dachte ich würde vielleicht einen neuartigen Sprengstoff "erfinden".
Ich versuchte das Gemisch mit einem Streichholz anzuzünden, aber nichts passierte. Es gab nie irgendeine Reaktion.

(So ähnlich kommt es mir vor, wenn "Evolutionswissenschaftler" vermuten, daß das Leben entstanden ist, weil irgendein Zufall chemische Elemente willkürlich zusammengemischt hat)

Trotzdem hielt ich mich für etwas Einzigartiges. Ich war jemand Besonderes.
Damals wusste ich nur noch nicht, daß jeder Mensch etwas ganz Besonders ist!
Sind wir nicht viel komplizierter und schöner gebaut worden als eine Schneeflocke?
Nur eine einzige lebende Zelle von Dir ist um ein Vielfaches komplexer und wunderbarer als jede Schneeflocke.

Warum findest Du Dich nicht schön? Bist Du nicht wunderbar gemacht worden?
Ich sehe Dein müdes Lächeln gerade jetzt von ferne durch den PC-Monitor schimmern.
Ich und schön?

Vielleicht sind wir nur blind geworden. Blind für die Schönheit eines jeden Menschen.

Warum? Weil Hollywood, die Bildzeitung und das Fernsehen uns Tag für Tag predigen was schön ist und was nicht? Weil es die Mächtigen der Welt sind, die uns sagen, was wir schön zu finden haben?
Weil uns Eltern, Geschwister und Freunde den Maßstab für Schönheit vorgegeben haben?

Jeder Mensch ist einzigartig. Wie eine Schneeflocke. Keiner gleicht dem Anderen bis aufs Haar.
Jeder hat seine eigenen Gedanken, seine eigene Welt.
Jeder Mensch ist kostbar.
Auch Du.

Alle Fotos: SnowChrystals.com





Freitag, 28. Dezember 2007

Jesus wird zu Weihnachten vermisst


Uff! Mal wieder geschafft. Weihnachten liegt hinter uns. Gottseidank.
Tannenbaum und Geschenke, leckeres Essen und viel Spaß mit der ganzen Familie, trotz Bronchitis und beginnender Lungenentzündung.
Es gibt ja Antibiotika - dem Herrn sei dank.
Ich habe nur mal wieder Jesus beim Fest vermisst. Eigentlich wollte meine Frau die Weihnachtsgeschichte aus der Voxbibel vorlesen, aber das ist in der Kocherei und dem Familientrubel am Heiligabend mal wieder untergegangen.
Es möchte ja auch niemand gerne an Jesus, den Urheber des Festes erinnert werden.
Der könnte einen ja an seine Schuld und Sünden erinnern, oder gar daran daß wir den Armen und Obdachlosen etwas von unserem Reichtum abgeben sollten.
Jesus kann ja später mal wiederkommen, nur nicht gerade auf seiner Geburtstagsfeier! Da sind wir zu beschäftigt.
Und darum hasse ich Weihnachten irgendwie. Jedes Jahr kommt ein anderer "Geist der Weihnacht" und verführt uns zu Völlerei, fressen und Saufen und in eine schöne (oder traurige?) Familienidylle, die mit dem Stall von Bethlehem aber auch gar nichts mehr zu tun hat.
Ich bin dafür, lieber Weihnachten ganz ausfallen zu lassen, aber statt dessen ganz simpel mit Jesus zu leben. Kein Baum - keine Geschenke - keine Familienfeiern -
Die stillen Tage nutzen um in sich zu gehen und mit Gott zu kommunizieren im Wort Gottes und Gebet.
Nein - ich will kein Zeuge Jehovas werden ;-))
Aber der Weihnachtsrummel will und will mir einfach nicht gefallen, da kann ich machen was ich will.
Weihnachten ist für mich die traurigste Zeit im Jahr, weil ich da Jesus am meisten vermisse!

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Ein Herz für Afrika

Reinhard Riemer ist ein evangelischer Pastor im (Un)Ruhestand in Laatzen bei Hannover. Vorgestern hatte er seinen 66sten Geburtstag. Den hat er mit dem Männerkreis der Kirche und seiner Sportgruppe gefeiert. Es war sehr gemütlich bei Kaffe und Kuchen, Kerzen, Bierchen und Wasser.
Aber der Höhepunkt war auf jeden Fall sein Vortrag mit Diaschau über Tansania, daß Land, an dem sein Herz hängt.
Dort war er 17 Jahre als christlicher Pfadfinder und Pastor tätig. Seine liebe Frau war mit dabei.
Die Gesellschaft der Senioren wurde auffallend still, als Herr Riemer von seinen Erlebnissen und persönlichen Eindrücken erzählte. Ich denke, er hätte viel Geld sammeln können, als er über die allgemeine Not des Landes erzählte. Man konnte die Betroffenheit bei uns Reichen, die wir doch alles haben, im Raum spüren, als Riemer über seine Schüler sprach, die im Unterricht umkippten, weil sie den Weg zur Schule, der viele Meilen lang war, ohne Essen zurücklegen mussten.
Aber der schlichte und Bescheidene Pastor wollte kein Geld sammeln, sondern nur von Afrika erzählen - dem Land, für das sein Herz schlägt.
Z.B. die Geschichte vom Krieg, als Idi Amin von Uganda aus das Land überfiel. Wie alle Menschen Schützengräben zum Schutz vor Granaten und Raketen ausheben mussten.
Um 19.00 Uhr war absolute Ausgangssperre und es war stockfinster. Ab 21.00 Uhr wurde ohne Vorwarnung auf Jeden geschossen, der noch draußen herumlief.
Eines abends klopfte es aber um 21.15 Uhr an die Tür. Draußen stand eine verzweifelte Mutter, deren Tochter in den Wehen lag und die unbedingt ins Krankenhaus musste.
Die meisten Frauen sind in Tansania als Kind beschnitten worden, was erhebliche Schmerzen und Probleme bei jeder Geburt mit sich bringt.
Herr Riemer überlegte nicht lange und brachte die Hochschwangere Frau mit seinem Landrover ins nächste Krankenhaus. Natürlich fuhr er ohne Licht und hatte Glück, daß die Armee auch sehr oft mit dieser Art Auto unterwegs war.
Die Geburt begann, als er die Frau gerade an der Tür des Krankenhauses abgegeben hatte. Alles war gut gegangen.
Er betreute einige kirchliche Einrichtungen, Projekte und Schulen. Auf der Fahrt mit dem Jeep oder Rover hatte er immer seine private Hausapotheke dabei.
Einmal gab er jemand ein paar Aspirin oder Schmerzmittel, der krank war.
Seitdem sprach es sich überall herum, daß "der Europäer" Medikamente besitzt!
Seitdem war er mehr als Arzt, denn als Pastor tätig. Von überall her kamen die Hilfesuchenden herbei und Herr Riemer besorgte aus Deutschland die nötigen Medikamente.
In ausweglosen Notlagen von Menschen wurde für sie gebetet und dann sogar die kleinen notwendigen chirurgischen Eingriffe gemacht.
Sollte man die Leute lieber an den tiefen, eiternden und oft riesigen Wunden sterben lassen?
Die Menschen überlebten und wurden gesund. Niemand musste sterben.

Mir wurde die Liebe Gottes zu den Menschen bei diesen Geschichten gegenwärtig und ich musste mehr als einmal mit den Tränen kämpfen.

Es gibt auch Männer Gottes, die keine große Klappe haben und nicht viele fromme Worte machen, bei denen aber offensichtlich wird, daß sie unserem Herrn Jesus von ganzem Herzen nachfolgen.
"An der Liebe soll man Euch erkennen"
Was nützt es, den Menschen groß zu predigen, wenn sie Hunger haben oder krank sind?
Ein "Fürbitter" ist jemand, der in die Bresche springt, wenn Not am Mann ist.
Danach kann man ihnen auch noch das Evangelium nahe bringen, nicht andersrum. Mir schwante, daß die evangelische Kirche das moderne "missionale" Denken und Leben teilweise schon lange praktiziert. Es bemerkt nur womöglich kaum jemand?




















Tansanische Frau beim Ziegenmelken.

Montag, 17. Dezember 2007

Die rockende Braut

Heute war Don Ralfo mal wieder in einem Gottesdienst. Die Gemeinde hieß früher Jesus-Freaks und benannte sich nach einer Trennung führender Leute in "Die rockende Braut" um.
Die vormals tragenden und predigenden Leute haben jetzt eine
"Wort und Geist-Gemeinde" in der gleichen Stadt aufgemacht, in der natürlich nur die absolut krassen übernatürlichen Sachen abgehen, während die Jesus-Freaks jetzt alleine rocken müssen.
Ich habe keinen großen Unterschied im Gottesdienst festgestellt. Die Athmosphäre war eher besser als früher. Aber sowas kann ja von Sonntag zu Sonntag auch mal schwanken.
Da sitzen 20 bis 30 nette junge Menschen auf gemütlichen Sofas herum und chillen so vor sich hin, während die Band auf der Bühne ein paar fetzige Lieder spielt. Kaum jemand geht richtig mit.
Ich komme mir ein bischen vor wie im Kino. Vorn läuft ein Film und die Kinobesucher staunen oder gähnen vor sich hin.
Man versteht sich gut untereinander. Die kleinen Gags am Rande verstehen aber nur die Insider.
Mich beschleicht das Gefühl, daß die jungen Leute am liebsten unter sich bleiben möchten, ich spüre keine Offenheit für mich als Besucher. Wahrscheinlich bin ich als alter Knacker nicht die Zielgruppe.
Ich frage mich, warum die Freaks ihren Gottesdienst überhaupt für Außenstehende öffnen und was sie überhaupt wollen.
Ein wenig christliche Unterhaltung für junge Leute?
Als Predigt liest eine junge Frau aus einem säkularen Bestseller vor. Ich schließe die Augen und entspanne mich. Ist schön gemütlich, so eine Lesung. Besser als dauernd nur Fernsehn.
Zum Schluss versucht sie mit ein paar eigenen Sätzen aus der Geschichte eine Parabel auf Jesus zu machen. Ganz nett, aber nicht besonders umwerfend.
Ich fühle mich nicht gerade "gerockt" sondern eher eingeschläfert.

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Schubladitis die Zweite

Vor ein paar Tagen hat sich Günter J. über die gefährliche Erkrankung der chronischen Schubladitis ausgelassen.
Heute morgen las ich in der Zeitung über eine Gruppe von Menschen, die auch partout in keine Schubladen passen: Die Zwitter und Intersexuellen.
Es soll in Deutschland so um die 100000 Menschen von dieser Sorte geben, die man nicht eindeutig in ein spezifisches Geschlecht zuordnen kann.
Es wurde von einer Frau Christiane berichtet, die als Baby eine vergrößerte Klitoris hatte, die von der Hebamme als kleiner Penis gedeutet wurde. Daraufhin wurde sie als "Junge" eingestuft und ihr wurden schon im Kindesalter die Eierstöcke und Gebärmutter entfernt.
dann wurde sie mit männlichen Hormonen behandelt und als Junge aufgezogen, obwohl sie genetisch eine Frau war.
Man muß ja schließlich in eine
Schublade passen, sonst wird man als Kind und Heranwachsender von den Anderen nur gehänselt und gequält. Deshalb ist die benannte Christiane auch kein Einzelfall sondern auf diese Weise wird standardmässig verfahren.
Die Medizin geht wohl im Normalfall davon aus, daß das Geschlecht in der Kindheit problemlos gewechselt werden kann, da es hauptsächlich "Erziehungssache" sei.
Aber die benannte Christiane fühlte sich als "Christian" trotz vorhandenem Penis nicht wohl und wollte gerne eine Vagina haben, als sie erfuhr, daß sie genetisch eigentlich eine Frau war.
Die Krankenkasse wollte eine Operation aber nicht zahlen, worauf Christiane vor Gericht klagte.
Wie gesagt ist Christiane kein Einzelfall. Es gibt sehr viele Menschen, die sich in ihrer Geschlechterrolle nicht zu hause fühlen.
Die meisten Menschen hätten es aber lieber gerne eindeutig. Zweideutigkeit macht unsicher und hilflos. Wir brauchen unsere festen Schubladen. Wir brauchen Ordnung und Sicherheit.

Als Christen haben wir die Bibel als Leitfaden, der für Ordnung sorgt. Und das ist auch gut so.
Denn das Leben ist sehr kompliziert und man bekommt in der Regel keinen Beipackzettel oder Betriebsanleitung bei der Geburt mitgeliefert.
Es trifft sich gut, daß Gott uns sein Wort geschenkt hat, um für Orientierung zu sorgen. Es ist sehr sehr hilfreich in allen Lebenslagen und gibt guten Rat und Weisheit zum Leben.

Aber die Bibel gibt über viele Sonderfälle und Ausnahmen unseres Leben einfach keine Auskunft. Sie schweigt getrost über viele wichtige Dinge und mutet uns zu, selber nachzudenken und nach dem Willen Gottes zu suchen und zu forschen.

Aber wenn bei uns als freikirchlich geprägten Christen die Rede auf Schwule und Lesben kommt, ist ja von der biblischen Lehre her alles klar: Schwule sind widernatürliche Sünder und fallen unter Gotters Gericht, oder? (Röm.1,26-32)
Schublade auf, alles Unnatürliche rein, Schublade zu und Pänggg!
Aber was wissen wir eigentlich über die Gründe von Homosexualität oder Intersexualität und anderen Formen geschlechtlicher Verirrungen?
Was wäre, wenn die Benannten gar keine
Chance hätten anders zu empfinden, als sie es tun?
Wenn man als Frau z.B. einen zu hohen männlichen Hormonspiegel hätte oder als Mann einen zu hohen weiblichen?
Was wäre, wenn die Körperchemie nicht richtig funktionieren würde? Wenn die Chromosomen nicht eindeutig gepolt sind, so wie es bei Intersexuellen oft der Fall ist?
Was ist uns wichtiger: Die richtige Schublade, oder der Mensch?
Nehmen wir die Menschen überhaupt noch als richtige Menschen wahr, wenn sie sich partout nicht in unsere (Oder Gottes?) Schubladen pressen lassen?
Sind alle dann für uns nur Rebellen und Aufwiegler gegen Gottes Ordnung?
Vor einigen Jahren gab es in einer freikirchlichen Gemeinde unserer geliebten Stadt Hannover einen Rieseneklat, helle Aufregung und viel Wirbel weil der Pastor sich als Homosexueller outete bzw. seine Neigung öffentlich wurde. Das geht doch gar nicht mit dem Amt als Pastor zusammen, meinten die Einen. Die anderen hielten trotzdem zu ihm.
Die Gemeinde zerriss an dieser Spannung. Ein eindeutiger Fall von Schubladitis? Oder ein eindeutiger Fall von schlimmer Sünde?
Ich habe nicht genug von den beteiligten Personen gehört und kannte den Pastor auch nicht persönlich, so daß ich mir überhaupt kein Urteil erlauben kann. Ich hörte nur, daß sowohl der Pastor, als auch viele Gemeindemitglieder sich die Sache keineswegs leicht gemacht haben.
Eins sollte uns jedenfalls klar sein: Wer in keine Schublade passt, hat es sehr schwer im Leben.
Auch Jesus war einer von denen, die in keine Schublade passen. Man nagelte ihn ans Kreuz.

Ein Bibellehrer und Freund von mir, Michael Schiffmann sagte des öfteren über Gott, daß er in keine theologische Schublade passen würde. Welche biblisch fundierte Theologie auch immer man auf Gott anwenden würde, immer würde irgendein Arm oder Bein von Gott irgendwo aus der Schublade raushängen.
Er passt einfach in keine menschliche Kategorie oder Box herein!
Diesen weisen Spruch sollte man aufmerksam immer wieder bedenken. Gibts dafür eigentlich auch einen Bibelvers? wahrscheinlich schon, mir fällt nur gerade keiner ein ;-))
Mit wem wollt ihr mich vergleichen? steht glaub' ich irgendwo.

Eins weiß ich jedenfalls sicher: Gott liebt Menschen. Und zwar ALLE - Gerechte und Ungerechte - Sünder und Heilige - Arme und Reiche - Weiße und Schwarze - Demokraten und Nazis- Punker und Bürohengste - Terroristen und Spießbürger -Islamisten und Atheisten -

Und sein Gebot lautet nicht: Sortiert alle Menschen säuberlich in Schubladen ein, sondern liebt alle Menschen gleichermaßen. Sogar unsere Feinde. Und unseren Nächsten. Und natürlich vor allen Dingen unsere Glaubensgeschwister.
Auch wenn sie in keine sexuelle Schublade passen.

Montag, 10. Dezember 2007

Wilma

Wilma war die kleine Mutti meiner Frau. Sie war ihr Leben lang ein Arbeitstier gewesen. Die Küche war ihr Domizil.
Dort lagen manchmal tote Fische in der Spüle, die dort "gewässert" wurden. Mich ekelte vor dem dreckigen Fischwasser.
Ihr großes Portemonaie lag in einer Schublade im Küchenschrank und jeder bediente sich dort, wenn er ein paar Mark brauchte.
Die große Liebe ihres Lebens war Otmar, ihr ältester Sohn. Der war Alkoholiker und als solcher oft sehr fies drauf. Grobschlächtig, zynisch und manchmal gewalttätig. Aber meistens bekam er von Anderen selbst aufs Maul, obwohl er sehr groß und stark war.
Ein geborener Looser, der nichts in seinem Leben richtig auf die Reihe bekam.
Aber Mutter beschützte ihn vor allen Unkenrufen der Familie und Umgebung, er war nunmal ihr Erstgeborener Liebling.
Otmar hatte häufig wechselnde, seltsame Frauen, mit denen er zusammen lebte.
Viele waren primitiv, einige raffiniert.
Alice, die von Mutter Wilma "Ali-Ze" gerufen wurde, war von der raffinierten Sorte. Sie verstand es hervorragend, Intrigen zu spinnen und Keile zwischen die einzelnen Familienmitglieder zu treiben.
Bei einigen alkoholseligen Familienkrächen musste die Polizei gerufen werden, weil man sich gegenseitig beschuldigte, Geld oder teure Gegenstände gestohlen oder veruntreut zu haben.
Als meine Frau und ich Christen geworden waren, versuchten wir natürlich das Evangelium in die kaputte Familie hineinzutragen, was aber von dem Umstand erschwert wurde, daß Horst, der ältere Bruder meiner Frau wieder vom Glauben abgefallen war und in eine schlimme Heroinsucht abgeglitten war.
"Siehste, beim Horst hat das mit dem Glauben auch nicht funktioniert". war eine beliebte Ausrede der Familienmitglieder.
Aber ich hatte mittlerweile die Bibelschule besucht und sprühte vor Glauben und Eifer für den Herrn.
Dann glitt Wilma sachte in eine "Alterspsychose" ab. Wir hatten damals überhaupt keine Ahnung womit wir es hier zu tun hatten und versuchten, so gut es ging zu helfen.
Wilma fühlte sich und die Familie von Alice bedroht und verfolgt. Die kleinen Intrigen und Boshaftigkeiten von Alice wurden für sie plötzlich riesengroß.
Sie glaubte, daß Alice uns alle ausrauben wollte und fing an wertvolle Sachen, wie Sparbücher und Ähnliches zu verstecken, damit Alice sie nicht finden konnte.
Wir redeten stets auf die kleine Mutti Wilma ein und versuchten sie in die Realität zurückzuholen, aber Wilmas Feindbild wuchs und wuchs immer mehr.
Bald wurde uns klar, daß Wilmas Zustand krankhaft war, denn sie versuchte sich im 5. Stock aus dem Fenster zu stürzen.
Mit letzter Kraft konnten Vater und Sohn Horst sie noch vom geöffneten Fenster wegzerren.
Meine Frau und ich vergaßen ab jetzt jede Zurückhaltung, mit Mutti über den Glauben zu reden, weil ein Eingreifen Gottes überlebenswichtig geworden war.
Nach dem Selbstmordversuch wurde Wilma von der Familie ins nächste Krankenhaus gebracht, weil sie nicht mehr mit der Situation umgehen konnte. Doch man nahm sie weder stationär auf, (Es gab dort keine Psychiartrie) noch verwies man sie an eine Psychiartrie weiter. Achselzuckend sagte man, daß man in diesem Falle auch nichts machen könne.
Wir beteten wie die Weltmeister für- und auch mit Wilma. Sie sprach uns das Übergabegebet an Jesus nach und wir geboten in Jesu Namen allen Mächten der Finsternis von ihr zu weichen.
Ein paar Minuten schien Wilma ruhig zu werden und redete nicht mehr von ihrem Verfolgungswahn. Doch dann ging es wieder weiter, als ob all die Gebete und der Herrschaftswechsel zu Jesus nicht die geringste Auswirkung gehabt hätten.
Sie hätte dringend in die geschlossene Abteilung gehört, aber da wir schon einmal vom Krankenhaus abgewiesen worden waren, wussten wir nicht wohin mit ihr.
Die Situation eskalierte, als Alice die kleine Wilma bei der Polizei aus unerfindlichen Gründen anzeigte. Sie sollte etwas aus ihrer Wohnung gestohlen haben.
In ihrem Wahn schleppte Wilma die ganze schwere Schallplattensammlung ihres Sohnes Horst zu einer Familie des Mietshauses hoch, um sie vor Alice zu verstecken. Sie rechnete ständig damit, von der Polizei verhaftet zu werden und erzählte uns, daß Alice uns alle ins Unglück stürzen werde.
Kurze Zeit darauf bekamen wir einen Anruf von Gustav, dem Vater meiner Frau, daß Wilma sich einen Kanister Benzin besorgt hatte. Dann hatte sie sich ein Nachthemd aus Nylon angezogen, mit Benzin übergossen und angezündet.
Sie war dem Vorbild von Pfarrer Brüsewitz aus der DDR gefolgt.
In der Notaufnahme wurde Wilma von einem Krankenpfleger in Empfang genommem, der ein Bekannter von uns war. Er war auch Christ und wusste, das Wilma die Mutti meiner Frau war. Er versuchte mit ihr zu reden und betete für sie, denn sie war noch lange bei Bewusstsein.
Das einzig tröstliche, was er uns über die letzten Stunden von Ihr sagen konnte war: Sie hatte bei ihrer Einlieferung die Hände zum Gebet gefaltet und schien zu beten.
Wenig später starb sie an ihren schweren Verbrennungen.
Nach dem Todesfall meines Freundes Manfred ein paar Jahre später fiel mir auf, daß bisher Jeder, der mir das Übergabegebet an Jesus nachgesprochen hatte kurz darauf auf unnatürliche Weise ums Leben gekommen war.
Ich stellte das Missionieren erstmal ein.


Sonntag, 9. Dezember 2007

Traumata

Über Manfred habe ich schon erzählt. Er war ein Freund mit dem ich beten durfte, und der Jesus als Herrn seines Lebens annahm. Einige Jahre später starb er sehr sehr jung.

Der erste Mensch, dem ich den Herrn Jesus nahebrachte und der ihn in sein Leben aufnahm war allerdings meine Mutter.
Sie war klein und dick und hatte Diabetes. Nach einigen Jahren schwerer Depressionen und mehrerer Selbstmordversuche war sie schon jahrelang stabil und wieder recht fröhlich drauf.
Oftmals war sie sogar sehr albern. Besonders witzig fand ich, wenn sie hinter dem Rücken meines Vaters dumme Grimassen schnitt. Der Clou daran war, daß sie ihr künstliches Gebiss mit einer Mundbewegung lockern konnte, so daß es nach vorn zwischen die Lippen rutschte.
Das sah unwahrscheinlich dämlich aus!
Ihr Gottesbild sah so aus daß sie glaubte, der Herr würde meinen Vater für seine Familientyrannei einst ganz übel bestrafen. Sie brauchte wirklich Errettung!
Davon konnte ich sie einige Monate nach meiner Bekehrung überzeugen und sie sprach mir das Übergabegebet an Jesus nach.

Einmal kam sie mit mir zum Gottesdienst. Ich wusste, sie brauchte noch Befreiung von vielen Dingen. Leider entgleiste ihr Blutzucker während des Gottesdienstes und ihr wurde sehr übel. Ich musste schnell mit ihr nach Hause fahren. Kurz darauf kam sie von ihrem täglichen Spaziergang im Stadtwald nicht nach Hause.
Ein betrunkener Autofahrer hatte sie mit überhöhter Geschwindigkeit weggeputzt, als sie eine Strasse überquerte. Sie flog etwa 14 Meter weit durch die Luft und war sofort tot.
Eine Freundin von uns, die auch Christin war, hatte sie kurz zuvor im Stadtwald gesehen und überlegt, ob sie meine Mutter nicht ansprechen und begrüßen sollte.

Aus irgendwelchen Gründen hatte sie es nicht getan. Ein kurzer Satz der Begrüßung und das schnelle Auto mit dem betrunkenen Fahrer wäre nicht zur richtigen Sekunde am richtigen Ort gewesen.

Die Ärzte wollten mich nicht zu ihr lassen, um Abschied von ihr zu nehmen, obwohl ich darauf bestand. Ich sollte sie lieber so im Gedächtnis behalten, wie ich sie kannte.
Aber man gab mir ihr zerbrochenes Gebiss mit nach Hause.

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Helmut Tank †

Gestern war ich auf einer Trauerfeier im alten Annastift in Hannover.
Helmut Tank ist tot.
Er war ein beeindruckender Mensch.
Mit 17 Jahren erkrankte er schwer an Kinderlähmung und musste jahrelang auf der Intensivstation künstlich beatmet werden.
Er lag dort nicht im Koma, sondern bei vollem Bewusstsein. Die Lähmung erstreckte sich vom Hals an abwärts und hatte die gesamte Atemmuskulatur betroffen, so daß er einen Luftröhrenschnitt bekam, durch den er mit einer künstlichen Kanüle beatmet wurde.
Ich begegnete ihm zum ersten Mal 1975, als ich im Wohnheim für Schwerstbehinderte Zivildienst machen sollte. Eigentlich wollte ich im normalen Fachkrankenhaus arbeiten, aber man hatte mich zu den Behinderten verfrachtet, die mir Angst machten.
Das Gespräch mit ihm nahm mir die Angst und ich blieb nach dem Zivildienst noch viele Jahre im Wohnheim als Pfleger hängen. Es war eine richtungweisende und wichtige Zeit in meinem Leben.
Helmut konnte mittlerweile im Rollstuhl sitzen und atmete durch geschickte Schaukelbewegungen im Rollstuhl mit den Atemhilfsmuskeln. Nur im Liegen musste er an das Beatmungsgerät.
Er hatte einen unbändigen Lebenswillen und Drang zur Freiheit. Bei den meisten Schwerbehinderten im Wohnheim hatte ich den Eindruck, daß sie nur um sich selbst und ihre Behinderung kreisten und sich selbst bemitleideten, aber nicht Helmut.
Er ergab sich nie in sein Schicksal, sondern machte das Beste daraus. So machte er in fortgeschrittenem Alter noch eine Fachschulausbildung und fing an zu studieren.
Er dachte nicht nur an sich selbst sondern setzte sich intensiv für seine Mitbewohner ein.
Als ich ihm von meinem Glauben an Jesus erzählte meinte er: "Schön, daß Du mir so offen und ehrlich von Deinem Glauben erzählst". Er freute sich darüber und wurde nicht komisch, ablehnend oder sarkastisch, wie so viele Andere.
Helmut war ein richtiger "Mensch". Ein außergewöhnlicher Mensch. Ich mochte ihn sehr gern.
Vor vielen Jahren traf ich ihn mal zufällig bei Karstadt, wo er mit seinem Elektrorollstuhl umherrollte.
Er erinnerte sich noch an mich, obwohl die Pflegekräfte und Zivis im Annastift über die Jahre reichlich wechseln.
Seitdem hatte ich immer wieder so ein Bauchgefühl und Drängen im Herzen, ihn im Annastift zu besuchen. Ich glaube, das kam von Gott. Immer wieder dachte ich daran, setzte es aber nie in die Tat um. Nun ist es zu spät dafür. Schade.

Er hatte viele Freunde und bei der Trauerfeier weinten viele Rollstuhlfahrer um ihn. Die Kapelle war knüppeldicke voll.
Er wird wirklich von Vielen vermisst.

Donnerstag, 29. November 2007

Notruf 112



Notruf an alle Christen in Hannover und Umgebung!
Hallo liebe Christen in und um Hannover. Sicher kennen viele von Euch die christliche Bücherstube "read+meet" in der Podbielskistraße 71.
Angefangen noch unter Michael Schiffmann in der Hildesheimer Straße gegenüber den Mormonen, hat sich der christliche Buchladen in 17 Jahren unter der Leitung von Anke und Klaus Dietzler zu einer hannöverschen Institution entwickelt.
Egal ob Kirchenchrist, Freikirchler oder Charismatiker: Hier bekam bisher JEDER sein Lesefutter, seine Bibeln oder Lobpreismusik, christliche Geschenke und Kalender von kompetenten und freundlichen Mitarbeitern serviert und wurde beim Einkauf gut beraten.
Diese Institution ist nun akut und ernsthaft bedroht und gefährdet!
Aufgrund rückläufiger Umsätze haben sich mittlerweile ca. 30.000 € Schulden angesammelt, die auch durch den besten Weihnachtsverkauf nicht ausgeglichen werden können.
Die Dietzlers erwägen, den schönen, hellen und freundlichen Laden im nächsten Frühjahr zu schließen. (März/April)
Sie würden den Dienst gern weiterführen, wenn die finazielle Lage sich schnell und spürbar entspannen würde. Aber danach sieht es im Moment nicht aus.

read +meet braucht unsere Hilfe!

Was können wir tun?

1. Eure säkularen Bücher in der christlichen Bücherstube bestellen. Es dauert 2-3 Tage länger als bei "Schmorl" oder Decius, aber ALLES wird zuverlässig besorgt.

2. Nicht bei AMAZON etc. kaufen, sondern bei http://www.christliche-buecher.com/
Euer Buch ist hier auf Dietzlers Webseite genauso nur einen Mausklick entfernt wie bei Amazon! Was ihr nicht im Onlineangebot findet, könnt ihr bei AMAZON raussuchen, aber dann per EMAIL in der Bücherstube bestellen: info@readandmeet.de

3.
Bücher werden auf Wunsch auch verschickt. Telefon: (0511) 87 33 70
Einfach anrufen, bestellen und Adresse angeben.
Telefax: (0511) 8 79 08 73
Die Portokosten könntet ihr als Unterstützung der Arbeit sehen!

Ist die christliche Bücherstube das Privatvergnügen der Dietzlers oder ist sie ein wichtiger Teil des Reiches Gottes in der Stadt?


Read+meet ist ein überkonfessioneller Treffpunkt aller Christen der Stadt und Umgebung.
Der Laden war in seiner ganzen Zeit des Bestehens nie auf kommerziellen Erfolg ausgerichtet, sondern wurde von den Dietzlers stets als ein DIENST für die Gemeinden und Kirchen betrachtet. Dementsprechend idealistisch stützten sie die Arbeit stets aus ihrem Privatvermögen.
Über viele Jahre waren auch der große Freundeskreis der Arbeit als Sponsoren oder Gesellschafter der GmbH mit ihrem Privatvermögen oder Spenden beteiligt.
Die Mitarbeiter sind unterbezahlt oder arbeiten schon (fast) ehrenamtlich.
Nun stehen wir vor der Frage: Brauchen wir als Gemeinde Jesu in Hannover diesen Stützpunkt des Reiches Gottes oder wollen wir ihn aufgeben?

im Auftrag des Freundeskreises der christlichen Bücherstube Dietzler:
Ralf Förthmann


Spendenkonto
Empfänger: Christliche Bücherstube,
Konto: 100 617 911,
BLZ: 250 607 01


Sonntag, 25. November 2007

Breathe Deep the Breath of God

Wir, Don Ralfo, nahmen heute einen tiefen, tiefen Atemzug vom reinen Atem Gottes!
Es war so wohltuend, so befreiend, so wunder-wunderschön.
Unser Gott ist Liebe.
Er besteht aus reiner Liebe.
Deshalb mussten Wir davon erzählen und das Filmchen davon auf Youtube hochladen. ;-))


Politicians, morticians, Philistines, homophobes
Skinheads,
Dead heads, tax evaders, street kids
Alcoholics, workaholics, wise guys, dim
wits
Blue collars, white collars, war mongers, peace
nicks


Breathe deep
Breathe deep the Breath of God
Breathe
deep
Breathe deep the Breath of God


Suicidals, rock idols,
shut-ins, drop outs
Friendless, homeless, penniless and
depressed
Presidents, residents, foreigners and aliens
Dissidents,
feminists, xenophobes and chauvinists


Evolutionists, creationists,
perverts, slum lords
Dead-beats, athletes, Protestants and
Catholics
Housewives, neophytes, pro-choice, pro-life
Misogynists,
monogamists, philanthropists, blacks and whites


Police, obese,
lawyers, and government
Sex offenders, tax collectors, war vets,
rejects
Atheists, Scientists, racists, sadists
Photographers, biographers,
artists, pornographers


Gays and lesbians, demagogues and
thespians
The disabled, preachers, doctors and teachers
Meat eaters, wife
beaters, judges and juries
Long hair, no hair, everybody
everywhere!


Breathe deep
Breathe deep the Breath of God
Breathe deep
Breathe deep the Breath of God

Music and Lyrics: The Lost Dogs (Album: Scenic Routes)


Sonntag, 18. November 2007

Depressivas Schönheit

Die Insel Depressiva ist ein großes Mysterium. Gestern fuhr ich in meinem Auto überland. Das Wetter war ungemütlich, dunkel und miesepetrig.
Nieselregen und vermatschte Strassen, alles düster und traurig.
In einem schönen großen Fachwerkhaus auf dem Lande kehrte ich ein.
Ein freundlicher weiser Mann redete mit mir, während ich es mir auf einem bequemen Sofa gemütlich machte.
Es war ein großer Raum mit dicken Holzbalken direkt unter dem Dach.
Ich erzählte ihm von meiner heimlichen Verschleppung nach Depressiva.
Da flüsterte er mir einen geheimen Trick ins Ohr, wie ich mein Los erträglicher machen könne.
Mir wurde ganz warm ums Herz und ich schöpfte neue Hoffnung. Der Trick war ganz einfach: Zu Gott gehen und mir neue Kraft von ihm holen. Mich selbst akzeptieren und mich nicht selbst wegen meiner Kraftlosigkeit beschimpfen!
Dankbar fuhr ich nach Hause.
Die ganze Inselwelt hatte sich plötzlich verwandelt. Ich nahm die verschiedenen Schattierungen des "Grau in Grau" ganz intensiv wahr. Wunderschöne Bäume ohne Blätter standen am Wegesrand, die Äste wunderlich verschlungen und verknotet.
Ich glitt still durch die Landschaft, die ein großer Künstler wundersam verzaubert hatte.
Es wurde immer dunkler, aber das gelbe Licht der Autos malte verschiedene dunkle Farben an die Wände der alten Häuser und auf die Büsche und Bäume der Strasse.
Durch die diesige Luft bemerkte ich riesige Windräder, die sich langsam drehten - still und stumm.
Man hörte nur das Geräusch der nassen Reifen auf der Strasse.
Die Bauernhäuser schliefen so tief und friedlich ihren Schlaf des Vergessens. Kein Leben rührte sich hinter ihren Mauern.
Gott ist ein großer Künstler.
Wenn er das Land in Abenddämmerung taucht, wird Alles still. Nur die Schatten werden lebendig und fangen an ihre Geschichten zu erzählen.
Das Leid war vollkommen vergessen. Eine Ahnung von neuem Licht durchzog mich sanft.
Gott ist ein großer Künstler.

Freitag, 16. November 2007

Absturz von der Lobpreisleiter

Neulich nacht hat man mich abgeholt während ich schlief. Irgendjemand ist der Meinung, daß ich besser zur Insel Depressiva passe, als zur Insel Musica.
Als ich die Augen aufschlug, war alles wie immer. Sonnenschein im Garten, die Vögel zwitscherten, aber irgend etwas stimmte nicht an dem Bild. Etwas war falsch daran.
Ich schüttelte den Gedanken ab und machte "business as usual"
Aber alles lief nicht mehr so richtig rund.
Dann bemerkte ich neulich, daß mein Garten aus Wänden von Pappe mit aufgedruckten Fotos von Bäumen und Büschen bestand. Die Vogelstimmen kamen von einem endlos-Tonband.
Man hatte mich hereingelegt. Ich war wieder auf "Depressiva"
Vergessen - die lauen Sommernächte auf "Musica"
Vergessen - der feurige Wein.
"Jetzt gehts wieder anders rum", grölte der Einpeitscher von fern, jetzt wird das Leben wieder grau gemacht, so wie es sich um diese Jahreszeit gehört!
Sein hysterisches Lachen verhallte in der Ferne und ich stand da. Allein.
"Listen to this, and I'll tell you 'bout the heartache. I'll tell you 'bout the heartache and the loss of God. I'll tell you 'bout the hopeless night The meager food for souls forgot, I'll tell you 'bout the maiden with wrought iron soul"

Jim Morrison (The Wasp)

Donnerstag, 8. November 2007

Christenverfolgung in Deutschland - Todesliste -

Kaum zu glauben aber wahr: In Deutschland werden Menschen wegen ihres christlichen Glaubens von islamischen Fanatikern gejagt und hingerichtet! Kann man Muslime und Islamisten wirklich noch unterscheiden? Wo verläuft da eigentlich die Grenze? Wo distanzieren sich Muslime praktisch (Nicht nur verbal) von solchen Greueltaten? Sind säkulare Moslems nur eine kleine Minderheit? Wo bleibt die Distanzierung der Moslems zu Ehrenmorden? Alles offene und drängende Fragen für mich.

Sind es auch drängende Fragen für unsere Politiker? Ist man rechtsradikal, wenn man solche Fragen stellt?


Mittwoch, 24. Oktober 2007

Filmschaffen

Lieber Leser, liebe Leserin,
Ich entschuldige hiermit meine längere Abwesenheit als Tagebuchschreiber. ich war in der letzten Zeit sehr mit meiner Tätigkeit als "Filmemacher" beschäftigt und musste einige Reportagen über aktuelle Ereignisse machen.
Diese Machwerke sind wie immer in meinem Comedy-Channel auf Youtube zu besichtigen.
Diesmal habe ich sogar mal ein paar ernsthafte Filme gedreht, einen davon kannst Du hier sehen:


Montag, 15. Oktober 2007

Eva Hermans Rede vor dem Katholiken-Forum

Gute Rede. Nun ist es für mich offensichtlich: Eva Herman wurde gefeuert, weil sie 1. Die Feministische Emanzipationsbewegung der 68er Frauen kritisiert (Alice Schwarzer & Co) und 2. Weil sie das auch noch aus einer christlichen Motivation heraus tut!
Vertraue nicht den Medien, höre das Original oder lies ihre Bücher!

Hier wurde ihre Rede veröffentlicht: http://www.osthessen-news.de/beitrag_D.php?id=1141416

Hier gibt es das Audiofile direkt! Du musst allerdings mindestens 30 Sekunden Beifall vorab ertragen.

Sonntag, 14. Oktober 2007

Herzensgebete III

Am 30. Mai dieses Jahres berichtete ich in poetischer Weise über ein stark depressives Tal, in dem ich gerade steckte: Don Ralfos Labyrinth: Abmeldung
Dabei erwähnte ich eine nächtliche Gebetszeit, in der ich auf starke Weise Gottes Gegenwart erlebte. Ironisch fügte ich hinzu, daß ich den abwegigen Eindruck hatte, mir Lebertran kaufen zu sollen, was ich auch tat.
Mein Verstand sagte mir: Das ist völliger Quatsch! Das ist kein Gedanke vom HERRN.
Aber meine Intuition, mein Bauchgefühl sagte mir ich sollte gehorsam sein und das Zeug schlucken, was ich auch zwei Monate lang tat.

Es folgten die glücklichsten Monate seit vielen Jahren. Die Wirkung setzte sofort ein! Man kann es im folgendem Post lesen: Don Ralfos Labyrinth: Insel Musica
Das Zeug schmeckt übrigens scheußlich! Brrrr. Man muß sofort nach der Einnahme viel trinken, um den Geschmack nach altem, ranzigen Fisch loszuwerden.
Ich erzählte dem Herrn in der bewußten Nacht einfach nur, wie es mir ging: Nämlich Scheiße. Ich bat ihn nicht, mich zu heilen, weder von Depressionen (Die ich seit der Kindheit habe) noch von meiner Herzerkrankung.
Ich ergriff den abwegigen, spinnerten Gedanken vom Lebertran als kleinen Strohhalm des Glaubens an einen liebenden, heilenden Gott.
Und er erwies sich als strapazierfähiges Rettungsseil.

Vor ein paar Tagen las ich in meinem eigenen Blog in den News für seelisch Kranke (auf die ich keinerlei Einfluß habe): Lebertran soll bei Depressionen helfen!
Ich wollte diese Neuigkeit sofort meinem Psychotherapeuten erzählen, verpasste leider aber den Termin.
Auf dem Rückweg kaufte ich mir neues Lebertran in der Apotheke und erzählte der netten Apothekerin, daß ich an Gott glaube und er mir gezeigt hätte, das Lebertran gut gegen Depressionen hilft.
Das hatte sie allerdings schon gehört und gewusst. Aber bestimmt noch nicht die Tatsache, daß Gott Herzensgebete erhört!
Bitte bitte, liebe Depressionskranke, geht jetzt nicht sofort los und kauft Euch Lebertran.
Nein redet einfach mit dem großen, wunderbaren Gott über Euer Leid und fragt IHN nach seiner Meinung dazu.
Betet von Herzen, so wie ihr es versteht. Fragt nach seiner Meinung und seinen Gedanken darüber. Bittet ihn um Weisheit und folgt den neuen Gedanken und Impulsen, die Euch dann vielleicht kommen.
Der Herr segne Euch.
Gott ist Liebe


Gott ist wunderbar


Jesus ist der Sohn Gottes und unser wunderbarer Ratgeber, Heiland und Erlöser!



Samstag, 13. Oktober 2007

Prophetisches - Endzeit?

Ja ja, die alten Propheten der Bibel. Gott schenkte ihnen Einblicke in unsichtbare Wirklichkeiten und offenbarte ihnen manchmal sogar das Zukünftige. In den folgenden Versen erleben wir den Propheten Daniel, der dem alten König von Babel (Nebukadnezar) einen seiner Träume auslegte. Wohlgemerkt: Der König hatte Daniel vorher nichts vom Inhalt des Traumes erzählt!
Dan 2,31-45 Du, o König, schautest: Und siehe, ein großes Bild! Dieses Bild war gewaltig und sein Glanz außergewöhnlich; es stand vor dir, und sein Aussehen war furchtbar.
Dieses Bild, sein Haupt war aus feinem Gold, seine Brust und seine Arme aus Silber, sein Bauch und seine Lenden aus Bronze, seine Schenkel aus Eisen, seine Füße teils aus Eisen und teils aus Ton.Du schautest, bis ein Stein losbrach, nicht durch Hände, und das Bild an seinen Füßen aus Eisen und Ton traf und sie zermalmte. Da wurden zugleich das Eisen, der Ton, die Bronze, das Silber und das Gold zermalmt, und sie wurden wie Spreu aus den Sommertennen; und der Wind führte sie fort, und es war keinerlei Spur mehr von ihnen zu finden.
Und der Stein, der das Bild zerschlagen hatte, wurde zu einem großen Berg und erfüllte die ganze Erde. Das ist der Traum.
Und seine Deutung wollen wir vor dem König ansagen: Du, o König, du König der Könige, dem der Gott des Himmels die Königsherrschaft, die Macht und die Stärke und die Ehre gegeben hat - und überall, wo Menschenkinder, Tiere des Feldes und Vögel des Himmels wohnen, hat er in deine Hand gegeben und dich zum Herrscher über sie alle gesetzt -, {du} bist das Haupt aus Gold.
Und nach dir wird ein anderes Königreich erstehen, geringer als du, und ein anderes, drittes Königreich, aus Bronze, das über die ganze Erde herrschen wird.
Und ein viertes Königreich wird stark sein wie Eisen, deshalb weil das Eisen alles zermalmt und zerschmettert; wie das Eisen, das zertrümmert, wird es all jene zermalmen und zertrümmern.
Und daß du die Füße und die Zehen teils aus Töpferton und teils aus Eisen gesehen hast: wird ein geteiltes Königreich sein; aber von der Festigkeit des Eisens wird in ihm sein, weil du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast.
Und die Zehen der Füße, teils aus Eisen und teils aus Ton: zum Teil wird das Königreich stark sein, und zum Teil wird es zerbrechlich sein. Daß du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast: sie werden sich durch Heiraten untereinander vermischen, aber sie werden nicht aneinander haften, so wie sich Eisen mit Ton nicht mischen läßt.
Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das ewig nicht zerstört werden wird. Und das Königreich wird keinem anderen Volk überlassen werden; es wird all jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber wird es ewig bestehen: wie du gesehen hast, daß von dem Berg ein Stein losbrach, nicht durch Hände, und das Eisen, die Bronze, den Ton, das Silber und das Gold zermalmte.
Ein großer Gott läßt den König wissen, was nach diesem geschehen wird; und der Traum ist zuverlässig und seine Deutung zutreffend."
Es gab viele sogenannte "Weltreiche" in der Geschichte, am Einflussreichsten für die heutige "westliche" Welt waren vielleicht das griechische und das römische Reich durch ihre Philosophie, Wissenschaft und Politik.
Mit Babylon fing alles an. Die Wurzeln Babylons reichen weit in die Vergangenheit zurück.
Möglicherweise ist der Schlüssel zur Erkenntnis des Geistes von Babylon in der Geschichte vom Turmbau zu Babel zu finden. Dieser Turmbau ist auch archäologisch und historisch bewiesen.
In der Bibel finden wir folgenden Ausspruch dazu:
1Mo 11,4 Und sie sprachen: Wohlan, wir wollen uns eine Stadt und einen Turm bauen, und seine Spitze bis an den Himmel! So wollen wir uns einen Namen machen, damit wir uns nicht über die ganze Fläche der Erde zerstreuen!"
Viele Gelehrte gehen davon aus, daß dieser Turm auch okkulten Praktiken sowie der Astrologie dienen sollte. Jedenfalls wurde er nicht zur Ehre Gottes erbaut sondern zur Ehre des Menschen. Ja er sollte wohl eher eine Herausforderung an Gott darstellen: Wir wollen uns einen Namen machen!
Auch das griechische und später das römische Reich war von diesem Geist geprägt: Sich über Gott erheben mittels der Logik (griechisch) oder mittels der militärischen Macht und der Politik (römisch).
Wir wollen uns einen Namen machen!
Am interessantesten ist für mich allerdings das letzte Weltreich, daß genannt wird. Sein Kennzeichen sind die Füße aus Eisen und aus Ton. Teils schwach und teils stark.
Auf Napoleons und Hitlers Reiche trifft das eher nicht zu, obwohl auch sie alles zerschmettert und zertrümmert haben wie das Eisen. Aber da war kein zerbrechlicher Ton dazwischen. Die waren hart wie Kruppstahl!
Das prägnanteste Kennzeichen dieses Reiches ist: sie werden sich durch Heiraten untereinander vermischen, aber sie werden nicht aneinander haften, so wie sich Eisen mit Ton nicht mischen läßt!
Gab es jemals eine Epoche auf dieser Erde, wo mehr Ehen geschieden wurden und der Zusammenhalt von Mann und Frau so schwierig und gefährdet war?
In Deutschland werden z.Zt. mehr als 40% aller Ehen geschieden und in den USA ist es wohl noch schlimmer.
Die gesamte westliche Zivilisation ist von diesem Virus betroffen.
Wer ist zur Zeit die größte Weltmacht? Die USA zusammen mit ihren Bündnispartnern in der westlichen Welt. Sogar Russland ist "demokratisch" geworden.
Was sagte Daniel? "Es wird ein geteiltes Königreich sein!"
Aha, also nicht etwas so homogenes wie Rom, Frankreich oder Hitlerdeutschland.
Und jetzt wage ich einmal eine prophetische Prognose: Der Islam wird sicher nicht das letzte große Weltreich werden, daß uns vorhergesagt wurde. Die Islamisten samt Herrn Ahmadinedschad und Osama Bin Laden und Anderen hätten das wahrscheinlich gerne so, aber die Muslime halten ihre Ehetraditionen fest und werden das auch weiterhin tun.
Wenn man der Prophezeiung glauben will, kommt da eher so ein Staatenbündnis wie die Nato in Frage (ich sage nicht, daß die jetzige Nato das schon ist).
Aber die Zeichen der Zeit sind deutlich.
Wenn der Islamismus noch mehr erstarkt, und das wird er, dann werden sich die nichtislamischen Staaten der Welt noch mehr als bisher zusammentun, möglicherweise einschließlich Russland und China und der meisten asiatischen Staaten.
Und wir werden bald ein sehr schönes letztes Weltreich genießen können, daß Freiheit und Demokratie auf seine Fahnen geschrieben hat, aber seine Bewohner selbstverständlich strengstens überwachen und kontrollieren muß. Denn wir haben ja die gewaltige Bedrohung der Islamisten, die sich immer stärker atomar bewaffnen!
Das geht mit der neuen Computertechnik ja auch jetzt schon ganz toll! Fingerabdrücke auf dem Personalausweis, jedem Bürger seine einheitliche Erkennungsnummer, elektronische Chips unter der Haut mit GPS-Peilsignal, damit auch niemand verlorengeht. Man muß ja jederzeit wissen können, wo sich potentielle Terroristen aufhalten, nicht wahr.
In den USA ist ja die "nationale Sicherheit" das Zauberwort überhaupt! Sobald ein Präsident dieses Zauberwort ausspricht, kann er nicht nur illegale Angriffskriege führen und Folterlager einrichten. Nein, die Polizei und Geheimdienste erhalten sämtliche Befugnisse , die sie brauchen und die individuelle Freiheit darf eingeschränkt werden, wo immer es geht. Selbst die Medien dürfen nichts mehr berichten, was die "nationale Sicherheit" gefährden könnte.
Aber Europa ist dabei, es den USA gleich zu tun oder sie sogar noch rechts zu überholen.
Schnallt Euch bitte an, Leute: Big Brother ist unterwegs!

Schöpfer des Himmels und der Erde

Klicke auf das Bild, um es in seiner ganzen Schönheit zu betrachten


Bild: Albumcover von Santana III



Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.


Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Sind die Medien gleichgeschaltet?

Eva Hermann wurde gestern in "Kerners Talkshow" öffentlich gekreuzigt. Darf sie jetzt nur noch beim Katholikentag öffentlich auftreten?

Ich erinnere mich an einen ähnlichen Fall , in dem jemand in jeder Fernsehshow öffentlich angepisst wurde: Drafi Deutscher. Ich war damals noch ein Kind und liebte seinen Schlager "Marmor, Stein und Eisen bricht". Der war einfach nur Kult!
Dann kam heraus, daß er sich exhibitionistisch im Fenster seines Hauses gezeigt hatte und war weg vom Fenster. Ein für alle mal. Seine Songs wurden nicht mehr gespielt, er wurde nirgendwo mehr eingeladen, bis... tja, bis die Sexualmoral sich in Deutschland durch maßgeblichen Einfluss der 68iger Bewegung dermaßen liberalisiert hatte, daß Exhibitionismus wohl nicht mehr als so schlimm angesehen wurde.
Nun ist es kein Verbrechen mehr für Promis, in Pornos mitgespielt zu haben oder (wie eine bekannte deutsche Schauspielerin) seinen Mann erschossen zu haben; Nein heute ist es anscheinend viel schlimmer die These zu vertreten, daß Frauen das Recht haben sollten, bei ihren Kindern am heimischen Herd zu bleiben, anstatt einer Arbeit nachzugehen.

Lasst die Frauen doch selbst entscheiden, was gut für sie ist und denunziert sie nicht als Puttchen Brammel, wenn sie sich für Kinder, Küche und Familie entscheiden.
Das
"nur" Hausfrau und Mutter sein auch eine Verwirklichung der weiblichen Identität sein kann, wird nicht nur abgestritten, sondern als Staatsverbrechen angesehen! Das "Heimchen am Herd" wird nicht nur vespottet, sondern öffentlich an den Pranger gestellt!



Weitere Links zum Thema: Das Imperium schlägt zurück!
Politically Incorrect: Eva Hermans Rauswurf bei "Kerner"
Der programmierte Eklat (Henryk M. Broder): (Spiegel Online)

Dienstag, 9. Oktober 2007

Günter J. Matthia: Reich Gottes zu verkaufen?

Balsam für die Hauskirchenseele gibt es in diesem vorzüglichen Artikel von meinem Freund Günter J., den ich hiermit in die Top-Ten meiner Freunde aufnehme, obwohl ich ihm noch nie begegnet bin!
Tja, wo die Liebe eben hinfällt...

Günter J. Matthia: Reich Gottes zu verkaufen?

Montag, 8. Oktober 2007

Comenius


Ich bin beeindruckt. Endlich habe ich den phantastischen Roman von Johann Amos Comenius zu Ende gelesen: Labyrinth der Welt und Paradies des Herzens. Comenius war im 17. Jahrhundert protestantischer Pfarrer der Brüdergemeinde, Philosoph, Theologe und Pädagoge.
Er gilt als Begründer der Didaktik.
Übrigens forderte er schon damals eine gewaltfreie Pädagogik, was später offensichtlich vergessen wurde.
Ein faszinierender Mensch in jeder Hinsicht. Ein Querdenker und Verfolgter. Ein echtes Vorbild des Glaubens.
Ich kann seinen Roman nur allerwärmstens empfehlen, er sollte in jedem christlichen Haushalt zu finden sein.

«Alles ging uns verloren - nichts nahmen wir mit - nur die Kralitzer Bibel - und das Labyrinth der Welt.» In diesen Worten faßten die böhmischen Protestanten, die nach der verlorenen Schlacht am Weißen Berg bei Prag (1620) und nach dem Dreißigjährigen Krieg ihre Heimat verlas­sen mussten, ihr Exulantenschicksal zusammen. Zwei Bücher waren ihnen also offensichtlich äußerst wichtig: die Kralitzer Bibel, die klassische tschechische Bibel­übersetzung (in ihrer Bedeutung für die tschechische Literatur mit der Luther-Bibel für die deutsche Literatur vergleichbar) und das berühmte Werk von Comenius. Der Satz (er reimt sich auf tschechisch) zeigt die Hochschätzung, welche in den Exulantenkreisen der letz­te Senior der Böhmischen Brüder genoß. Wer war dieser bedeutendste tschechische Exulant?

1618 kam es in Böhmen und Mähren zu einem folgenschweren Umbruch: Die protestanti­schen Stände hatten ihren Kampf gegen die katholischen Habsburger in der Schlacht am Weißen Berg verloren. Eine rücksichtslose Gegenreformation wurde durchge­führt. Die protestantischen Priester wurden dadurch am meisten betroffen. Mit ihnen auch Comenius. Seine Stadt und sein Haus wurden ausgeplündert, seine Bücher auf dem Marktplatz von Fulnek als ketzerisch verbrannt, und er selbst musste seine Gemeinde verlassen. Dazu starben auch seine Frau und seine Kinder an Pest. So wurde er al­lein von einem Ort zum ändern gehetzt, zunächst noch in seiner Heimat unter der Obhut einiger seiner adeligen Freunde. Dabei fand er Kraft, andere zu trösten, vor al­lem durch eine Reihe von Trost- und Erbauungschriften, von welchen «Labyrinth der Welt und Paradies des Herzens» zum Kleinod der tschechischen Literatur wur­de. Später emigrierte er über Görlitz, Berlin und Holland in sein langjähriges Exil in Polen.
Seine Lebensdevise war: "Die Verzweiflung ist die Beleidigung Gottes."
Wie kommt ein Mensch, der soviel Unglück und Verfolgung erlebt hat, zu solch einer Lebensdevise? Wenn das nicht mit erlebter Gnade und Liebe Gottes zu tun hat, fresse ich sämtliche Besen in ganz Deutschland! Wenn das nicht etwas mit der überschwänglichen Kraft des Heiligen Geistes zu tun hat und mit einem unerschütterlichen Vertrauen in die Erlösung unseres Herrn Jesus, dann fresse ich sämtliche Hüte in Deutschland als Nachspeise!

Samstag, 6. Oktober 2007

Bundesliga -Stöckchen

Es hat mich wieder erwischt. Autsch! Voll an die Glatze. Ein Stöckchen von Haso. Der will wissen, wie ich es mit der Bundesliga halte:
1. Mein Verein ist und bleibt...
Hannover 96 ( da wäre ich schon mal mit Simon einig)
2. Ein (ehemaliger) Bundesligaspieler, den ich als Persönlichkeit achte ist...
Uwe Seeler
3. Mein Lieblinsspruch eines Spielers lautet...
Eier, wir brauchen Eier (Olli Kahn)
4. Lieblingsspruch eines Trainers...
Wenn man keine Tore macht, ist's ganz schwer, ein Spiel zu gewinnen. (Reinhold Fanz)
5. Falls die Bayern diese Saison nicht Meister werden, dann wird es...
So viel Glauben habe ich leider nicht! ;-((
6. Als Traditionsclub würde ich gerne wieder in der ersten Liga sehen...
1. FC Köln
7. Die Bundesliga verfolge ich am liebsten via...
Leinwand (live) in den Hemminger Tennisstuben. Da gibts für jedes Tor der "Roten" einen roten Schnaps spendiert. Alle Herren dort sind Fachleute mit hohem Fußball-Sachverstand. Eigentlich könnte jeder von uns eine Bundesligamannschaft trainieren. Außerdem gibt es dort die beste Currywurst im Landkreis.
8. Ein denkwürdiges Bundesligaspiel, das ich besonders in Erinnerung habe, ist...

Der 1:0 Sieg von Hannover 96 gegen die Bayern in München letztes Jahr. Auswärts!
Das Glücksgefühl nach dem Abpfiff kann man nur noch mit der Geistestaufe vergleichen.
9. Eine Regel, die ich am liebsten sofort abschaffen würde, wäre...
Gelbe Karte für Trikotausziehen beim Torjubel.
10. Sportschau oder Sportstudio?
Eindeutig Sportschau. Bei Länderspielen allerdings nur ZDF mit Kerner, Klopp und Meier


Leider weiß ich nicht, wem ich das Stöckchen weiterschmeißen soll. Der Det und der Risc mögen keine Stöckchen und ob der Kochy meinen Blog oft liest, weiß ich nicht! Wer auch immer von meinen Lesern mag, möge sich von mir beworfen fühlen!



Mittwoch, 3. Oktober 2007

Tag der Einheit

Vor ein paar Tage sah ich im TV den Fernsehfilm über die dramatischen Vorgänge in der deutschen Botschaft kurz vor der Wende in Prag. Zuerst sammelten sich dort nur ein paar hundert Republikflüchtlinge. Die Zahl wuchs aber rasch an und wuchs in kurzer Zeit auf ca. 4000 Menschen an. Das Gelände war völlig überfüllt von Menschen, die den sozialistischen Polizei- und Schnüffelstaat DDR bis oben hin satt hatten und nur noch eins wollten: Raus!
Die hygienische und gesundheitliche Lage auf dem Botschaftsgelände wurde zunehmend katastrophaler. Die Versorgung mit Nahrung wurde immer schwieriger. Man musste 6 Stunden anstehen, um zur Toilette gehen zu können. Was wurde alles in Kauf genommen um ein Ziel zu erreichen: Freiheit!
Wie immer bisher ging es mir durch Mark und Bein als ich den historischen Satz unseres damaligen Außenministers Genscher hörte: "Wir sind heute zu ihnen gekommen, um ihnen mitzuteilen, daß ihre Ausreise...."
Der Rest des Satzes ging im Freudengeheul unter.

"Free at last, free at last, thank God Almighty, we are free at last!" rief Dr. Martin Luther King vor den Massen aus, als er seine Vision, seinen Traum von der Gleichberechtigung und Einheit von Schwarzen und Weißen in Amerika verkündete.

Freiheit, welch ein kostbarer Wert, welches Geschenk von Oben, von Gott.
Manch einer ist für diesen Traum von Freiheit aufs Schafott gegangen oder ins Gefängnis.
Ich denke an den Film Braveheart, als
William Wallace, der Freiheitskämpfer, von Pferden zerrissen werden soll. Er bekommt die Chance zu leben, wenn er sich dem König von England unterordnet. Doch er wählt lieber den Tod als die Knechtschaft unter einem gnadenlosen Tyrannen.
Freiheiiiit.... Freiheiiiiit ruft er sterbend unter der Folter.
Gut, dieser Film ist zum Teil Fiktion, aber er veranschaulicht sehr gut, wie wertvoll das Gut der Freiheit für die Menschen ist.
"Tear down this wall, Mr Gorbatschow, open this gate", rief Ronald Reagan in Berlin kurz vor der Wiedervereinigung am Brandenburger Tor. Bei diesen Worten kommt mir eine Gänsehaut, selbst wenn ich sie in der Reklame für die Bildzeitung höre.

Haben wir als Ostdeutsche bereits vergessen, wie wichtig uns die Meinungs - und Reisefreiheit vor der Wende war? Können wir als Westdeutsche nur noch die Kosten der Einheit in Mark und Euro sehen?
Nehmen wir nicht mehr das große historische Geschenk der Wiedervereinigung zur Kenntnis? So schnell sind wir satt geworden? So undankbar sind wir Gott gegenüber? Eine Revolution ohne Blutvergießen - wo und wann gab es das in der Weltgeschichte schon mal vorher?
Das Volk begehrt gegen die Mächtigen auf und bekommt seinen Willen. Basisdemokratie. Wenn das kein Zeichen Gottes ist, dann weiß ich nicht, was er noch tun muss um einem Volk seine Liebe und Gnade zu beweisen.
Danke, lieber Gott, daß ich in einem freien Land leben darf! Bei allen Schwächen und Fehlern unserer Demokratie ist es immer noch die beste aller möglichen Staatsformen.

Dienstag, 2. Oktober 2007

Ich rasiere meine Axelhaare nicht!

Skandalöse Lehren auf den christlichen Männerseiten der "Gemeinde auf dem Weg" verbreitet ein gewisser Günter J. Er versucht durch Manipulation des christlichen Gewissens Männer zum rasieren ihrer gottgegebenen Achselbehaarung zu bewegen. Das kommt bei strenggläubigen Männern wie mir natürlich überhaupt nicht in die Tüte! Ich weigere mich ganz entschieden gegen eine solche unbiblische Praxis:
4Mo 6,5 bis die Zeit, die er dem HERRN geweiht hat, vergangen ist, soll er heilig sein; er soll das Haar auf seinem Haupt frei wachsen lassen.
Männer, lasst Euch nicht verführen. Ich kann Euch nur vor dieser sektiererischen Gruppierung der "Männer auf dem Weg" warnen! Auf dem Bild seht ihr meinen derzeitigen Pastor: Hubert Haarig.

Wahlverhalten der Ami-Christen

Bald wird in Amerika wieder gewählt. Ich meine die vereinigten Staaten. Da ist zur Zeit ja noch unser Bruder George Dabbeljuh an der Regierung. Der wurde von uns Christen ins Amt gewählt.
Ich meine damit bekehrte, wiedergeborene, geisterfüllte, zungenredende und "tiefgläubige" Christen wie Dich und mich.
Jawoll, wir haben in den USA viel viel Einfluß auf die Politik. Halleluhjah! Da müsste doch die Gerechtigkeit, Liebe, Friede und Freude in Amerika bald überhand nehmen.
Ja Auch die gesamte Bush-Regierung und Administration bestand zu Anfang mehrheitlich aus überzeugten Christen. Schade, daß so viele schon ihren Hut nehmen mussten. (Wegen Kleinigkeiten wie Unehrlichkeit, Vetternwirtschaft, versagen bei humanitärer Hilfe in New Orleans und Guantanamo-Bay u.s.w.)
Die Erfolge dagegen, wie z.B. der Sturz des gefährlichen Amokläufers Saddam Hussein und der Irak-Krieg fallen scheinbar nicht so ins Gewicht. Endlich ist die atomare und biochemische Bedrohung im nahen Osten eingedämmt worden. Und neben den Verlusten im irakischen Militär sind auch mindestens 100000 Zivilisten an den Kriegsfolgen verstorben. Das macht nach Adam Riese 100000 Muselmanen weniger auf der Welt und damit 100000 potentielle Terroristen weniger. Toll.
George Dabbeljuh sagte mal im Interview, daß er während des Irak-Krieges vorzüglich schlafen konnte. Weil er das "Richtige" tue. Außerdem betet er ja jeden Tag und lässt den Kontakt zu Gott nicht abreißen. Seiner Frau bringt er nach dem Frühgebet den Kaffee ans Bett.
Vorbildlich!
Schade, daß er bei der nächsten Wahl nicht mehr kandidieren kann. Es sieht danach aus, daß nun eher so Namenschristen (In Wirklichkeit Gottlose) ans Ruder der Macht kommen. Ob die den Krieg gegen den Terror so entschieden weiterführen werden? - Ich fürchte nein -
Ich habe gehört und gelesen, daß unsere amerikanischen Brüder und Schwestern damals ziemlich geschlossen für unseren "Burning Bush" gewählt hatten. Damals war ich noch dumm und unwissend und habe mir erlaubt, einige amerikanische Freunde dafür zu kritisieren. Die sind seitdem nicht mehr gut auf mich zu sprechen. (Ich bin für sie ein Verblendeter, der sich von den gottlosen Medien zum Anti-Amerikanismus verführen ließ)
Tja, mit den USA wird es demnächst wohl krass bergab gehen. Vielleicht kommt die Frau von "Porno-Bill-Clinton" an die Macht oder sogar ein Neger namens Barack Obama.
Das schöne christliche Erziehungslager Guantanamo könnte abgeschafft werden. Aber gottseidank gibt es jetzt wieder starken Zulauf für den Ku-Klux-Klan, das stärkste christliche Bollwerk gegen die Gottlosigkeit in den USA. Wie jetzt, Du wusstest nicht, daß das Christen sind? Dann schau mal auf ihre Webseite und mach Dich schlau.
Aber sie sind nicht die einzigen Helden im Kampf gegen die Mächte der Finsternis. Es gibt ja auch noch die "Pro-Life" Bewegung. Die demonstrieren nicht nur vor Abtreibungskliniken, nein da gibt es auch Aktivisten, die schon mal einen antichristlichen Abtreibungsarzt erschießen. (Gut, daß es die Waffenlobby gibt) Selbstverständlich wird vor solch einer Aktion länger gefastet und gebetet um sich über den Willen Gottes klar zu werden.
Alles in Allem werden wir sicher auch in Zukunft noch viel Freude am Wahlverhalten der amerikanischen Christen haben. Auch wenn der nächste Präsident mal kein Christ wird.
Da steckt die geballte Gebets-Power hinter der Politik!

Montag, 1. Oktober 2007

Herzensgebete II

Nachdem ich mich vorhin gegruselt habe, weil mir auf einmal drastisch auffiel, wie Gott meinen ersten vor ihm geäußerten Herzenswunsch ganz konkret erfüllt hat, ohne daß es mir jemals bewußt wurde, will ich nun versuchen, weiterzuschreiben.
Nach meiner Konfirmandenzeit verlor ich den Gott der Bibel völlig aus den Augen. Bald experimentierte ich mit Drogen, interessierte mich für okkulte Phänomene und ließ mich in die transzendentale Meditation einführen.
Meine Gefühle und mein Denken kamen ziemlich durcheinander. Die Drogenerlebnisse rissen mich aus dem normalen Erleben der Alltagswirklichkeit heraus und ich begann, mich wie ein Fremdkörper in der Familie und Gesellschaft zu fühlen. Dazu kam eine seltsame Verliebtheit in meinen besten Freund, die ich überhaupt nicht einordnen konnte. Ich war nicht sexuell von ihm angezogen, aber seelisch total von seiner Freundschaft abhängig. Wir entwickelten ein eigenes Kommunikationssystem, welches eng mit Musik und Drogen zusammenhing und er wurde der wichtigste Mensch in meinem Leben.
Ich litt darunter, wenn er eine Freundin nach der Anderen hatte und ich mich dadurch ausgeschlossen fühlte. Dazu kamen Depressionen, die ich sowieso schon vorher hatte.
Einmal war ich so verzweifelt, daß ich mir am liebsten das Leben genommen hätte. Ich fuhr nachts mit meiner Mofa über die Hochstrasse am Raschplatz und in mir war es noch dunkeler als die Nacht draussen.
In meiner Verzweiflung fing ich laut an zu schreien: "Ist da draussen irgendjemand, der mich hören kann? Ist da irgendwer, der mir helfen kann?" - Ich wartete auf eine Antwort, aber da war nur Stille.
Heiße Tränen liefen mir die Wangen herab, als ich zu mir selbst sagte: "Nein, da ist niemand - ich bin völlig allein!"
Aber nach diesem tränenvollen Ausbruch wurde ich innerlich ruhig. Eine Art Frieden kehrte in mir ein, und ich war nicht mehr so verzweifelt. Ich fühlte mich nicht mehr so alleingelassen, warum auch immer.

Herzensgebete

Ich war ja immer irgendwie religiös. Schon als Kind. Ich konnte mir das Universum ohne einen Schöpfer einfach nicht vorstellen! (Obwohl ich niemals einen Mangel an Phantasie hatte)
Die Frage war nur: Wo war dieser Schöpfer und wie nimmt man zu ihm Kontakt auf?
Im Konfirmandenunterricht hörte ich das erste Mal bewußt etwas über ernsthaftes persönliches Gebet. Es ging um einen krebskranken Mann, der folgendes betete: "Gott, wenn Du mich heilst, will ich Dir mein Leben lang dienen". Er wurde tatsächlich geheilt und fing an mit Gott zu leben. Als es ihm gut ging, wurde er wieder abtrünnig von Gott, erkrankte erneut und starb daraufhin. kein Bitten und Betteln half mehr.
Ich versuchte es daraufhin auch mit der Kontaktaufnahme im Gebet. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, versprach ich Gott alles Mögliche, falls er mir eine Freundin geben sollte. (Ich hatte erst mit 17 Jahren meine erste)
Ich glaube ich versprach ihm, sie mein ganzes Leben lang niemals zu verlassen.
Mir fällt gerade auf, daß ich meine erste Freundin viel später tatsächlich geheiratet habe und bis heute immer noch mit ihr zusammen bin. (Jetzt gruselt es mich ein wenig, denn ich hatte dieses Versprechen bis heute völlig vergessen)
Wer hat mich bloß in diesem Moment daran erinnert?

Sonntag, 30. September 2007

Endlich! Die Wahrheit über die Schöfpungsgeschichte.

Aber bitte nicht allzu ernst nehmen.

Beziehung - Ehekrise - Trennung - Scheidung

Unser großes Hauskirchenthema
Vielleicht haben es ja einige in unserer Hauskirche noch nicht gemerkt. Aber die Beziehung zwischen Männern und Frauen ist der große Dauerbrenner in unserer Gemeinschaft. Lange Zeit war es ein runnig Gag, dieses neckische Spielchen über die richtige Theologie und den Stellenwert der Frau in der Gemeinde und Ehe. Die Frage der Unterordnung unter den Ehemann als Oberhaupt der Familie und wie der Ehemann es wohl schaffen soll, seine Frau so zu lieben, wie Christus die Gemeinde liebt. (Nämlich bis hin zum Tod am Kreuz)Wir diskutierten darüber, was der Urtext der Bibel wirklich zu bedeuten hat und ob manchmal aus patriarchalischen Gründen falsch übersetzt wurde u.s.w.
Während der ersten Jahre unserer Gemeinde waren einige Ehen bei uns in schwierigem Fahrwasser. Wir pflegten ein sehr offenes Gespräch über unsere Beziehungs und Eheprobleme. Wir beteten füreinander. Wir gaben einander Ratschläge und Seelsorge. 2 Ehen kriegten die Kurve, eine Ehe ging zu Bruch.Die Risse waren nicht mehr zu kitten, zuviel war kaputtgegangen. Es war sehr traurig, diese Verletzungen und Schmerzen nicht heilen zu können.Es war sehr traurig zu erleben, wie der beste Rat nicht weiterhalf. Natürlich war unser Rat begrenzt und unser Gebet vielleicht manchmal schwach. Aber wir waren sehr offen zueinander, mehr als ich das jemals in einer christlichen Gemeinde erlebt hatte.
Dann kamen neue Leute hinzu. Allesamt lebten von ihrem Ehepartner getrennt oder standen vor der Scheidung.
Möchte Gott uns als Hauskirche damit etwas sagen? Sollen wir eine Art Auffangbecken für Ehegeschädigte Christen sein?

Heute morgen tönte aus dem Radio, daß mittlerweile 40% aller Ehen kaputtgehen.
Offenbar sind auch wir Christen von dieser Welle des Zeitgeistes nicht verschont geblieben. Früher dachte ich immer, Scheidung und Wiederverheiratung sei ein typisches Problem der amerikanischen Christen. Es war mir sehr suspekt, wie schnell dort Ehen geschieden wurden und offenbar mit dem Segen der (Frei) Kirche wieder geheiratet wurde. Und das machmal mehrmals hintereinander.

Ich dachte immer die Ehe unter Christen sei ein Bund mit Gott für die Ewigkeit: Bis das der Tod uns scheidet! Wozu sonst erst heiraten?
Aber offensichtlich kann die Ehebeziehung auch unter deutschen Christen manchmal so dermassen schwierig werden, daß gar nichts mehr geht. Das ist besonders tragisch, wenn Kinder beteiligt sind.

Was tun wir in unseren „tiefgläubigen“ Freikirchen, wenn das Kind nun mal in den Brunnen gefallen ist?
Meiden wir die „gottlosen“ Ehebrecher oder stossen wir sie sogar aus der Gemeinde aus?
Haben wir Rat, Hilfe und Begleitung für die Beteiligten nach so einem „Ehe-Unfall“ oder behandeln wir sie nur noch wie Aussätzige, die gerade so eben noch in der Gemeinde toleriert werden?
Schweigen wir lieber über die traurigen Vorfälle und kehren alles möglichst sauber unter den Teppich?

Ist Gott mit den gescheiterten Eheleuten etwa am Ende? Zeigen sie durch ihr Scheitern, daß sie von Gott abgefallen sind und nun nicht mehr in den Himmel kommen?
So mögen manche christlichen Saubermänner denken. Ich weiß darüber bescheid, denn ich war früher selbst mal einer davon.
Ich kann nicht daran glauben, daß der Gott der Liebe irgendjemand von sich wegstößt, der gesündigt hat oder in seinem Leben als Christ gescheitert ist.
Denk mal an das Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner. (Luk.18, 10-14) Wer von Beiden wurde von Gott gerechtfertigt?


Die vielen gescheiterten Ehen in Deutschland sprechen meiner Meinung nach unter Anderem von einer steigenden Beziehungs-Unfähigkeit.
Hat die Gemeinde eine Antwort auf dieses Problem? Wie wichtig sind gesunde Beziehungen in einer Gemeinde? Sind wir als Menschen vielleicht auch in unseren schönen Freikirchen oft isoliert und vereinsamt?
„Das kommt bei uns nicht vor, wir sind eine liebevolle Gemeinde und treffen uns mindestens 3mal pro Woche“, mag vielleicht jemand sagen.
Aber wie sehen unsere „liebevollen“ Beziehungen untereinander denn wirklich aus? Sind sie nur darauf begründet, daß wir im gleichen Aktionsteam der Gemeinde oder in der gleichen Arbeitsgruppe sind?
Wie sieht es mit denen aus, die unsere beliebten Arbeitsgruppen aus irgendwelchen Gründen verlassen? Werden unsere „liebevollen“ Beziehungen noch weiterhin gepflegt, wenn Menschen Probleme bekommen und durchs Gemeinderaster fallen?
Beziehungen gehen nur dann tiefer und werden tragfähig, wenn man zusammen redet und kommuniziert. Wenn die Meinung, das Denken und Fühlen des Anderen mich überhaupt nicht interessiert, kann es keine gesunde und liebevolle Beziehung oder Freundschaft geben.

Wenn Beziehungen in einer christlichen Gemeinschaft nur auf dem gemeinsamen Glauben oder noch schlimmer: der Rechtgläubigkeit des Anderen beruhen, kann es keine echte Freundschaft und Liebe geben.
Die Kirchen und Gemeinden, die ich bisher persönlich kennengelernt habe, waren mehr oder weniger totalitäre Systeme.
Einer, oder eine kleine elitäre Gruppe hat das Sagen und der Rest hat sich gefälligst unterzuordnen! Wo kommen wir denn hin, wenn das dumme Volk mitregieren würde?
One Size fits all – Der große oder kleine Gemeindehut wird allen auf den Kopf gesetzt und hat gefälligst zu passen.
Alles was übersteht wird abgeschnitten. Was nicht passt, wird passend gemacht.
Und sonntags kommt die Predigt-Dusche, um alle Zweifelnden auf Kurs zu bringen. Die Hauskreise sind meist Spiegelbilder des Sonntagsgottesdienstes, nur etwas lockerer.
Über Zweifel, Fragen, Probleme und Sünde wird nicht geredet. Für die wird schnell gebetet und wenn das nicht hilft muss man halt in die Seelsorge und wird ein „Fall“.
Wie sollen da echte, reife und mündige Beziehungen entstehen?
Kein Wunder, daß der „Scheidungsdämon“ auch in unsere superfromme Welt der Gemeinde Einzug gehalten hat: Die Kommunikation ist eine sehr einseitige.
Von Oben (Der Kanzel) nach unten (Der Gemeindetrottel)
Wir erziehen eine Generation von Radfahrern: Nach oben buckeln und nach unten treten.

Aber das Treten machen wir natürlich voller Liebe und nennen es Ermahnung.
Jeder möchte natürlich gern nach oben, denn auf der Bühne wird man gesehen und als Mensch wahrgenommen. Aber leider ist die Kanzel zu eng für so viele.
Da müssen die Leute rauf, die den anderen am Besten stecken können, wie unmündig, passiv und lau der Rest ist.
Oh ja, das kann man gut sehr liebevoll und fromm verpacken!
Aber Kommunikation ist immer eine zweiseitige Angelegenheit, sonst funktioniert sie nicht auf Dauer. Die Leute, die immer nur gesegnet und beregnet werden, werden auf Dauer sehr unzufrieden und möchten auch gern mal etwas zu sagen haben. Vor allem möchten sie als echte Menschen wahrgenommen werden.
Wenn wir als Gemeinde irgendeine gesellschaftliche Relevanz bekommen möchten, ist das der Punkt, an dem wir arbeiten müssen: Beziehung und Kommunikation untereinander und mit Nichtgläubigen!
Raus aus dem frommen Ghetto und mit allen Menschen reden, diskutieren, feiern, spielen und austauschen. Und vor allen Dingen: Zuhören lernen und nicht predigen lernen.
Sonst sind wir vielleicht auch nur: Another Brick in the Wall!
Ein endloses Thema. Gut für Deinen Hauskreis, Deine Gemeinde oder Hauskirche. Bitte einsteigen und abfahren!
Gottes Segen an Alle
Ralf