Donnerstag, 11. Februar 2010

Bescheidenheit kann das ganze Gegenteil von biblischer Demut sein

Wer bescheiden ist, gibt sich mit einem bestimmten Zustand in seinem Leben zufrieden. Er bescheidet sich mit seinem Lebensstandard und mit seinen gegenwärtigen Möglichkeiten, Dinge in seinem Sinne zu beeinflussen. Positiv gesehen ist ein solcher Mensch in sich ruhend, nicht überheblich und kann sich in neuen Situationen gut anpassen.
Doch sich anzupassen, sich zu bescheiden kann das ganze Gegenteil von biblischer Demut sein. Von Moses heisst es in der Bibel, dass er der demütigste Mensch von allen war. In 4. Mose 12,3 lesen wir: "Aber Mose war ein sehr demütiger Mensch, mehr als alle Menschen auf Erden." Wie diese Demut von Mose wohl aus Sicht des Pharaos gewirkt haben mag?
Moses hat dem Pharao aus dessen Sicht nur unverschämte Forderungen mit seinen Auszugsplänen vorgetragen und ihm nichts als Ärger und Scherereien mit den Plagen und der Vernichtung der königlichen Truppen gebracht. Und das alles nur, weil sich Moses und die Israeliten mit ihrer Rolle als Sklaven und Pyramidenbauer nicht mehr bescheiden wollten und die damit verbundene "gesicherte Existenz" verschmähten. Sie widersetzten sich mit diesem Verhalten dem rechtmäßigen Gesetzgeber. Mit welchem Recht?
Moses und die Israeliten beriefen sich auf das Wort Gottes, dass sie aus Ägypten fortgehen und ein neues, eigenes Land einnehmen sollten. Dieser Wahrheit fühlte Moses sich verpflichtet. Und das gegen die königliche Pflegefamilie, die ihn in Luxus großgezogen hatte!
In dieser Geschichte finden wir eine wunderbare Definition für Demut! Demut bedeutet, die Wahrheit Gottes anzunehmen, wertzuschätzen und sich dann danach Schritt für Schritt entsprechend zu verhalten.
Bei dieser Art von Demut spielt es keine Rolle, ob wir in Liebe zur Wahrheit demütig unsere Ehefrau in praktischer Weise lieben oder wir gewaltige Verheißungen im Gebet, notfalls gegen andere Menschen, einfordern. Demut ist so gesehen die Aufforderung: Was ER euch sagt, das tut, mit (De)-Mut und Liebe zu seiner Wahrheit.
Demütige Menschen sind also unter Umständen gar nicht die stillen Duckmäuser, sondern im Gegenteil vielleicht manchmal sogar die lautesten Schreihälse. (Ich nehme an, dass der goldene Mittelweg zwischen beiden Extremen wohl das Beste ist.)

Bescheidenheit kann im negativen Fall einfach Stolz sein, dem Hauptwesenszug Satans! Heimlich, still und leise kann der Bescheidene mantraartig das Lied singen: "Gott ist schwach, mir kann er nicht helfen, seine Verheißungen treffen nicht für mich zu, meine eigene Vorstellung zählt mehr als das, was Gott sagt.
Vielleicht sind auch die Worte aus Hiob 21,14+15 in seinem Herzen: "Doch sagen sie zu Gott: »Weiche von uns, wir wollen von deinen Wegen nichts wissen! Wer ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten? Oder was nützt es uns, wenn wir ihn anrufen?"
Aber auch für zu bescheidene "Duckmäuser" gibt es eine gute Nachricht. Sie können bei Gott Buße für ihren versteckten Stolz und für ihren Unglauben tun und Gott bitten, sie mit kühner Demut gegen die Verheißungen Gottes auszustatten. Schritt für Schritt!
Fange an, aus deinen alten Rollen auszubrechen und finde eine neue Rolle und Identität in den Worten, die Gott über dir gesprochen hat. Auch Gänse- und Mauerblümchen haben ihre Rechte unter dem Himmel!
Zum Schluß ein geflügeltes Wort zum Nachdenken: "Sich fügen heißt lügen."
Günni

Bild: Knipseline; © pixelio.de

7 Kommentare:

ginger hat gesagt…

Letztens habe ich mal den Satz gehört "Bescheidenheit ist die höchste Form der Arroganz". Fand ich sehr nachdenkenswert.

Don Ralfo hat gesagt…

@Ginger: Wenn das stimmt, dann bin ich ziemlich arrogant! :-)
Na gut ich arbeite daran!

Anonym hat gesagt…

@ ginger, was ist den daran nachdenkenswert??? :´(((!

Don Ralfo hat gesagt…

Bescheidenheit, auch Genügsamkeit, ist eine Verhaltensweise von Menschen, wenig von etwas für sich zu beanspruchen, selbst dann, wenn die Möglichkeit der Vorteilnahme bestehe; sie bedeutet auch, zugunsten anderer auf etwas zu verzichten. Bescheidenheit als Lebensprinzip entsteht häufig aus der Einsicht, dass alles Übermaß im Leben schädlich ist, gemäß dem altgriechischen Merkspruch: Nichts zu viel.
(Wikipedia)

Unknown hat gesagt…

Hä mir ist so als hätte ich zu diesem Beitrag bereits einen Kommentar geschrieben, aber er ist weg. Jetzt fällt mir gerade nicht mehr ein, nur das ich anmerken möchte, das ich den Beitrag sehr gut und zum Nachdenken anregend finde.

Bento hat gesagt…

..gute Gedanken!

"mir reicht es, wenn ich etwas zum Essen, Kleidung und Unterkunft habe", klingt zwar sehr bescheiden und biblisch, kann aber auch Ausdruck davon sein, wie sehr man sich nur um sich selber dreht.

Ich möchte Trilliadär sein!!
Papa hat mir die Trilliarden nur noch nicht überwiesen, weil ich vermutl. doch durchknallen würde... ;-))

Robert hat gesagt…

Da hat der jüngere Sohn des Vaters mehr verstanden als der ältere.

"Vater gib mir mein Erbe usw."

Während der ältere brav Zuhause hockte hatte er keinen Mut mal von seinem Vater mal ein Schaf für seine Kumpels (Party) zu verlangen obwohl der Vater ihn daran erinnert hatte.

Die Geschichte find ich geil.

"Der verlorene Sohn"

LG
Robert