Freitag, 23. März 2007

Wuestensoehne, Wuestenschiffe

Aus dem Urlaub in Tunesien meldet sich Euer Don Ralfo.
Statt auf dem Wuestenschiff ist die Sylle lieber aufm Pferd geritten. Und ich mit der Kutsche gefahren; Komme nicht rauf aufs Pferd. Dafuer bin ich mit dem Quad durch die Wallachei gebrettert. Und mit dem Motorroller.
Jeden Tag ist hier die Sonne zu besichtigen. Das kennt ihr in Deutschland ja nicht mehr. Vielleicht wird es ja zu Ostern was.
Ich glaube, wir bleiben erst mal hier und richten uns ein, bis das Wetter bei Euch wieder besser wird! Man wird von den Muselmaennern hier so richtig verwoehnt.
Heute waren wir in der Synagoge, die vor ein paar Jahren abgefackelt wurde. Sie haben alles wieder wunderschoen aufgebaut und passen jetzt mit Polizei und Strassensperre besser auf, dass sowas nicht nochmal passiert.
Habe dem Anstandsjuden am Eingang ein herzliches Shabbat Shalom gewuenscht. Leider sind die meisten von ihnen ausgewandert.
Djerba ist zwar schoen, aber nicht so schoen wie das heilige Land...
Euch Allen nah und fern wuensche ich auch ein herzliches Shabbat Shalom...
Euer Ralf

Freitag, 16. März 2007

Die herrliche Freiheit der Kinder Gottes (Teil I)

Römer 8,21 Denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.

Die "herrliche Freiheit" der Kinder Gottes. Was für ein Ausdruck, was für eine Verheißung!
Bist Du ein Kind Gottes? Ich schon. Denn ich glaube von ganzem Herzen an meinen Erlöser und Herrn: Jesus Christus. Gemäß Johannes 1, 12 habe ich somit das Recht, mich "Kind Gottes" zu nennen, mit allen Pflichten und Privilegien.
Und für diese Kinder Gottes steht nun eine "herrliche Freiheit" bereit.
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich kann mich nicht erinnern, vielen Menschen in meinem Leben begegnet zu sein, die diese "herrliche Freiheit" ausstrahlen oder vermitteln.
Doch was hat es eigentlich mit dieser Freiheit auf sich? Wie sieht sie aus und wie kann man sie beschreiben?
Seit meiner Jugendzeit habe ich bei dem Wort Freiheit immer ein Bild im Kopf: Dennis Hopper und Peter Fonda, wie sie auf ihren Harley-Davidsons im Film "Easy Rider" quer durch Amerika brettern.
Keine Arbeit, keine Verpflichtungen und Termine, im Freien am Lagerfeuer übernachten. Eine Zeit lang in Hippiekommunen wohnen, morgens einen Joint durchziehen und immer sein eigener Herr sein. Quer durch die schönste Natur fahren mit nur einem Ziel vor Augen: Mal den Karneval in New Orleans erleben. Niemands Knecht und niemands Herr. Doch ist das die Art von Freiheit, von der Paulus spricht?
Da werden die meisten Christen schnell abwinken und sagen daß die höchste Freiheit Abhängigkeit von Gott sei. Das was die "Welt" unter Freiheit versteht, sei keine wahre Freiheit, sondern die Sklaverei der Sünde. Sicher, die Freiheit, nicht mehr sündigen zu müssen, hat schon etwas für sich. Das ist ein erstrebenswertes Ziel. Das mag jemand begreifen, der beispielsweise von Nikotin oder Alkohol abhängig ist und verzweifelt versucht, davon loszukommen. Genauso wie von Süchten, kann man von zerstörerischen Angewohnheiten versklavt sein: Streitsucht und Rechthaberei, Untreue, Neid und Aggressivität. Viele versuchen dann die Not zur Tugend zu machen und sind auch noch stolz auf ihre schlechten Angewohnheiten. So etwa nach der Devise: Mein Name ist Otto, sauf dich blöd, ist mein Motto! Aber es gibt sicherlich auch viele Menschen, die unter diesen zerstörerischen Angewohnheiten unendlich leiden, aber nicht davon loskommen können. Dazu sagt Paulus: Römerbrief 6,16 Wisset ihr nicht, daß, wem ihr euch darstellet als Sklaven zum Gehorsam, ihr dessen Sklaven seid, dem ihr gehorchet? Entweder der Sünde zum Tode, oder des Gehorsams zur Gerechtigkeit?
Wir werden naturgemäß von der Sünde versklavt. Wir sündigen nicht freiwillig, sondern wir müssen sündigen - wir können nicht anders! Das ist das Gegenteil von Freiheit.

Wird fortgesetzt....


Sonntag, 11. März 2007

Als die wilden Punker kamen

Wir hatten uns den Urlaub verdient. 10 Tage Gran Canaria – Sonne, Dünen, Strand und Meer. Hotel unter Palmen. All inklusive.
Unsere Mädels waren 10 Tage allein zu Haus. Sie waren ja schon Teenager und Jugendliche. Unser große Junge war schon erwachsen. Er sollte ab und zu nach dem rechten schauen und das Geld verwalten. Wir hatten ihnen genug zum Leben dagelassen und auch den Kühlschrank vorher gefüllt. Nun kamen wir nach einem anstrengenden Flug nachts um 4.00 Uhr nach Hause und wollten nur noch eins: Einen Schluck trinken und nichts als ins Bett! Doch was war das? Keine Milch, Saft oder Mineralwasser im Kühlschrank. Leere Bierkästen stapeln sich in der Essecke. Tomatenketchup am Lichtschalter. Die Mülleimer quellen über und überall stehen und liegen Plastiktüten mit Restmüll. Erst mal erschöpft in den Sessel sinken, dann geht der Blick nach oben. Der Deckenventilator hat lauter Kratzer auf den Holzflügeln. Der Blick geht nach unten: Brandflecken und Flecken undefinierbarer Flüssigkeiten auf dem Teppich.
Meine Frau fängt an zu weinen. Dann kämpft sie sich durch Dreck und Müllberge. Ihre Kommentare sind nicht druckreif.
Ich versuche ihr ein wenig zu helfen, bin aber irgendwie hilflos und unfähig angesichts der Müdigkeit und Enttäuschung. Wenigstens geht der Wasserhahn noch.
Nach einiger Zeit wird das Gezeter meiner Frau immer lauter und sie geht wutentbrannt in den 1. Stock, wo unsere Mädchen selig schlafen. Irgendwo im Haus schläft scheinbar noch ein unbekannter Freund.
Die Mädels werden aus dem Bett getrommelt und müssen mithelfen, bis alles halbwegs in Ordnung ist. Sie muffeln natürlich herum und sehen gar nichts ein. „Wir haben doch aufgeräumt, nur nicht alles geschafft“ . Ich versuche mir vorzustellen, wie desolat es _vor_ dem Aufräumen wohl ausgesehen haben muss. Das sind Abgründe, in die ich nicht zu schauen wage.
Nach einigen Stunden gehen wir endlich schlafen.
Am nächsten Tag und den darauffolgenden Tagen kommen immer wieder neue, interessante Details ans Licht. Ein neuer Feuerplatz im Rasen mit angekohlten Holzscheiten, eine tote Krähe im Garten. Müll und Dreck unter Betten und in Ecken. Beschwerden von den Nachbarn über 10 Tage dröhnende Musik aus unserem Haus und als Clou eine Telefonrechnung von über 400€.
Während wir die Sonne im Urlaub genassen, lief in unserem Haus anscheinend eine permanente Punkerfete Tag und Nacht. Außer dem hinterlassenen materiellen Chaos blieben aber auch noch einige der neuen Punker-Freunde zurück, die leider keine andere Bleibe hatten, weil sie aus teils aus ihren Wohnungen geschmissen worden waren, und sonst auf der Strasse hätten leben müssen.
Ich weiß nicht mehr genau wie es die Mädchen geschafft haben, aber sie haben sehr auf die Tränendrüsen gedrückt und uns mit unerlaubter psychischer Gewalt bedrängt, dass die neuen Punkerfreunde erst mal für ein paar Tage, dann für ein paar Wochen bleiben konnten.
Seitdem bin ich der festen Überzeugung, dass es keine schlimmere Plage auf der Welt gibt als pubertierende Mädchen!
Sie sind egoistisch, hinterlistig, gemein und nervenzerfetzend.
Gott sei Dank waren ihre Punkerfreunde nicht ganz so nervenaufreibend wie die Mädchen selbst. Nachdem sie hoch und heilig beteuert hatten, nichts mit der 400€ Telefonrechnung zu tun zu haben, fanden wir heraus, dass einer der vielen Partyteilnehmer am PC Pornoseiten im Internet aufgerufen hatte, die eine sauteure Einwahlgebühr hatten. Den entsprechenden Dialer (Einwahlprogramme) hatte ich in der Taskleiste ziemlich schnell entdeckt. Nun wurde der Urheber von meinen „Hauspunkern“ gejagt und zur Rede gestellt. Obwohl unter dringendem Tatverdacht, gab er überhaupt nichts zu. Da war überhaupt nichts zu holen, so dass wir erst mal auf den 400€ sitzen blieben. Hoschi, der Freund von meiner Simi, schwor zwar feierlich, die 400€ irgendwie aufzutreiben und dann höchstpersönlich selber zu zahlen, aber er war leider völlig mittellos und arbeitslos. Außerdem hatte er noch nicht mal einen Personalausweis und jede Form von Gesellenbrief oder Zeugnissen verbaselt, so dass auch kein Job in Sicht war.
Einer der 3 verbliebenen Partygäste, ein Punker namens Muschi, fand glücklicherweise nach einiger Zeit eine neue Bleibe, so dass „nur noch“ zwei Typen übrigblieben, die sich in den Zimmern der Mädchen häuslich eingerichtet hatten.
Frag bitte nicht, warum wir sie nicht achtkantig und sofort vor die Tür gesetzt haben. Wir hätten es gerne gewollt, haben es aber aus verschiedenen Gründen nicht übers Herz gebracht. Der Hauptgrund war vielleicht, dass wir keinen Bock auf weitere Suizidversuche unserer Mädchen hatten.
So hatten wir über nacht einen deutlichen Zuwachs an Menschen in unserer Familie, mit denen wir in den kommenden Jahren auch noch so einiges erlebten. Lustiges, Stressiges und Furchtbares. Hier gibts dazu ein Kurzviedeo!

Samstag, 10. März 2007

Es kann nur EINEN geben!

In ihrem Song "Industrail Disease" von den Dire Straits, die übrigens zu empfehlen sind, gibt es folgende Textzeile:
Ich gehe runter an die Speakers Corner, ich bin wie vom Blitz getroffen
Da stehen Redner, Touristen, Polizei auf Lastern
Zwei Leute behaupten sie wären Jesus, einer muß sich irren.
Es kann nur EINEN geben, sagte schon der Highlander einst im Kino! Einer muß sich also zwangsläufig irren.
Nun ist mir im Laufe meines christseins aufgefallen, daß es viele Pastoren, Evangelisten und Lehrer gibt, und neuerdings auch Propheten und Apostel, die alle behaupten, vom Heiligen Geist geleitet zu werden. Das habe ich den Meisten von ihnen ja auch irgendwie abgenommen und es auch von mir selbst geglaubt.
Aber dann gibt es ja auch noch den Punkt, daß viele von den Genannten behaupten, daß der Heilige Geist ihnen bestimmte Dinge offenbart hat, z.B. daß es eine Erweckung hier und da geben soll, oft noch mit bestimmten Zeitangaben; oder daß bestimmte Lehren und Meinungen der Theologie von der Einfüsterung von Dämonen herrühren. Andere sind wiederum der Meinung, daß dieselben Lehren und Meinungen eine Offenbarung von Gott seien.
Einige sind der Meinung, daß es ohne "geistliche Kriegführung" keine Erweckung und Massenhafte Bekehrungen von Menschen geben kann; anderen wiederum hat der Heilige Geist offenbart, daß die sogenannte "geistliche Kriegführung" nur eine Irreführung der Christen sei.
Ich glaube, die meisten Christen sind sich sicher darin einig, daß es nur EINEN Heiligen Geist gibt und daß es der "Geist der Wahrheit" ist. Er kann nicht einigen Leuten JENES offenbaren und Anderen das völlige Gegenteil!
Also muß man doch zwingend davon ausgehen, daß sich eine ganze Reihe von diesen Heilig-Geist-Power-Predigern in ihren Aussagen und Lehren massiv irren müssen, oder?
Vielleicht wäre es an der Zeit für einige dieser Leute, mal öffentlich von bestimmten Botschaften, die sie gegeben haben, abzurücken und sich für ihre Irrtümer zu entschuldigen!
Vielleicht wäre es auch an der Zeit, den Mund nicht mehr so voll zu nehmen und ständig zu behaupten: "Der Heilige Geist hat mir gezeigt..." Das mag im Anfang zwar Menschen beeindrucken und zum Glauben bewegen, richtet aber später, wenn es sich als Seifenblase entpuppt, viel mehr Schaden an, als es zuvor Gutes bewirkt hatte.
Ich fordere mehr Redlichkeit, Hirn und Bescheidenheit bei den Geistbegabten Rednern und Bücherschreibern!Ich plädiere für mehr Konzentration auf die Frucht des Geistes, statt auf die Gaben des Geistes.
Ich plädiere dafür, daß Christen, die nicht in "Amt und Würden" sind, die Aussagen ihrer "gesalbten" Führer und Leiter kritischer hinterfragen und nicht zu Allem Ja und Amen sagen.
Epheser 4,14 wir sollen nicht mehr Unmündige sein, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch die Betrügerei der Menschen, durch Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum.

Und alles Volk sage: AMEN

Montag, 5. März 2007

Mein sonderbares Pfingsten

Apostelgeschichte 2,1 Und als der Tag des Pfingstfestes erfüllt war, waren sie alle an einem Ort beisammen. Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen. Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen. Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.

Like a mighty rushing wind... (Wie ein Sturmwind)
hieß ein Buch über die Erweckung in Indonesien von Mel Tari, daß mich als junger Christ begeisterte. Dort wurde von einem Gottesdienst in einer völlig "normalen" Kirche berichtet, in die plötzlich und unerwartet der Geist Gottes mit Urgewalt hereinbrach, so wie es in der Apostelgeschichte berichtet wird.
Das Geräusch eines mächtigen Windes erschien in der Kirche, deren Dach anfing, mit einem himmlischen Feuer zu brennen, so daß die Feuerwehr zum löschen kam, obwohl es nichts zu löschen gab. Das Dach verbrannte nicht wirklich, es war die sichtbare Gestalt des Heiligen Geistes auf der Kirche. Und dann fingen alle Gottesdienstbesucher an, in neuen Sprachen (Zungen) zu beten, die sie nie zuvor gelernt hatten. (Glossolalie)
Das wollte ich in ähnlicher Form natürlich unbedingt auch erleben! Ich hatte die spürbare Gegenwart Gottes durch den Heiligen Geist vorher auch schon oft erlebt, allerdings ohne übernatürliche Zeichen und ohne das Reden in neuen Sprachen.
Ich betete dafür, daß Gott mir diese Gabe des Zungenredens schenken möge und ließ auch andere Christen für mich beten. Aber nichts passierte.
Dann lernte ich Gottesdienste kennen, wo diese Gabe des Geistes praktiziert wurde und ich sehnte mich noch mehr danach. Besonders schön empfand ich immer das gemeinsame Singen in anderen Sprachen. Es klang irgendwie wie Glockenläuten und erzeugte eine wunderbare, heilige Atmosphäre. Ich sang immer mit eigenen Worten wie: hallelujah oder ähnlichem mit.
Da ich von anderen Christen oft gewarnt wurde: "Sei vorsichtig mit dem Zungenreden! Das kann auch vom Teufel gegeben werden", traute ich mich nie, das Sprachengebet der Anderen einfach nachzuahmen, sondern wartete immer auf irgendein besonderes Erlebnis, wobei mir Gott diese Gabe irgendwie übernatürlich schenken würde. - Ich wartete sehr lange- es rührte sich nichts.
Dann besuchte ich in meinem Urlaub für eine Woche eine charismatische Bibelschule als Gastschüler. Dort wurde jeden Tag in der Morgenandacht in anderen Sprachen gesungen. Meine Sehnsucht nach der Gabe nahm noch mehr zu.
Dann kam mein Tag. Als die Anderen während der Andacht wieder in ihren wunderschönen Sprachen sangen, kam mir plötzlich der Gedanke: "Das kannst Du auch! Sing doch einfach mit und probier eine neue Sprache aus" Die ersten Worte, die mir kamen waren Jamai-Jamej.
Kaum hatte ich diese Worte gesungen war es mir, als hätte ich einen Kopfsprung in ein völlig anderes Element gemacht! Die normale Welt schien schnell zu schrumpfen, während die Kraft des Heiligen Geistes mich schnell immer mehr ausfüllte. Ich fühlte mich total wohl und spürte eine helle, leichte Freude in mir aufsteigen. Gott war mir auf einmal ganz nah. Ich hatte das Gefühl, mich in wenigen Augenblicken völlig aufzulösen und in ein Meer unendlicher Liebe und Freude hineinzufließen. Dann hatte ich eine Vision. Ich sah das Zentrum der Kraft, die mich in sich hineinzusaugen schien und es sah aus wie eine indische Gottheit in einem länglichen ovalen Licht mit mehreren Armen. Ich war total verwundert. So hatte ich mir den Gott der Bibel und seinen Sohn Jesus eigentlich nicht vorgestellt. In der Tat hatte ich allen indischen Gottheiten bei meiner Bekehrung zu Jesus völlig abgeschworen und mich losgesagt. (Ich hatte früher indische Meditationen praktiziert)
Dann betete ich: "Jesus, wenn diese Kraft nicht von Dir ist, dann lass es sofort aufhören!"
Ich hatte keinerlei Angstgefühle vor dieser Kraft mit dem Bild einer hinduistischen Gottheit. Ich fühlte mich wunderbar und leicht. Aber mein Verstand sagte mir: "Das kann nicht der Gott der Bibel sein, das kann nicht von Jesus sein". Einerseits wollte ich mich gern völlig dieser Liebe, dem Licht und der Freude hingeben und mich völlig in ihr auflösen, aber andererseits wollte ich nur dem Gott der Bibel und Jesus gehören und nachfolgen. So entschied ich mich mit dem Sprachensingen aufzuhören und in die normale Realität zurückzukehren, was auch mühelos gelang. Irgendwie bedauerte ich es sehr, weil ich gern eine intensive, überwältigende Erfahrung mit Gott gemacht hätte - allerdings nur mit dem wahren Gott!
Ich habe später noch oft in anderen Sprachen gesungen und gebetet, weil ich theologisch davon überzeugt war, daß es richtig ist und meinen Glauben aufbaut - mich im Gebet näher zu Gott bringt, aber ich hatte nie wieder solch ein einschneidendes Erlebnis dadurch.
Später hatte ich immer den Eindruck, daß das Sprachengebet und Singen mir Lust auf Gottes Wort gemacht hat; und Lust, Jesus nachzufolgen. Ich konnte nichts dämonisches daran entdecken, denn welcher Dämon hätte ein Interesse daran, daß ich die Bibel studiere, zu Jesus bete und versuche Menschen zu Jesus zu führen?
Doch dieses sonderbare Pfingsterlebnis erzählte ich viele Jahre lang keinem Menschen. Ich wusste, was meine nichtcharismatischen Brüder dazu gesagt hätten. Und die wenigen charismatischen Geschwister, denen ich viel später diese Geschichte erzählte, wussten damit nichts anzufangen.
Ich kann es mir bis heute nicht wirklich schlüssig erklären, obwohl ich viel darüber nachgedacht und gebetet habe.