Montag, 7. September 2009

Besser spät als nie!

Es ist schon bemerkenswert, daß die EKD sich einmal dazu durchgerungen hat ihren christlichen Geschwistern in den evangelikalen Freikirchen beizuspringen und vor hetzerischer Medienschelte in Schutz zu nehmen. Schließlich arbeitet man ja auch mit der "evangelischen Allianz" teilweise zusammen.
Aber normalerweise wird ja von den Sektenbeauftragten der EKD eher vor den Freikirchen gewarnt. Ist da eventuell sogar ein neuer Kurs in Sicht?
> Frontal 21: EKD rügt ZDF-Bericht über Evangelikale als «diffamierend»

6 Kommentare:

Tobias Lampert hat gesagt…

Hallo Don Ralfo!

Diesen "neuen Kurs" seitens der EKD gibt es eigentlich schon seit einigen Jahren - sooo bemerkenswert finde ich daher die Stellungnahme nicht, wenn auch notwendig wie erfreulich gleichermaßen.

Das mit den Weltanschauungsbeauftragten ist eine ganz andere Sache - da gibt es solche und solche, und sie geben bei weitem nicht immer nur das von sich, was die Kirchenleitung mal einfach so unterschreiben würde. Da gab intern schon mehr als einmal kleinere und größere Reibereien.

LG,
Tobias :-)

Sandra Schröder hat gesagt…

Na ja, die argwöhnische Distanz zu den "Frei""Kirchen" von uns Landeskirchlern ist schon berechtigt - da passieren ja schon bisweilen sehr fragwürdige Dinge, auch wenn es natürlich sehr viel Gemeinsames und viel Zusammenarbeit gibt.
In dem ZDF-Bericht ging es ja offensichtlich darum, daß muslimische und christliche Märtyrervorstellungen miteinander verwechselt werden (ob jetzt absichtlich oder weil die Journalisten heute alle etwas ungebildet sind, laß ich mal dahingestellt), und das greift natürlich die ganze Christenheit an (von ihren Anfängen bis heute).

Don Ralfo hat gesagt…

Hallo Sandra. Schön daß Du kommentierst. Ich bin übrigens auch Landeskirchler ;-) Vor ein paar Jahren wieder bewußt eingetreten, nachdem ich fast 30 Jahre nur in Freikirchen unterwegs war.
Ich denke eine kritische Distanz ist durchaus berechtigt - aber "argwöhnisch" kommt mir ein wenig übertrieben vor!
Ebenso argwöhnisch wird ja wohl auch die Landeskirche von den Freikirchen beäugt, was ich mittlerweile ebenso unberechtigt finde. :-)
(obwohl auch in der Großkirche fragwürdige Dinge vor sich gehen)
Es ist an der Zeit, sich gegenseitig mehr zu unterstützen, die Gemeinsamkeiten zu betonen und voneinander zu lernen, denn es gibt sicher viel Positives auf beiden Seiten, die sich wunderbar ergänzen können.
Gruß
Der Ralle

Tobias Lampert hat gesagt…

@Sandra: Ich wüßte nicht, warum der Umstand, daß in Freikirchen ab und an "sehr fragwüreige Dinge" geschehen, die Distanz von uns Landeskirchlern zu Freikirchen rechtfertigen sollte - mal ganz davon abgesehen, daß der Ausdruck "die Freikirchen" (vor allem dann, wenn er auf theologische Inhalte abzielen soll) eine ziemlich nutzlose, weil pauschalisierende Bezeichnung für ein äußerst vielschichtiges Phänomen ist.

Ich bin selbst überzeugter Landeskirchler, bin aber in einer Freikirche großgeworden und zum Glauben gekommen und meine daher, mich in beiden "Sphären" ganz gut auszukennen. Aber man muß wohl gar nicht einmal Freikirchler gewesen sein, um feststellen zu können, daß auch in unseren Landeskirchen ab und zu sehr fragwürdige Dinge geschehen. Folglich müßten auch Freikirchen grundsätzlich auf Distanz zu den Landeskirchen gehen. Mit dem Ergebnis, daß wir stets beiderseitige Distanz wahren - statt einfach davon auszugehen, daß sich in Freikirchen und Landeskirchen grundsätzlich fehlbare Menschen bewegen, die aufgrund dieser Fehlbarkeit hin und wieder sehr fragwürdige Dinge produzieren.

Sandra Schröder hat gesagt…

Oh je, ein argloser Satz auf die Schnelle von mir hingepinselt provoziert so viel Reaktion...;-)

Tobias Lampert hat gesagt…

@Sandra:

Tja, das sind die ökumenischen Empfindlichkeiten. :-D

Als arglosen Satz lasse ich das gerne gelten, nimm meine Reaktion also nicht persönlich! :-) Zur Erklärung: Ich erlebe es leider nur allzu oft, daß ausgerechnet diejenigen, die es eigentlich besser wissen sollten, an vorderster Front stehen, wenn es um Evangelikalen- bzw. Freikirchen-Bashing geht: hier an der Uni z.B. Ach so "reflektierte" und "kritische" Theologiestudierende (und ab und an auch Profs) reißen da den Mund auf, ohne auch nur jemals eine freikirchliche Gemeinde von innen gesehen zu haben - da reagiere ich dann schonmal etwas schroff. :-)