Donnerstag, 25. Februar 2010

Man sieht sich immer zweimal im Leben...

Und manchmal sogar dreimal!
Eine Neuauflage gemeinsamen künstlerischen Schaffens erlebte gestern die kleine Versammlung im Expo-Wal. Klavierist Jochen und meine Wenigkeit standen nach einer Unterbrechung von 25 Jahren wieder gemeinsam auf der Bühne des Expo-Wal innerhalb der Band: 1.Wal.
Und mit Marina, die auch mitsang, stand ich auch schon früher öfter zusammen im Lobpreisteam auf der Bühne unserer damaligen Gemeinde. Es hat mir einfach Spaß gemacht.
Merke: Das Foto ist von damals und ich bin der bärtige Herr mit der Gitarre! :-)

Mittwoch, 17. Februar 2010

Spätrömische Dekadenz

Über Westerwelles Aussage von der "spätrömischen Dekadenz" in der Hartz-IV-Debatte sagte der ehemalige CDU-Generalsekretär Heiner Geißler der Tageszeitung "Die Welt": "Die spätrömische Dekadenz bestand darin, dass die Reichen nach ihren Fressgelagen sich in Eselsmilch gebadet haben und der Kaiser Caligula einen Esel zum Konsul ernannt hat."
Insofern stimme Westerwelles Vergleich, sagte Geißler weiter:   
Vor 100 Tagen sei "ein Esel Bundesaußenminister geworden".
Donralfo fragt: Ist das nicht eine Beleidigung für alle Esel? Hat diese wunderschöne nette und freundliche Tierart diesen Vergleich verdient? Ich meine nicht.

Foto: Pmarkham (Flickr.com)

Donnerstag, 11. Februar 2010

Bescheidenheit kann das ganze Gegenteil von biblischer Demut sein

Wer bescheiden ist, gibt sich mit einem bestimmten Zustand in seinem Leben zufrieden. Er bescheidet sich mit seinem Lebensstandard und mit seinen gegenwärtigen Möglichkeiten, Dinge in seinem Sinne zu beeinflussen. Positiv gesehen ist ein solcher Mensch in sich ruhend, nicht überheblich und kann sich in neuen Situationen gut anpassen.
Doch sich anzupassen, sich zu bescheiden kann das ganze Gegenteil von biblischer Demut sein. Von Moses heisst es in der Bibel, dass er der demütigste Mensch von allen war. In 4. Mose 12,3 lesen wir: "Aber Mose war ein sehr demütiger Mensch, mehr als alle Menschen auf Erden." Wie diese Demut von Mose wohl aus Sicht des Pharaos gewirkt haben mag?
Moses hat dem Pharao aus dessen Sicht nur unverschämte Forderungen mit seinen Auszugsplänen vorgetragen und ihm nichts als Ärger und Scherereien mit den Plagen und der Vernichtung der königlichen Truppen gebracht. Und das alles nur, weil sich Moses und die Israeliten mit ihrer Rolle als Sklaven und Pyramidenbauer nicht mehr bescheiden wollten und die damit verbundene "gesicherte Existenz" verschmähten. Sie widersetzten sich mit diesem Verhalten dem rechtmäßigen Gesetzgeber. Mit welchem Recht?
Moses und die Israeliten beriefen sich auf das Wort Gottes, dass sie aus Ägypten fortgehen und ein neues, eigenes Land einnehmen sollten. Dieser Wahrheit fühlte Moses sich verpflichtet. Und das gegen die königliche Pflegefamilie, die ihn in Luxus großgezogen hatte!
In dieser Geschichte finden wir eine wunderbare Definition für Demut! Demut bedeutet, die Wahrheit Gottes anzunehmen, wertzuschätzen und sich dann danach Schritt für Schritt entsprechend zu verhalten.
Bei dieser Art von Demut spielt es keine Rolle, ob wir in Liebe zur Wahrheit demütig unsere Ehefrau in praktischer Weise lieben oder wir gewaltige Verheißungen im Gebet, notfalls gegen andere Menschen, einfordern. Demut ist so gesehen die Aufforderung: Was ER euch sagt, das tut, mit (De)-Mut und Liebe zu seiner Wahrheit.
Demütige Menschen sind also unter Umständen gar nicht die stillen Duckmäuser, sondern im Gegenteil vielleicht manchmal sogar die lautesten Schreihälse. (Ich nehme an, dass der goldene Mittelweg zwischen beiden Extremen wohl das Beste ist.)

Bescheidenheit kann im negativen Fall einfach Stolz sein, dem Hauptwesenszug Satans! Heimlich, still und leise kann der Bescheidene mantraartig das Lied singen: "Gott ist schwach, mir kann er nicht helfen, seine Verheißungen treffen nicht für mich zu, meine eigene Vorstellung zählt mehr als das, was Gott sagt.
Vielleicht sind auch die Worte aus Hiob 21,14+15 in seinem Herzen: "Doch sagen sie zu Gott: »Weiche von uns, wir wollen von deinen Wegen nichts wissen! Wer ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten? Oder was nützt es uns, wenn wir ihn anrufen?"
Aber auch für zu bescheidene "Duckmäuser" gibt es eine gute Nachricht. Sie können bei Gott Buße für ihren versteckten Stolz und für ihren Unglauben tun und Gott bitten, sie mit kühner Demut gegen die Verheißungen Gottes auszustatten. Schritt für Schritt!
Fange an, aus deinen alten Rollen auszubrechen und finde eine neue Rolle und Identität in den Worten, die Gott über dir gesprochen hat. Auch Gänse- und Mauerblümchen haben ihre Rechte unter dem Himmel!
Zum Schluß ein geflügeltes Wort zum Nachdenken: "Sich fügen heißt lügen."
Günni

Bild: Knipseline; © pixelio.de

Mittwoch, 10. Februar 2010

Blogjubiläum

Oh jetzt habe ich es doch verpasst, mein Blogjubiläum! Am 8.Februar 2007 erblickte dieser, mein allererster Blog das Licht der Welt. Damals noch gestartet als Donralfos Tafel. Hasos Tafel war damals der einzige Blog den ich kannte und da ich sowieso nicht genau wusste, ob ich überhaupt so lange bloggen würde, dachte ich mir erst gar keinen eigenständigen Namen aus. Ich wollte ja nur so ein bisserl rumprobieren mit dem neuen Medium.
Und Haso hatte mir Starthilfe gegeben. Ich war damals sehr skeptisch über diesen neumodischen Kram - die Bloggerei. Hatte ich doch schon eine eigene Webseite namens Ralles Welt.
Tja und dann machte es plötzlich Spaß - sehr viel Spaß mit der Bloggerei. Ich lernte im Laufe der Zeit viele nette (und auch manche nicht so nette) Blogger und Kommentatoren kennen und ein reger Gedankenaustausch entwickelte sich. Über Haso fand ich zu Günter Jott und Storch - über Günter zu wieder anderen usw. usw.
Alles in allem drei interessante und fruchtbare Jahre für mich. Einige Leute lernte ich sogar im realen Leben kennen und stellte fest, daß sie in Wirklichkeit genauso nett und interessant sind wie in der Computerwelt.
Günter Jott und Günther H. traf ich mit Kochy und Richard und Tom in Berlin. Richard und Rose besuchten unsere Hauskirche und übernachteten bei uns. Haso kam auch mal zur Hauskirche rüber. Mit Stella habe ich ein paar mal telefoniert. Mit Maze auch einmal (oder zwei?)
Na wenn die Computersucht solche Begegnungen zur Folge hat kann sie sooo schlimm nicht sein! :-)
Und dann lernte ich auch in Hannover ein paar säkulare Blogger bei einem Treffen in Linden kennen - auch das war für mich sehr interessant und nett. Ich möchte die Bloggerei nicht mehr missen.
*Kopfkratz* Habe ich vergessen irgend jemand zu erwähnen, den ich durch die Bloggerei im realen Leben kennen gelernt habe? Hoffentlich nicht!

Mittwoch, 3. Februar 2010

Wir brauchen keine neue Welle

Der Wind (als Symbol des heiligen Geistes) weht bekanntlich wo er will. Und wo er weht gibt es dann auch Wellen, wenn er stark genug weht. Wir haben in den letzten Jahrzehnten sehr viele solcher "Wellen" erlebt und durch das Land rollen sehen.
Der Nervenkitzel und Adrenalinausstoß einer Achterbahn ist legendär. Ähnlich einer Achterbahnfahrt kann auch das Surfen auf einer Riesenwelle Euphorie und Glückstaumel auslösen.
Wenn eine neue geistliche Welle durchs Land rauscht bewegt sich scheinbar etwas. Bei Wellen, die von Gott herrühren sollten eigentlich auch Menschen mit ihm in Berührung kommen, die ihm bisher fern waren, sollte man meinen. Wenn Wellen allerdings nur dazu dienen, die schon bestehende Gemeinde bei der Stange zu halten bzw. ihnen "geistliche Unterhaltung" im eintönigen Gemeindealltag zu bieten, dann frage ich mich ob wirklich Gott der Urheber dieser Wellen ist. Paulus meint dazu, daß wir unmündig sind, wenn wir uns als langjährige Christen von jeder Welle mitreißen und umherwerfen lassen:

Eph 4,14    ...damit wir nicht mehr Unmündige seien, umhergeworfen und herumgetrieben von jedem Wind der Lehre, durch die Spielerei der Menschen, durch die Schlauheit, mit der sie zum Irrtum verführen,

Unser Ziel dagegen soll sein als geistlicher Sohn oder Tochter Gottes erwachsen und mündig zu werden und somit fest im Glauben und in den Fährnissen des Lebens stehen:
Eph 4,13    bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und zur Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem erwachsenen Manne, zu dem Maße des vollen Wuchses der Fülle des Christus;

Wellen, die uns hin und her werfen dienen nach der Meinung von Paulus offenbar nicht dazu zu diesem Wachstum und zur Reife in Christus beizutragen. Sie haben anscheinend sehr oft mit Irrtümern und Verführungen zu tun.
Was schwemmen diese Riesenwellen eigentlich in der Gemeinde an? - Viel Treibgut!
Und nach dem Tzunami geht dann das große Aufräumen los - Verletzte müssen versorgt werden, feste Häuser müssen gebaut werden und die Toten müssen begraben werden....
Auch nach großen geistlichen Wellen gibt es im übertragenen Sinne Tote und Verletzte. 

Ich will nicht behaupten, daß JEDE Welle von übel sei. Aber ich bin der Überzeugung, daß wir eigentlich keine neuen Wellen mehr brauchen sondern mehr Tiefgang in Jesus. Wir brauchen keine charismatischen Einpeitscher der Massen sondern Väter und Mütter des Glaubens, welche die alltägliche Arbeit für das Reich Gottes im ganz normalen Leben tun. Wir brauchen Nachfolger des Herrn Jesus die nicht die Gemeinde als Organisation, sondern das Reich Gottes und die Unerlösten im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit haben.

Kein Bild von Gott

2Mo 20,3ff   Du sollst keine andern Götter neben mir haben!
Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder dessen, das oben im Himmel, noch dessen, das unten auf Erden, noch dessen, das in den Wassern, unterhalb der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht; denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen...

In den vergangenen Jahrzehnten war viel von unserem "Gottesbild" die Rede. Es wurde von Vielen behauptet, daß unser "Vaterbild" auch unser Bild von Gott beeinflussen oder prägen würde. So gab es denn Seelsorge um ein falsches Vaterbild zu korrigieren. Es wurde betont, wie wichtig es sei, mit dem leiblichen Vater im Reinen und versöhnt zu sein um ein gutes Verhältnis auch mit unserem himmlischen Vater zu haben.
Ein sehr psychologischer Ansatz - wenn ihr mich fragt.
Ich habe ja nun überhaupt nichts gegen Psychologie einzuwenden - sie kann nützlich und sehr hilfreich sein.  
Aber ist es ratsam biblische Wahrheiten mit menschlicher Psychologie zu vermischen?
Ich hatte manchmal den Eindruck, daß Predigten und Bibellehre mit Versatzstücken der Psychologie zu einer Art medizinischem Brei verrührt wurde um die Seelen der Zuhörer zu streicheln und die seelischen Wunden bei uns zu heilen. Besonders gut gelungen ist das mit dem Satz: Du must Dich erst selber lieben, um Deinen Nächsten lieben zu können. Dieser Satz entstammt jedoch nicht der Bibel sondern wurde 1956 von dem Sozialpsychologen Erich Fromm in seinem Buch "Die Kunst des Liebens" als These postuliert. Erich Fromm war ein jüdischer Agnostiker.
Und in dieser und ähnlicher Weise haben viele "Psychologismen" in die christliche Lehre Einzug gehalten. Die Seele des neuzeitlichen Menschen in einer technisierten Welt ist zerrissen. Wir haben uns nicht nur von Gott, sondern auch von der Natur und voneinander entfremdet und suchen die verloren gegangene Harmonie mit uns selbst und den Anderen.
Und weil das "nackte" Wort Gottes offenbar nicht ausreicht um den Hunger unserer Seele zu stillen, greifen wir auf die Weisheiten der Psychologie zurück. Verdrehen wir dabei möglicherweise nicht den Sinn und die Bedeutung biblischer Wahrheiten und Weisheiten?
Nirgendwo in der Bibel wird uns von einem der Autoren geraten unser "Gottesbild" zu überprüfen damit es der verletzten Seele besser gehen möge. In der Tat, die Bibel sagt daß wir uns überhaupt kein Bild von Gott machen sollen!
Und das aus gutem Grund: Es ist unmöglich den ewigen Gott in irgendeine Schublade zu packen! Es ist unmöglich ein korrektes Bild von seinem Wesen und Charakter in einem menschlichen Verstand und in menschliche Emotionen zu beherbergen. Gott sprengt alle Schubladen unserer Vorstellungskraft! Er ist einfach völlig anders als jede menschliche Kategorie.
Und deshalb befiehlt er uns wir sollen uns keinerlei Bildnis oder Gleichnis von ihm machen und diese auch nicht anzubeten.
Es ist zur Zeit sehr populär uns unseren Gott als lieben "Vati" vorzustellen, der uns umsorgt und alle unsere Wünsche erfüllt. Natürlich hat Jesus ihn so genannt "Abba, lieber Vater".
Aber wird heutzutage nicht gerade dazu aufgerufen dieses "Gottesbild" vom lieben Vati anzubeten?
Beten wir ein GottesBILD an oder den lebendigen Gott?  
Gott läßt sich mit dem Begriff Vati nur sehr unzureichend beschreiben. Wo bleibt der gerechte Richter, der kommen wird alle Ungerechtigkeiten der Welt zu rächen? (Mein ist die Rache...)
Wo bleibt der "Schrecken (phobos) des Herrn", der ein verzehrendes Feuer ist? (Hebr.12,25ff)
Gott ist mehr als ein Vater. Gott ist mehr als ein gerechter Richter. Gott ist mehr als ein Versorger oder Wundertäter. Gott ist mehr als ein Liebhaber oder Ratgeber.
Alle diese Aussagen sind nur schwache Umschreibungen seiner faszinierenden und unbeschreiblichen Person.
Du sollst Dir kein Bildnis machen heißt es im ersten Gebot!
Ich bin der ich bin -lautet sein Name. Oder: Ich werde (für Dich) sein der ich sein werde.
Ab in die Tonne mit allen unseren psychologisch hilfreichen "Gottesbildern"!